
Edelmetall Marktbericht vom 05.03.2025: UBS erwartet steigende Preise für Gold und Silber - während die schwierige Marktlage für Platin und Palladium Unsicherheiten mit sich bringt
Die steigenden Importzölle könnten das Wirtschaftswachstum der USA gefährden
Die Edelmetallmärkte haben in den vergangenen Tagen deutliche Zugewinne verzeichnet. Gold kletterte auf 2.914 US-Dollar je Unze und legte um 2,0 % zu, während Silber mit 2,8 % Plus bei 32,01 US-Dollar notierte. Auch Platin und Palladium zeigten eine positive Entwicklung mit Kurssteigerungen von 2,1 % bzw. 3,1 %. Diese Bewegungen spiegeln die wachsenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten wider, die Investoren vermehrt in sichere Häfen treiben.
Die geopolitischen Spannungen haben sich mit der Einführung neuer Zölle durch die USA weiter verschärft. Präsident Donald Trump verhängte am Dienstag 25 % Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada und verdoppelte die Zölle auf chinesische Waren auf 20 %. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: China und Kanada antworteten mit eigenen Maßnahmen, während Mexiko bis Sonntag mit Gegenmaßnahmen rechnen lässt.
Dieser Handelskrieg sorgt für erhebliche Verunsicherung an den globalen Märkten. Besonders in den USA wird befürchtet, dass die Importzölle das ohnehin fragile Wirtschaftswachstum weiter belasten und die Inflation anheizen könnten. John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, äußerte sich am Dienstag dazu und erklärte, dass die Zölle die Inflation steigen lassen dürften. Dennoch sieht er aktuell keinen Handlungsbedarf in der Zinspolitik.
UBS erwartet weitere Kurssteigerungen für Gold und Silber
Die Schweizer Bank UBS bleibt optimistisch für Edelmetalle und hob ihre Prognose für Silber (TVC:SILVER) an. Die Analysten erwarten, dass der Silberpreis innerhalb eines Jahres auf 38 US-Dollar pro Unze steigen wird. Diese Einschätzung basiert auf einer Kombination aus der anhaltenden Gold-Rallye und einer leichten Erholung der globalen Industrieproduktion.
Auch für Gold (TVC:GOLD) sieht UBS weiteres Potenzial. Die Bank hält an ihrer Einschätzung fest, dass der Goldpreis bis Ende des Jahres 3.000 US-Dollar je Unze erreichen könnte. Unter bestimmten wirtschaftlichen Bedingungen seien sogar 3.200 US-Dollar möglich. Anleger setzen verstärkt auf Gold als sicheren Hafen, während Silber von einer steigenden industriellen Nachfrage profitiert.
Zentralbanken spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Die verstärkten Goldkäufe globaler Notenbanken tragen dazu bei, den Preis weiter zu treiben. Die Kombination aus geopolitischen Unsicherheiten, Inflationsängsten und steigender Nachfrage dürfte den Gold- und Silbermärkten auch in den kommenden Monaten Auftrieb verleihen. Quelle: apnakal.com
Platinmarkt unter Druck: Drohende Minenschließungen
Während Gold und Silber profitieren, sieht es für Platin (TVC:PLATINUM) weniger rosig aus. Die südafrikanische Produktion steht vor erheblichen Herausforderungen. Impala Platinum gab bekannt, dass fast die Hälfte der Produktion aus der Impala Lease Area in der zweiten Jahreshälfte 2024 unrentabel war.
Die Bergbauunternehmen haben in den letzten 18 Monaten intensiv versucht, Kosten zu senken, doch die Einsparpotenziale sind nahezu ausgeschöpft. Sollten die Preise nicht steigen, könnten Minenschließungen folgen, was das Angebot reduzieren würde. Zusätzlich belasten extreme Wetterbedingungen und wiederkehrende Stromausfälle die Produktion.
Die jüngste Entwicklung auf dem Platinmarkt spiegelt sich auch im Preis wider. Der Platinpreis fiel zuletzt unter die Marke von 1.000 US-Dollar je Unze, was die Unsicherheit der Investoren verstärkt. Sollte das Angebot weiter sinken, könnte dies mittelfristig für eine Stabilisierung des Preises sorgen.
