Edelmetalle: Warten auf neue US-Konjunkturdaten und die EZB-Zinsentscheidung

Die Marktvolatilität dürfte nachlassen

 

Während auf die gestrigen erneuten US-Bankkrisen-Aktienturbulenzen und die auf ein künftig erheblich abgeschwächtes US-Konjunkturwachstum hindeutenden Neuveröffentlichungen diverser Wirtschaftsdaten (Produzentenpreise, Einzelhandelsumsätze, New York Empire State Manufacturing-Index) allein das zinssensitivste Edelmetall Gold gestern positiv reagierte, korrigierten die konjunkturreagibleren Edelmetalle Silber, Platin und Palladium.

So gewann an einem gestern allgemein hoch volatilen Handelstag Gold (TVC:GOLD) + 0,7 % auf 1918 USD, Silber (TVC:SILVER) büßte - 0,8 % auf 21,64 USD ein, Platin (TVC:PLATINUM) stürzte um - 2,8 % auf 963 USD ab und Palladium (TVC:PALLADIUM) brach gar um - 4,4 % auf 1440 USD ein.

Die US-Bankenkrisen- und -Wirtschaftsdaten-Hintergründe, von denen gestern allein Gold profitierte, die übrigen weit konjunkturreagibleren Edelmetalle jedoch erheblich belastet wurden, können Sie detailliert auch noch einmal in diesem gestrigen Gold-Bericht von NTG24 nachlesen. Der heutige Handelsauftakt aller Edelmetalle ist, gepaart mit aktuell weiter moderat nachgebenden Aktienmärkten, bislang dagegen bei ruhigem Handel freundlich.

Gold liegt dabei aktuell (10:30 Uhr) völlig unverändert bei 1918 USD, Silber gewinnt + 1,0 % auf 21,86 USD, Platin steigt um + 0,8 % auf 971 USD und Palladium erholt sich um + 1,2 % auf 1457 USD.

Im Umfeld der heute zunächst um 13:30 Uhr zu publizierenden Wochendaten der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der US-Baubeginn- und -genehmigungs-Aktivitäten im Februar wie auch des zur Mitte jeden Monats aktualisierten nationalen Manufacturing-Indexes der FED Philadelphia wie aber auch anschließend ab 14:15 Uhr der neuen Leitzinsentscheidung der EZB dürfte der weitere Handelstag der Edelmetalle unseres Erachtens recht ruhig und dabei im Grundton freundlich bleiben.

 

EZB-Leitzinserhöhung um + 0,5 % zu erwarten

 

Hinsichtlich der Zinsentscheidung der EZB ist nach diversen zurückliegenden Vorankündigungen mehrerer EZB-Vorstandsmitglieder incl. ihrer Präsidentin Lagarde mit praktisch 100%iger Sicherheit nun von einer weiteren Leitzinsanhebung um 0,5 % auszugehen, was damit einen neuen Leitzins von 3,5 % darstellen würde.

 

Im anschließenden Kommunikations-Tenor dieser Leitzinsanhebung dürfte die EZB angesichts der bis zuletzt mit 8,5 % (Februar) weiterhin massiv überhöhten Inflationsrate auch für die nähere Zukunft weitere konsequente Zinserhöhungen in Aussicht stellen. Eine dieser Weise heute Nachmittag erfolgende Ankündigung dürfte von den Märkten jedoch kaum anders erwartet werden und auf die Edelmetallpreise kaum Auswirkungen haben.

Positive Effekte auf die Edelmetallpreise könnten allein bei Ankündigung einer künftigen Lockerung der EZB-Leitzinserhöhungspolitik eintreten, woran aus unserer Sicht in der gegenwärtig weiterhin hochgradigen Inflationsproblematik der Eurozone jedoch kaum zu glauben ist.

 

Heutige US-Konjunkturdaten für Edelmetalle voraussichtlich nicht allzu relevant

 

Für die um 13:30 Uhr bekanntzugebenden US-Wirtschaftsdaten erwarten die Ökonomen im sicher wichtigsten Wert der Wochen-Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe einen moderaten Rückgang von 211.000 auf 205.000, gegenüber dem Januar praktisch völlig unveränderte bis nur leicht ermäßige Baugenehmigungen wie auch -beginne im Februar und im Industrieproduktions-Index der FED Philadelphia nun einen von -24,3 auf -14,5 nachlassenden Rückgang.

Im Zuge dieser US-Publikationen könnte lediglich die Veröffentlichung der Wochen-Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe für etwas stärkere Bewegung an den Edelmetall-Märkten sorgen.

Deren Bekanntgabe dürfte jedoch selbst im Fall einer entgegen dem Konsens erneut unerwartet starken Steigerung (wie auch schon letzten Donnerstag) jedoch kaum mehr einen solchen weiteren Rallye-Ausbruch der Edelmetalle nach sich ziehen, wie dies noch vor einer Woche der Fall gewesen war.

 

16.03.2023 - Matthias Reiner

 

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