Große Hoffnungen bei Valneva werden von Unsicherheit begleitet

Es bleibt spannend

 

Mit enormer Spannung warten die Anleger derzeit darauf, dass der Tot-Impfstoff gegen Corona von Valneva eine Zulassung durch die EU, Großbritannien und Bahrain erhalten wird. Nach überzeugenden Studiendaten stehen die Chancen nicht schlecht, dass es schon im ersten Quartal des kommenden Jahres soweit sein wird.

Auch Valneva (FR0004056851) selbst machte kürzlich Hoffnung darauf und rechnet damit, dass spätestens bis Ende März die entsprechenden Zulassungen vorliegen werden. Die Aktionäre haben sich darauf schon mal eingestellt und den Aktienkurs innerhalb von vier Wochen um 35,7 Prozent in Richtung Norden befördert. Allerdings könnten sich schon bald neue Probleme auftun.

Bekanntlich verbreitet sich die Omikron-Variante derzeit immer schneller rund um den Globus. In einigen Ländern macht sie bereits den Großteil aller Neuinfektionen aus und die Niederlande beschlossen jüngst einen kompletten Lockdown, um die Verbreitung so weit wie möglich zu verzögern. Für Valneva ist das deshalb ein Problem, weil noch nicht absehbar ist, wie gut der eigene Impfstoff vor der neuen Mutante schützt.

Natürlich wird genau das gerade untersucht. Es ist aber noch nicht absehbar, wann verlässliche Ergebnisse vorliegen könnte. Bis dahin schwebt das Ganze wie ein Damoklesschwert über der Aktie des französischen Unternehmens und die Anteilseigner können nur hoffen, dass dieses nicht zu Fall kommen wird. Mit einer zunehmenden Ausbreitung von Omikron ist zunächst damit zu rechnen, dass die Börsianer vorsichtiger im Umgang mit Valneva sein werden.

 

Viele Fragen bleiben offen

 

Ganz unabhängig von Omikron stellt sich auch die Frage, ob Valneva mit seinem Corona-Impfstoff am Ende nicht schlicht zu spät dran sein wird. Schließlich laufen die Booster-Impfkampagnen auf Hochtouren und bis März dürfte ein Großteil der Bevölkerung in den Industrienationen bereits durchgeimpft sein. Hoffnung gibt es noch mit Blick auf Menschen, welche mRNA-Impfstoffe ablehnen und bewusst auf einen Tot-Impfstoff warten. Wie groß die Anzahl dieser Gruppe tatsächlich ist, liegt aber weitgehend im Dunkeln. Daher ist und bleibt die Aktie von Valneva weiterhin eine nicht ganz ungefährliche Wette.

 

20.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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