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Evotec ringt nach dem überraschenden Rücktritt des CEO um Fassung, Bayer bleibt im Aufwind, bei TUI geben Inflationssorgen den Ton an und auch Zalando gerät unter Druck

Öfter mal was Neues

NTG24 - Evotec ringt nach dem überraschenden Rücktritt des CEO um Fassung, Bayer bleibt im Aufwind, bei TUI geben Inflationssorgen den Ton an und auch Zalando gerät unter Druck

 

Das neue Jahr begann mit einigen unerwarteten Wendungen an der Börse. Die beeindruckende Rallye vom Jahresende 2023 konnte letztlich nicht fortgesetzt werden, was in erster Linie Inflationssorgen und der Furcht vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten zugeschrieben wird. Davon abgesehen gab es aber bei den Einzeltiteln auch noch so manch andere Überraschung.

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Für einen großen Knall sorgte in der abgelaufenen Woche Evotec (DE0005664809). Der langjährige CEO Werner Lanthaler kündigte aus persönlichen Gründen sein Ausscheiden aus dem Konzern noch vor Ende seines Vertrags and, der bis März 2026 gelaufen wäre. Die Geschäfte werden nun interimistisch von Mario Polywka geleitet, der zuvor für das operative Geschäft zuständig war. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger findet derweil sowohl intern als auch extern statt.

Die Aktionäre waren auf die Meldung nicht einmal ansatzweise vorbereitet und zeigten sich entrüstet. Die Evotec-Aktie stürzte am Donnerstag um etwa 20 Prozent in die Tiefe und konnte sich davon tags darauf nur ansatzweise erholen. Am Freitag legte der Kurs um knapp 2,6 Prozent bis auf 17,95 Euro zu. Dass der Konzern seine Prognose für 2023 erneut bestätigte, scheint die Anteilseigner nicht beruhigen zu können. Die Woche wird mit Verlusten von rund 15,5 Prozent beendet.

 

Bayer wieder auf dem richtigen Weg?

 

Eine angenehmere Überraschung stellt dieser Tage die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) dar, welche in dieser Woche um respektable 4,2 Prozent bis auf 35,22 Euro zulegen konnte. Damit beendet der noch immer angeschlagene Titel nun schon die fünfte Woche in Folge im grünen Bereich. Enttäuschende Studiendaten sowie Niederlagen vor Gericht scheinen wieder ein wenig in den Hintergrund zu treten.

Sehr zur Freude der Aktionäre konnte Bayer zuletzt auch endlich wieder erfreuliche Neuigkeiten produzieren. So konnte man sich bei Streitigkeiten um Glyphosat zuletzt durchsetzen und damit den zehnten Erfolg bei den letzten 15 Verfahren für sich verbuchen. Ferner berichtete das Unternehmen über Studienerfolge der Tochter AskBio rund um Parkinson-Medikamente. Auch wenn all das noch keine Aussicht auf sprunghaft steigende Umsätze bietet, so bietet sich den Anlegern doch immerhin ein Ausblick auf bessere Zeiten.

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TUI im Sinkflug

 

Schwer zu leiden unter den neuerlichen Inflationssorgen hatte derweil die Aktie von TUI (DE000TUAG505). Eigentlich wurde an den Märkten schon mehr oder minder fest eingeplant, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter zurückgehen und damit der Weg für Zinssenkungen geebnet wird. In Deutschland legte die Inflation im Dezember aber dummerweise wieder zu und auch in der Eurozone stieg die Teuerungsrate zuletzt auf 2,9 Prozent. Das nimmt den Bullen einiges an Wind aus den Segeln.

Für TUI ergibt sich aus dieser Entwicklung eine doppelte Bedrohung. Zum einen schaden hohe Zinsen dem hochverschuldeten Konzern durch enorme Kapitalkosten. Zum anderen befürchten nicht wenige Beobachter, dass dadurch die Konsumlaune und damit die Nachfrage nach Urlaubsreisen auch 2024 nicht das Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, übertreffen können wird. Die Aktie ließ am Freitag um 2,4 Prozent nach und fiel auf 6,83 Euro zurück. Damit wurde die wichtige Unterstützung bei 7 Euro unterschritten und aus technischer Sicht könnte es jetzt noch sehr viel weiter in Richtung Süden gehen.

 

Zalando erkundet den Kurskeller

 

Dieselben Sorgen belasteten auch die Aktie von Zalando (DE000ZAL1111). Zwar zeigen jüngste Erhebungen, dass die Geschäfte mit Mode im Dezember im Jahresvergleich wieder zulegen konnten. Gleichzeitig musste der Online-Handel aber Federn lassen, was Hoffnungen auf ein Comeback von Zalando dezent torpediert. Zu sehen gab es am Freitag kräftige Verluste, welche die Zalando-Aktie bis auf 18,69 Euro im Tief trieben.

Viel hat da nicht mehr gefehlt, um das Rekordtief bei 18,65 Euro zu erreichen oder zu unterbieten. Im späteren Handel konnte der Titel sich noch etwas erholen und sich mit 19,06 Euro ins Wochenende verabschieden. Es blieb aber bei einem Tagesverlust von 1,6 Prozent und mieser Stimmung auf Seiten der Aktionäre. Ein Ende der Exkursion im Kurskeller ist nach den jüngsten Entwicklungen wohl leider nicht in Sicht.

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Keine Zeit zum Durchschnaufen

 

In der kommenden Woche werden die Börsianer eher keine Gelegenheit dazu bekommen, sich auszuruhen. Denn es steht nicht nur die mutmaßliche Rückkehr vieler Großanleger auf die Märkte an. Gerade hierzulande könnte es auch zu einer fulminanten Streikwoche kommen, in der schlimmstenfalls Bauern, Spediteure und die Bahn gleichzeitig die Arbeit niederlegen und das Land damit in chaotische Zustände stürzen könnten. Überraschungen dürfte es unter diesen Vorzeichen auch in den nächsten Tagen geben.

06.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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