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Siemens Energy, Siemens Gamesa, JinkoSolar und Vestas Wind Systems: Wie lange geht die Talfahrt der erneuerbaren Energien noch?

Siemens Energy und Siemens Gamesa trotz gesteigertem Gewinn weiter in den roten Zahlen

NTG24 - Siemens Energy, Siemens Gamesa, JinkoSolar und Vestas Wind Systems: Wie lange geht die Talfahrt der erneuerbaren Energien noch?

 

Der Sektor rund um die erneuerbaren Energien kennt trotz vieler politischer Versprechen, grüne Energie zu fördern, seit Wochen nur noch eine Richtung und die zeigt steil abwärts. Zu den großen Verlierern der vergangenen Wochen gehören unter anderem die beiden Ableger der Siemens AG (DE0007236101) Siemens Energy (DE000ENER6Y0) und Siemens Gamesa (ES0143416115). Trotz der Steigerung des Gewinns auf 31 Mio. Euro im zweiten Quartal ging der Umsatz von Siemens Energy um 4,4 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro zurück. Der Großteil der Gewinne wurde dabei von der Windtochter Siemens Gamesa getrieben, dessen Anteile zum Großteil von Siemens Energy gehalten werden. Damit werden die erneuerbaren Energien immer wichtiger für den früheren konventionellen Energiespezialisten. Beide Ableger haben immer noch mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. In Indien laste man momentan beispielsweise nur 50 Prozent der Kapazität aus und es kommt zu einer Vielzahl von Verzögerungen bei verschiedenen Projekten. Das kommt bei Anlegern nicht gut an. Siemens Energy verlor allein am gestrigen Donnerstag knapp 5 Prozent, in etwa genau so viel wie der Windableger Siemens Gamesa.

Mit einem Kurs von 26,18 Euro liegt Siemens Energy über 34,1 Prozent hinter den durchschnittlichen Analysteneinschätzungen von 36,79 Euro. Momentan stehen die Weichen auf Umbruch, denn das Unternehmen verschiebt gerade den Schwerpunkt des Kerngeschäfts weg von konventionellen hin zu nachhaltigeren Energiemethoden und möchte sich in Zukunft weniger auf fossile Brennstoffe konzentrieren. Dieser kapitalintensive Schritt trübte zuletzt die Zahlen, wogegen der Auftragseingang um 39,0 % gesteigert werden konnte.

 

JinkoSolar weiter im freien Fall

 

Nachdem der chinesische Solarzellenhersteller JinkoSolar (US47759T1007) seine Anleger im April mit den Zahlen für das vierte Quartal 2020 enttäuschte, findet die Aktie keinen Boden mehr. Besonders enttäuschend waren neben dem Umsatz- und Margenrückgang insbesondere der um 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geringer ausgefallene Gewinn. Die Enttäuschung der Anleger drückt sich derweil in extremen Kursverlusten aus. Das Papier verlor in den vergangenen 30 Tagen knapp 25 Prozent und konnte die Erholungsversuche aus dem April nicht weiter fortsetzen. Generell kann man der aktuellen Lage des JinkoSolar-Papiers nicht viel positives abgewinnen. Das 52-Wochen-Hoch von 77,20 Euro liegt mit einem momentanen Kurs von 26,52 Euro in unerreichbarer Ferne und eine Abwertung bis auf unter 20 Euro scheint charttechnischen momentan gut möglich.

 

Vestas Wind Systems mit Umsatz- und Margenrückgang

 

Der dänische Windkraftturbinen-Hersteller Vestas Wind Systems (DK0010268606) brachte am vergangenen Mittwoch seine Geschäftszahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021 raus und wusste ebenfalls nicht zu überzeugen. Beim Umsatz musste man mit 1,96 Mrd. Euro einen Verlust um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermelden. Das operative Ergebnis belief sich auf ein Minus von rund 71 Millionen Euro und das Nettoergebnis auf 57 Millionen Euro. Damit lag der Windkraftturbinen-Hersteller hinter den Erwartungen und der Kurs viel dementsprechend. Innerhalb der vergangenen Woche drehte das Papier knapp 10 Prozent Richtung Süden und liegt derzeit bei 31,27 Euro.

 

Und was ist das Fazit?

 

Corona-Restriktionen und steigende Logistikkosten, um Solar- und Computerbauteile zu verschiffen, welche zu Margenrückgängen führten, drückten in den vergangenen Monaten stark auf die Aktienkurse des Sektors rund um die erneuerbaren Energien. Doch es gibt durchaus Hoffnung, denn die Lieferketten werden sich normalisieren und der Wachstumsfaktor rund um grüne Energie wird wieder in den Vordergrund rücken. Experten rechnen nach wie vor mit einem Solarboom bis 2025 und Anleger sollten sich überlegen, ob sie bei momentan vermeidlich günstigen Preisen ihr Portfolio in Sachen grüner Energie aufstocken.

 

07.05.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de

 

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