Palladium unter Druck: Automobilsektor schwächelt
Der Palladiummarkt steht weiterhin unter starkem Druck, vor allem durch die nachlassende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Laut metalsdaily.com gingen die Neuzulassungen in der Europäischen Union im Januar zurück.
Während Hybridfahrzeuge Marktanteile gewinnen, reicht dies nicht aus, um den Rückgang bei Benzin- und Dieselfahrzeugen auszugleichen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) breiten sich zwar langsam aus, doch die Nachfrage nach Palladium (TVC:PALLADIUM) bleibt trotzdem bestehen.
Trotz dieser Unsicherheiten verzeichnete Palladium zuletzt einen deutlichen Preisrückgang und nähert sich einer kritischen Unterstützung bei 900 US-Dollar je Unze. Der Markt bleibt angespannt, und eine Erholung hängt stark von der weiteren Entwicklung im Automobilsektor ab.
Technische Analyse Gold: Weiterhin bullischer Trend
Das vorläufige Monatsergebnis für Gold liegt bei einem Plus von 2,0 %. Der aktuelle Kurs bewegt sich in Richtung des mittelfristigen Widerstandsbereichs bei 2.956 US-Dollar. Sollte dieser Bereich durchbrochen werden, könnte dies weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen. Die wichtige Unterstützung liegt bei 2.537 US-Dollar. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein entscheidender Indikator für langfristige Analysen, zeigt weiterhin nach oben, und der aktuelle Kurs liegt darüber. Dies bestätigt den übergeordneten bullischen Trend und spricht für anhaltende Stärke im Goldmarkt.
Technische Analyse Silber: Seitwärtstendenz dominiert
Silber verzeichnet im aktuellen Monat einen Anstieg um 2,8 %. Der nächste bedeutende Widerstandsbereich liegt bei 34,53 US-Dollar, während die mittelfristige Unterstützung bei 28,73 US-Dollar anzusiedeln ist. Der 200-Tage-Durchschnitt ist steigend, und der Kurs bewegt sich oberhalb dieser Linie – ein grundsätzlich positives Zeichen. Dennoch zeigt sich das Marktbild für Silber eher neutral, da sich der Kursverlauf in einer breiten Spanne bewegt. Die übergeordnete Tendenz bleibt daher seitwärts mit einer möglichen Auflösung nach oben oder unten, abhängig von neuen Impulsen.
Technische Analyse Platin: Schwäche setzt sich fort
Mit einem Monatsplus von 2,1 % kann sich Platin nur bedingt stabilisieren. Der nächste mittelfristige Widerstand liegt bei 1.054 US-Dollar, während die Unterstützung bei 902 US-Dollar gesehen wird. Problematisch für den Markt ist der fallende 200-Tage-Durchschnitt, der auf eine längerfristige Schwächephase hinweist. Zudem befindet sich der Kurs unterhalb dieser Durchschnittslinie, was das technische Gesamtbild negativ beeinflusst. Aus dieser Perspektive bleibt die übergeordnete Trendlage für Platin weiterhin ungünstig, und Bullen müssen eine deutliche Erholung abwarten.
Technische Analyse Palladium: Bären weiterhin am Steuer
Palladium zeigt sich mit einem Monatsplus von 3,1 % kurzfristig stabil, kämpft jedoch weiterhin mit einem schwachen Gesamtbild. Der wichtige mittelfristige Unterstützungsbereich liegt bei 897 US-Dollar, während ein potenzieller Widerstand bei 1.247 US-Dollar wartet. Der 200-Tage-Durchschnitt befindet sich im Abwärtstrend, und der Kurs liegt weiterhin darunter, was als negatives Signal zu werten ist. Insgesamt bleibt der Markt in einer bärischen Grundstimmung, und weitere Abwärtsbewegungen sind nicht auszuschließen. Erst ein nachhaltiger Anstieg über den Widerstand könnte das Bild aufhellen.
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05.03.2025 - Andreas Opitz
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