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Edelmetalle: Von wieder positiveren Anlegererwartungen an die FED und die US-März-Inflationszahlen gestützt

Das FED-Sentiment der Anleger verbessert sich wieder

NTG24 - Edelmetalle: Von wieder positiveren Anlegererwartungen an die FED und die US-März-Inflationszahlen gestützt

 

Am heutigen Handelstag notieren aktuell bis um 13:35 Uhr alle 4 Haupt-Edelmetalle im Plus. Hintergrund hierfür ist ein offensichtlich nun wieder günstigeres Anleger-Sentiment gegenüber der weiteren Leitzinspolitik der FED, zumal auch in der morgen um 14:30 Uhr erfolgenden US-Inflationsdaten-Vorlage für den März in der Jahres-Gesamtrate eine weitere deutliche Abschwächung gegenüber Februar erwartet wird.

So gewinnen aktuell Gold (TVC:GOLD) + 0,4 % auf 2000 USD, Silber (TVC:SILVER) + 0,3 % auf 24,95 USD, Platin (TVC:PLATINUM) + 0,5 % auf 997 USD und Palladium (TVC:PALLADIUM) + 0,2 % auf 1430 USD.

Den wesentlichen Hintergrund für die aktuellen Kursaufschläge aller Edelmetalle sehen wir dabei insbesondere in offenbar wieder günstigeren Erwartungen der Marktteilnehmer an eine künftig lockere Zinspolitik der FED, die dabei fraglos auch in direktem Zusammenhang zu den morgen um 14:30 Uhr zu publizierenden US-Inflationsraten für den März stehen und für deren Vorlage die Ökonomen derzeit grundsätzlich zuversichtlich gestimmt sind.

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US-Inflationsraten im März gegenüber Februar voraussichtlich insgesamt rückläufig

 

So rechnen die US-Wirtschaftsexperten aktuell mit der morgigen Bekanntgabe einer im März gegenüber dem Februar weiter deutlich von 6,00 % auf „nur“ noch 5,2 % ermäßigten Gesamtinflations-Jahresrate.

Ohne Einbeziehung der besonders volatilen Nahrungsmittel- und Energiekosten stellen sich die Prognosen der Experten in der entsprechenden sog. Kernrate für den März gegenüber dem Februar (sogar leicht von 5,5 % auf 5,6 % erwarteter Auftrieb) auch in Einklang mit den gerade zur Kernrate in den letzten Monaten sehr zurückhaltenden Aussagen der FED zwar auch weiterhin deutlich ungünstiger dar.

Die zuletzt eher abgeflaute Konjunkturdynamik in den USA (selbst auch nun in den bis zuletzt am stärksten florierenden Segmenten des Arbeitsmarkts und des Dienstleistungswesens erstmals sichtbar) könnte unseres Erachtens jedoch selbst auch in der Publikation der Kerninflation für den März nun Raum für positive Überraschungen eröffnen.

 

FED-Vorstandsreden dürften Anlagernerven weiter eher entspannen

 

Darüber hinaus rührt die aktuell offenbar wieder etwas entspanntere Einschätzung der Marktteilnehmer zur weiteren Leitzinspolitik der FED (mehrheitlich gemäß dem FED Watch-Tool allerdings weiterhin für den 03.05. eine letzte Leitzinserhöhung um + 0,25 % erwartet) sicher auch von folgenden weiteren Redeauftritten regionaler FED-Präsidenten her:

Zunächst nahm offenbar gerade der Vorsitzende der FED New York und zugleich auch ständiges Mitglied des FOMC-Zinsausschusses, John Williams, der gestern von ihr veröffentlichten, kritischen Monatsumfrage unter landesweit Tausenden von Konsumenten (Prognose eines Inflationsratenanstiegs auf 1 Jahr von 4,2 % auf 4,7 %, siehe auch hier offenbar bewusst die Schärfe.

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Werbebanner EMH PM TradeDenn er stellte in seiner Rede nicht nur das sichere Erreichen des Inflationsziels von 2,0 % in 2025 in den Vordergrund, sondern bekräftigte erneut – offenbar im Gegensatz zu den derzeit wesentlich skeptischeren Verbrauchern gemäß der jüngsten FED-Umfrage – auch die für Ende 2023 mit rd. 3,8 % bezifferte Inflationsprognose der FED, getrieben auch gerade durchaus aus seiner Sicht künftig „scharf rückläufige Immobiliendienstleistungs-Preise“ (Verwaltungskosten, Maklerkosten, aber auch Mieten etc.).

Zudem begrüßte auch er die momentanen Zinserwartungen der Marktteilnehmer, wie z.B. des FED Watch-Tools, ausdrücklich als derzeit der „aktuellen Datenlage sehr angemessen“ (auch wenn wir die im FED Watch-Tool vertretene Konsensprognose einer neuen Zinssenkungseinleitung bereits ab 26.07. weiterhin für sehr unwahrscheinlich halten).

Weitere Zinsphantasie könnte sich unseres Erachtens aus dem heute um 22:00 Uhr MEZ erfolgenden Redeauftritt des eher als leicht zinsgemäßigt geltenden Präsidenten Patrick Harker ergeben, wie aber insbesondere auch ab 19.30 Uhr aus der überhaupt ersten größeren geldpolitischen Rede des als noch zinsfreundlicher geltenden neuen Präsidenten und CEOs der FED Chicago, Austan Goolsbee.

Goolsbee übernahm Anfang 2023 die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Charles Evans und wird wie ehemals auch dieser künftig ebenfalls dem FOMC-Zinsausschuss angehören. In seiner Amtsantrittsrede am 28.02., die jedoch keinerlei zinspolitische Inhalte hatte, tätigte Goolsbee allerdings die dennoch viel beachtete Aussage, dass es aus seiner Sicht ein Fehler der FED (also damit auch jeglicher anderer regionaler Vorstände) wäre, ihre Rede- und Maßnahmeninhalte künftig „zu stark an der hierauf zu erwartenden Reaktion der Kapitalmärkte zu orientieren“.

Je nach der Einschätzung der Marktteilnehmer zur weiteren Zinspolitik der FED sowie dem Ausgang der morgigen US-Inflationsdaten-Vorlage für den März erwarten wir heute daher ein weiterhin von Nervosität und erhöhter Volatilität geprägtes Handelsumfeld an den Edelmetallmärkten, was selbst auch intraday im Falle einer erneuten Stimmungsverschlechterung wieder schnell in eine Korrektur umschlagen könnte.

 

11.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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