Evotec hängt mit den Quartalszahlen hinterher, was nun drastische Konsequenzen an der Börse nach sich zieht

Evotec fliegt (vorübergehend) aus dem MDAX

 

Mit Wirecard hat die Deutsche Börse ganz schlechte Erfahrungen gemacht, wenn es um den Umgang mit Unternehmen geht, die mit Quartalszahlen hinterherhinken. Das soll sich offenbar nicht wiederholen, denn heutzutage kommen Maßnahmen schnell und heftig. Nun hat es auch Evotec getroffen.

 

Wie die „FAZ“ berichtet, wurde Evotec (DE0005664809) hierzulande aus dem MDAX herausgenommen, da Quartalszahlen nicht fristgerecht vorgelegt wurden. Da half es auch nicht weiter, dass das Unternehmen in den USA noch einmal einen Aufschub bekommen hat. Wie schon zuvor bei Grenke (DE000A161N30) und Nordex (DE000A0D6554) werden an der Börse Nägel mit Köpfen gemacht. Dabei ist es das erste Mal, dass ein Titel aus dem MDAX von solchen Maßnahmen betroffen ist.

Evotec kann das Ganze freilich nicht ganz nachvollziehen und spricht davon, dass man für etwas bestraft werde, was jedem Unternehmen passieren könnte. Hintergrund ist ein Hackerangriff auf den Konzern, der vorübergehend die IT-Systeme lahmlegt. Die Verantwortlichen warnen davor, dass ein solches Vorgehen an der Börse den Tätern in die Hände spielen würde.

Das ist nachvollziehbar, dennoch wird es keine Ausnahme für Evotec geben. Anleger müssen sich darüber zunächst keine allzu großen Gedanken machen. Das Ganze dürfte allenfalls kurzfristig Kursschwankungen mit sich bringen, aber kaum Einfluss auf den langfristigen Trend bei Evotec haben. Positiv stimmt zudem, dass das Unternehmen von einem geringen Schaden durch den Hackerangriff spricht.

 

Evotec braucht neuen Antrieb

 

Allerdings erging es Evotec auch ohne Hackerangriff und MDAX-Rauswurf zuletzt nicht besonders gut. Nach einem Hype während der Coronajahre hat die Stimmung sich wieder sichtlich beruhigt und mit runden 17 Euro am Wochenende notierte das Papier sogar noch ein gutes Stück niedriger als noch im Jahre 2019. Etwas frischer Antrieb würde der Aktie also gut zu Gesicht stehen und entsprechend ist schwer zu hoffen, dass die Zahlen bald nachgelegt werden und damit auch die Rückkehr in den MDAX gelingt.

 

08.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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