Bei der Deutschen Bank gibt es mal wieder Ärger um Managergehälter

Ist das noch zu rechtfertigen?

 

Obwohl die Deutsche Bank sich über Jahre in einer misslichen Lage befand und auch jetzt alles andere als ein Strahlemann an der Börse ist, konnten die Manager sich selten über zu niedrige Einnahmen beklagen. Die Boni fielen zuweilen zwar deutlich geringer aus als noch vor dem Crash im Jahr 2008, doch wurden der Chefetage felißig weiter Millionenbeträge ausgezahlt.

Daran stört sich dieser Tage der Aktionärsberater Glass Lewis, wie die „Süddeutsche Zeitung“ zu berichten weiß. Speziell die Vergütung von Chef Christian Sewing hält er angsichts der Performance in letzter Zeit nicht für angebracht. Entsprechend rät er den Anteilseignern dazu, bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank (DE0005140008) am 19. Mai gegen den Vergütungsbericht zu stimmen.

Es sind auch nicht einmal irgendwelche Boni, gegen die Lewis wettert. Stattdessen bezeichnet er schon das Grundgehalt von Sewing, welches im Jahr 2021 bei 3,6 Millionen Euro lag, als „exzesssiv“. Angesichts von Kursverlusten im zweistelligen Prozentbereich bei der Aktie der Deutschen Bank dürfte es tatsächlich dezent schwerfallen, den Aktionären eine solche Vergütung zu erklären.

 

Letztere scheinen sich um das Thema aber gar nicht so viele Gedanken zu machen. Vielmehr sind die Käufer momentan damit beschäftigt, der Deutschen Bank wieder den Sprung über die 10-Euro-Marke zu ermöglichen. Mit einem Plus von 3,5 Prozent am Dienstagvormittag ging es schon mal bis auf 9,80 Euro aufwärts. Darauf lässt sich aufbauen.

 

Tage der Entscheidung

 

Der Mittwoch könnte darüber entscheiden, in welche Richtung sich die Deutsche Bank-Aktie mittelfristig bewegen wird. Denn dann steht die nächste, mit Spannung erwartete Zinssitzung der US-Notenbank Fed an. Experten rechnen damit, dass im Zuge dieser eine Zinserhöhung um 0,5 Prozent beschlossen wird. Für die Deutsche Bank wäre das potenziell eine gute Nachricht, wenngleich es auch Zweifel daran gibt, ob dadurch die Gewinne tatsächlich wieder sprudeln werden. Für Spannung ist im Moment aber in jedem Fall gesorgt.

 

03.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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