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Edelmetalle: Nach erwartet kritischem FED-Zinssitzungs-Protokoll weiterer Korrekturdruck zu erwarten

Erneute US-Leitzinserhöhung um + 0,5 % nicht mehr völlig auszuschließen

NTG24 - Edelmetalle: Nach erwartet kritischem FED-Zinssitzungs-Protokoll weiterer Korrekturdruck zu erwarten

 

Bis gestern gegen 15 Uhr tendierten die zinssensitivsten Edelmetalle Gold und Silber zumindest behauptet, das konjunkturreagiblere Platin sogar freundlich. Seitdem setzten in allen 3 Edelmetallen im Vorgriff auf das um 20 Uhr publizierte Protokoll zur letzten FED-Zinssetzung jedoch zunehmende Abgaben ein, die sich schließlich durch tatsächlich entsprechend enttäuschende Kerninhalte dieses Protokolls im Nachhinein auch als vollauf gerechtfertigt erwiesen.

So hielt sich bis gestern um 22:30 Uhr allein Platin (TVC:PLATINUM) bei 953 USD noch um + 1,1 % im Plus, musste allerdings von seinem Tageshoch von 964 USD ein gutes Stück abgeben, nachdem gleichzeitig Gold (TVC:GOLD) bis in den späten Handel um - 0,5 % auf 1826 USD und Silber (TVC:SILVER) gar um -1,5 % auf 21,51 USD korrigierten.

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Kritische Kernaussagen des FED-Sitzungsprotokolls zu weiteren Leitzinsanhebungsrisiken

 

Denn das um 20 Uhr vorgelegte FED-Protokoll (sog. „Minutes“) zur letzten Zinssitzung vom 31.01./01.02. enthielt in der Tat genau, wie wir dies auch schon in unserem gestrigen Tagesbericht z.B. zu Gold befürchtet hatten, zum einen nun die Kernaussage, dass wörtlich „sehr wenige“ stimmberechtigte Mitglieder wie auch beratende Beisitzer/-innen des FED-Zinskomitees schon damals aufgrund der bereits zu diesem Zeitpunkt zunehmend robusten US-Konjunkturdaten eine Zinserhöhung um + 0,5 % anstatt nur von + 0,25 % befürwortet hätten.

Zum anderen bestand innerhalb des 12köpfigen Zinsausschusses und seines Beratungsgremiums aus weiteren in 2023 nicht abstimmungsberechtigten regionalen FED-Vorständen jedoch die einhellige Überzeugung, dass entgegen dem vermeintlich entspannenden Zinserhöhungsschritt um nur + 0,25 % dennoch in Abhängigkeit vom Eingang weiterer (schon aus damaliger FED-Sicht vermutlich nochmals festerer Konjunktur- und Preisdaten) mit jeglicher Konsequenz zur nachhaltigen Inflationsbekämpfung weitere Leitzinserhöhungen vorzunehmen seien, ohne dass auch nur eine zwischenzeitlich einmalige Zinserhöhungspause im Mindesten diskutabel sei.

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Werbebanner ClaudemusNach realer Abfassung der FED-Minutes unmittelbar nach dem 01.02. waren jedoch schließlich tatsächlich nochmals eine Fülle weiterer sehr fester US-Konjunktur- und Preisdaten eingegangen, wofür exemplarisch nur die im Januar enttäuschend stark bei + 6,4 % bzw. + 6,0 % stagnierenden Konsumenten (= Inflations-) und Produzenten-Preissteigerungsraten ebenso wie die vorgestern am Dienstag sehr dynamisch anziehend gemeldeten S&P-Einkaufsmanager-Indizes für den letzten Monat (Gesamtindex: 50,2 / Vormonat: 46,8 / Prognose: nur 47,5) erwähnt werden sollen.

Es ist daher nun mit absoluter Sicherheit davon auszugehen, dass sich seit der letzten FED-Sitzung von 31.01./01.02. die Stimmung innerhalb des Zinskomitees und seines Beratungsgremiums zur (dringenden) Notwendigkeit weiterer inflationsbekämpfender Zinsanhebungsmaßnahmen nochmals deutlich verschärft bzw. verschlechtert hat und diesbezüglich die zinspolitischen „Falken“ unter diesen Direktoriums-Mitgliedern nochmals deutlichen Auftrieb erhalten haben.

 

Kommende US-Leitzinserhöhung um + 0,5 % nicht mehr undenkbar

 

Es ist daher aus unserer Sicht auch als völlig plausibel und nachvollziehbar einzustufen, dass gemäß dem sog. FED Watch Tool mittlerweile sogar 27 % der befragten Ökonomen (vor gestriger Vorlage der FED-Minutes: 24 %) nun wieder eine forcierte nächste Leitzinserhöhung um + 0,5 % für denkbar halten, während diese Wahrscheinlichkeit vor genau einem Monat noch bei 0,0 % völlig nichtexistent war.

Von daher ist der weiterhin kontinuierlich schleichende Abschwächungsdruck gerade auf Gold und Silber seit dieser deutlichen Zinsstimmungs-Verschlechterung auch nur folgerichtig, und selbst auch das derzeit konjunkturell zunehmend begünstigte Platin dürfte daher nach unserer Erwartung künftig größere Mühe haben, sich diesem anhaltenden Korrektursog von Gold und Silber weiterhin gänzlich zu entziehen (wie auch schon der heutige Platin-Kursrückgang von seinem Tageshöchststand erahnen lässt).

 

Nun noch enttäuschende PCE-Datenpublikation könnte den Absturz von Gold + Silber besiegeln

 

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Werbebanner EMH PM TradeSollten aber nun auch am Freitag, dem 24.02., die dann zur Publikation anstehenden und von der FED stets besonders scharf verfolgten Preiskomponenten der US-Konsumausgaben für den Januar (= sog. PCE-Deflatoren) als letztes „Zünglein an der Waage“ ebenso nun enttäuschend hoch ausfallen (hier wird im Konsens derzeit in der Gesamt- und Kernrate mit einer zum Dezember marginal nachlassenden Jahresraten-Steigerung um + 4,9 % bzw. + 4,3 % gerechnet), wäre sicher in dem dann nochmals stark erhöhten Risiko einer kommenden FED-Leitzinserhöhung um + 0,5 % nun endgültig der Boden für einen darauf sicher final erfolgenden, regelrechten Absturz speziell von Gold und Silber bereitet.

In diesem gerade für Gold und Silber erneut zunehmend prekären Zinsstimmungs-Umfeld raten wir von strategischen Investments (d.h. mit Ausnahme etwaiger spekulativer, rein charttaktischer Daytrading-Engagements) in diese Edelmetalle daher vorerst weiterhin rundweg ab.

Dagegen werden allein in Platin sehr risikobewusste und eher mittel-/längerfristig ausgerichtete Neueinstiege von uns derzeit nun wieder durchaus als erwägenswert eingestuft.

 

23.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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