als .pdf Datei herunterladen

Die Deutsche Pfandbriefbank bekommt die Immobilienkrise zu spüren und schockt die Anleger mit einer Gewinnwarnung

Die Aktie fällt ins Bodenlose

NTG24 - Die Deutsche Pfandbriefbank bekommt die Immobilienkrise zu spüren und schockt die Anleger mit einer Gewinnwarnung

 

Es ist keine Neuigkeit, dass es dem Immobiliensektor derzeit schlecht geht. Nicht nur in China steht die Branche vor oder in einer handfesten Krise. Auch im Westen gab es schon bessere Zeiten zu sehen. Ein ganzes Bündel an Problemen lastet auf der Bewertung von Immobilien und dazu gesellen sich steigende Zinsen, welche frischen Investitionen im Weg stehen. All das bekommt auch die Deutsche Pfandbriefbank zu spüren.

Anzeige:

Werbebanner DegussaJene konzentriert ihr Geschäft vornehmlich auf Gewerbeimmobilien, weshalb der eine oder andere Anleger bis zuletzt noch etwas Hoffnung hatte. Denn in diesem Bereich fand der Wertverfall tendenziell etwas weniger rapide statt als beispielsweise bei Wohnimmobilien. Vor allem in den USA führen strukturelle Veränderungen aber dennoch zu heftigen Korrekturen, was die Deutsche Pfandbriefbank (DE0008019001) immer stärker zu spüren bekommt. Die Rolle des Homeoffice wirkt sich ebenso aus wie die höhere Bedeutung von Nachhaltigkeitsfaktoren bei der Immobilienbewertung.

Damit einher gehen nun steigende Risiken, da bei der Deutschen Pfandbriefbank Immobilien zum Teil als Sicherheiten für Kredite dienen. Das Institut sah sich nun dazu gezwungen, die Risikovorsorge deutlich auszubauen. Allein im dritten Quartal flossen dazu 80 Millionen Euro ab. Insgesamt werden nun 104 Millionen Euro vorgehalten, was im vierten Quartal voraussichtlich noch ausgebaut werden soll. Der Schritt erscheint nachvollziehbar, bleibt aber nicht folgenlos für die Bilanz und hat damit auch Auswirkungen auf die Börse.

 

Die Deutsche Pfandbriefbank kürzt die Prognose

 

Am Ende all dessen stand am Dienstagabend schließlich eine Gewinnwarnung. Die Deutsche Pfandbriefbank rechnet nur noch mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 90 bis 110 Millionen Euro statt zuvor veranschlagter 170 bis 200 Millionen Euro. Im ungünstigsten Fall könnte die ursprüngliche Prognose also um mehr als die Hälfte unterboten werden. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, auf eine Sonderdividende verzichten zu wollen. Für die Anleger sind das schlechte Neuigkeiten.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Entsprechend reagierte der Aktienkurs am Mittwoch. Im frühen Handle rutschte die Deutsche Pfandbriefbank auf ein frisches 52-Wochen-Tief bei mageren 5,64 Euro. Im weiteren Verlauf konnte der Titel sich etwas erholen und den Handel schließlich mit 5,86 Euro verlassen. Damit blieb es aber bei einem Tagesverlust in Höhe von 10,74 Prozent. Mit einer schnellen Erholung ist eher nicht zu rechnen. Auch das Unternehmen selbst rechnet noch mit Gegenwind.

Nach Einschätzung der Deutschen Pfandbriefbank wird die Lage auf dem Immobilienmarkt sich wohl erst im kommenden Jahr stabilisieren. Momentan befinde man sich noch in einem Preis-Findungsprozess, der sich länger als erwartet hinziehe, wie Vorstandschef Andreas Arndt zu Protokoll gab. Da lässt sich kaum ausschließen, dass die kommenden Monate weitere schlechte Nachrichten bringen und die Aktionäre dabei zu den Leidtragenden zählen werden.

 

Anschnallen!

 

Die wilde Fahrt wird sich also erst einmal fortsetzen und vollkommen zu Recht begeben die Bullen sich da erst einmal in Deckung. Natürlich wäre eine Erholung auf lange Sicht denkbar und je weiter die Kurse jetzt absacken, desto mehr lässt sich von Renditen irgendwann in der Zukunft träumen. Wie weit es bis zur Wende noch abwärtsgehen mag, steht aber erst einmal in den Sternen und für den Moment gibt es keinen Grund, hier ins fallende Messer zu greifen.

Anzeige:

Banner Stauder

 

Das gilt gerade auch mit Blick auf die Zinsen, welche dem Immobiliensektor nachhaltig zusetzen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Notenbanken das Zinsniveau über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau belassen. Die Inflation hat sich zwar etwas beruhigt, ist aber noch immer nicht auf dem Stand angekommen, welchen die Währungshüter eigentlich anvisieren. Selbst weitere Zinserhöhungen wurden von den Verantwortlichen explizit nicht ausgeschlossen. Bis sich wenigstens die vage Aussicht auf eine generelle Trendwende ergibt, wirkt die Seitenlinie bei der Deutschen Pfandbriefbank recht einladend.

09.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)