Große Hoffnung bei Valneva, Sorge um sinkende Nachfrage bei Nvidia, beste Voraussetzungen für Rheinmetall und Kreuzfahrten mit TUI jetzt auch wieder ohne Booster-Impfung

Was kommt jetzt auf die Anleger zu?

 

Nach ganzen vier Tagen Pause startet die Börse endlich wieder in eine neue Woche. Dabei zeichnete sich am Ostermontag bereits ab, dass es wieder hoch hergehen wird. Dafür dürfte nicht nur sorgen, dass ukrainischen Angaben zufolge in den Nachtstunden wohl die russische Großoffensive im Osten des Landes startete.

Eben das dürfte aber potenziell der Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) weiteren Auftrieb geben. Aufgrund der laufenden europäischen Bemühungen um eine enorme Aufrüstung bewegte die sich ohnehin schon von einem Allzeit-Hoch zum nächsten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich dies auch in naher Zukunft fortsetzen wird. Garantien dafür gibt es zwar nicht, allerdings traut sich derzeit auch kaum jemand, gegen die Aktie zu wetten.

„Wallstreet online“ berichtete kürzlich darüber, dass es aktuell nicht eine einzige Leerverkaufsposition gebe, die über der meldepflichtigen Schwelle von 0,5 Prozent liegt. Angesichts der enormen Kursgewinne und eines damit verbundenen Potenzials für Korrekturen ist das schon beachtlich und ein weiterer Grund für die Aktionäre, um optimistisch nach vorne zu schauen. Der neuerliche Vorstoß und heftige Bombardierungen seitens der russischen Armee dürften auch den Druck auf die hiesige Politik erhöhen, das Land schnellstmöglich mit schweren Waffen zu versorgen. Einige Akteure, allem voran Bundeskanzler Olaf Scholz, wehrten sich zuletzt noch dagegen.

 

Kann Valneva jetzt durchstarten?

 

Bei Valneva (FR0004056851) warten die Anteilseigner derweil ungeduldiger denn je darauf, dass das Unternehmen eine Zulassung durch die EU für seinen Corona-Totimpfstoff erhalten wird. Zweifel daran, dass es diese geben wird, gibt es kaum noch. Schließlich haben bereits Bahrain und Großbritannien das Vakzin durchgewunken.

Die große Frage bleibt weiterhin, wann es so weit sein wird. Ursprünglich wurde das erste Quartal des laufenden Jahres in Aussicht gestellt, was letztlich nicht eingehalten werden konnte. Zuletzt war die Rede davon, dass es im April so weit sein könnte. Allzu lang ist der Monat nicht mehr. Die EMA wird jetzt maßgeblich darüber entscheiden, ob die Valneva-Aktie ihr positives Momentum aus der vergangenen Woche aufrechterhalten können wird. Eine weitere Verzögerung könnte die zarten Anflüge eines Comebacks schnell wieder ersticken.

 

Das Ende des Grafikkarten-Hypes?

 

Die Aktie von Nvidia (US67066G1040) bekommt es dieser Tage mehr mit bösen Befürchtungen als guten Hoffnungen zu tun. Zwar verdient das US-Unternehmen weiterhin Milliarden mit dem Verkauf seiner Grafikchips und ändern wird sich daran so schnell auch nichts. Es scheint derzeit aber etwas das Potenzial für weiteres Wachstum flöten zu gehen.

 

Immer mehr Anzeichen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach dem Rekordjahr 2021 derzeit schwer zurückgehen könnte. Nvidia selbst befeuert derartige Befürchtungen damit, dass auf der eigenen Webseite 1,5 Jahre nach der Einführung erstmals damit geworben wird, dass Grafikkarten der aktuellen RTX-3000-Reihe verfügbar seien. Dass die Preise für die Produkte zuletzt schwer nachgelassen haben, ist ein weiteres Indiz für sinkende Verkaufszahlen. Das alles ist auch den Analysten nicht verborgen geblieben, welche ihre Kursziele zuletzt teilweise deutlich nach unten angepasst haben. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren sind weitere Kursabschläge in dieser Woche nicht unwahrscheinlich.

 

Zurück zur Normalität

 

Gäste an Bord eines Kreuzfahrtschiffs von TUI (DE000TUAG000) dürften derzeit recht deutlich merken, dass nach zwei Jahren Pandemie langsam wieder mehr Normalität einkehrt. Zwar sind die Einschränkungen an Bord in vielerlei Hinsicht noch deutlich größer als dies mittlerweile im normalen Alltag der Fall ist. Es geht aber Schritt für Schritt wieder in Richtung Regelbetrieb.

Das „Mallorca Magazin“ berichtete kürzlich darüber, dass ab sofort für Reisende keine Booster-Pflicht mehr gelte. Demnach können nun auch doppelt Geimpfte an den Kreuzfahrten teilnehmen. Es ist jedoch weiterhin vorgeschrieben, vor der Anreise zwei Corona-Schnelltests vorzuweisen. Ein Wegfall dieser Regelung könnte bereits Anfang Mai bevorstehen, was vom Unternehmen selbst bisher allerdings noch nicht bestätigt wurde. Die Anleger dürften sich in jedem Fall über jede Lockerung freuen, da dadurch potenziell mehr Menschen wieder an Bord der Mein-Schiff-Flotte gelockt werden.

 

Anschnallen!

 

Je größer die Unsicherheit an den Märkten ist, desto schwerer fallen zuverlässige Vorhersagen. Momentan könnte die Nervosität kaum höher ausfallen, sodass Anleger weiterhin ein sehr starkes Nervenkostüm benötigen. Auch viele andere Faktoren sorgen dafür, dass wir uns vom Bullenmarkt aus dem vergangenen Jahr wohl erst einmal verabschieden müssen. Immerhin ist momentan für viel Spannung gesorgt, da sich kaum mit Sicherheit absehen lässt, wie die Börsianer auf die Entwicklungen vom Osterwochenende reagieren werden. Für die meisten dürfte das aber ein ganz schwacher Trost sein.

 

19.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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