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NTG24-Tagesbericht Gold vom 10.04.2023: Nach robustem US-Arbeitsmarktbericht und verschlechterten Konsumenten-Inflationserwartungen deutlich schwächer

Weitere Leitzinsanhebung um 0,25 % nun wieder wahrscheinlicher

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 10.04.2023: Nach robustem US-Arbeitsmarktbericht und verschlechterten Konsumenten-Inflationserwartungen deutlich schwächer

 

Nach dem am Karfreitag erwartungsgemäß zwar insgesamt schwächer als noch im Februar, aber dennoch insgesamt weiter sehr solide ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht zum März wie auch den Bankenkrisen-bedingt nun erneut deutlich skeptischeren Inflationserwartungen der Konsumenten auf 1 Jahr sind nun auch die Zinsprognosen zum nächsten FED-Meeting am 03.05. wieder zurückhaltender geworden. Gold gibt darauf hin heute weiter spürbar nach.

So verliert Gold (TVC:GOLD) aktuell um 21:10 Uhr - 0,9 % auf 1991 USD, wobei das Tageshoch im asiatisch-pazifischen Frühhandel jedoch bereits bei 2007 USD sowie das Tagestief gegen 16:30 Uhr nur noch bei 1982 USD gelegen hatte.

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Gold von solidem US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag belastet

 

Vor allem wurde Gold dabei heute von dem am Karfreitag trotz der überwiegenden Geschlossenheit aller Weltbörsen publizierten Beschäftigungsbericht des US-Arbeitsmarkts belastet.

Dieser war trotz des erwartungsgemäßen Stellenneubesetzungsrückgangs außerhalb der Landwirtschaft im März (236.000 neue Stellen gegenüber nachträglich durch das US-Arbeitsministerium auf 326.000 heraufgestuften neuen Stellen im Februar) angesichts des zugleich im März aber nun + 0,3 % zum Februar betragenden Stundenlohnanstiegs (im Februar nur Monatsratenveränderung um + 0,2 %) im längerfristigen historischen US-Vergleich immer noch als äußerst solide zu bezeichnen.

Die detaillierte analytische Kommentierung dieses Arbeitsmarktreports vom Karfreitag können Sie auch bereits unserem heute Nachmittag publizierten Edelmetall-Gesamtmarktbericht entnehmen.

 

Verstärkte Inflationsskepsis der Verbraucher für Gold ein weiterer Dämpfer

 

Dazu kam jedoch heute Nachmittag gegen 16:30 Uhr die Gold nochmals stärker bis auf das Tagestief von 1981 USD herunterziehende Mitteilung der regionalen FED New York, ihre turnusmäßige Monats-Online-Befragung von tausenden Verbrauchern in der gesamten USA habe ergeben, dass diese ihre 1 Jahres-Inflationserwartungen gegenüber dem Februar nun erneut deutlich von 4,2 % auf 4,7 % angehoben hätten.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Verbraucher begründeten ihre nun wieder deutlich erhöhte Inflationsskepsis vor allem mit den auch von Jerome Powell bereits in seiner letzten FED-Leitzins-Pressekonferenz offen geäußerten Warnung, selbst die jüngst nur sehr partiell ausgebrochene Krise vereinzelter kleinerer und mittelgroßer US-Banken könne dennoch landesweit zu einer deutlichen Verschärfung der künftigen Kreditvergabebedingungen und einen durch entsprechend restriktivere Kreditzinsen wieder erhöhten Inflationsdruck sorgen.

Diese Warnung von Powell wurde offenbar durch die seitherigen Krediterfahrungen der Verbraucher gemäß der Umfrage der FED New York nun sehr stark bestätigt und trug so wesentlich zu deren nun wieder deutlich kritischeren Inflationseinschätzungen bei.

In diesem Zuge, und zudem auch nach dem robusten Arbeitsmarktbericht vom Karfreitag, erscheint es uns daher nun wieder als vollauf angemessen, dass die an das sog. FED Watch-Tool angeschlossenen Ökonomen nun wieder mit einer Mehrheit von über 70 % von einer erneuten Leitzinsanhebung um 0,25 % auf eine neue Spanne von 5,00 – 5,25 % ausgehen, die auch bis zur übernächsten Zinssitzung am 26.07. unverändert beibehalten werden dürfte.

Die aus unserer Sicht aktuell viel zu optimistische Konsenserwartung der Ökonomen einer danach schon sofort wieder erfolgenden Einleitung einer neuen Zinssenkungsphase teilen wir dagegen weiterhin in keiner Weise, und sehen diese in stärkerem Einklang mit den diesbezüglich weitaus kritischeren Ankündigungen von Powell frühestens ab September, wenn nicht gar erst auf der darauffolgenden Zinssitzung im November.

 

Weiterhin Zurückhaltung in neuen Gold-Kaufengagements angebracht

 

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Werbebanner ClaudemusSollte sich künftig somit vor allem immer stärker herauskristallisieren, dass vor allem die aktuellen Zinssenkungserwartungen der Ökonomen-Mehrheit bereits schon ab der Zinssitzung 25./26.07. zu optimistisch sind, dürfte dies speziell das von seinem Hoch am 05.04. bei 2032 USD nun schon wieder um 30 USD zurückgekommene, unter allen Edelmetallen defensivste und zinssensitivste Gold auch weiterhin belasten.

Wir raten daher fundamentalanalytisch auch weiterhin zur Vorsicht vor übermäßigen Kaufengagements in Gold und halten in den nächsten Tagen eine weitere Korrekturfortsetzung zumindest bis in den ausgeprägtesten nächsten Unterstützungsbereich bei derzeit rd. 1960 USD (= nur noch flachster Aufwärtstrend seit dem 22.03.) momentan für sehr plausibel.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

10.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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