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Edelmetall Marktbericht vom 27.08.2023: Ein Blick auf eine bewegte Woche - Platin steigt, Palladium fällt und wirtschaftliche Unwägbarkeiten

Wirtschaftsindikatoren deuten auf Unsicherheit

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 27.08.2023: Ein Blick auf eine bewegte Woche - Platin steigt, Palladium fällt und wirtschaftliche Unwägbarkeiten

 

Ein stürmisches Wirtschaftsklima, bewegende Zahlen und technische Indikatoren, die Investoren in Alarmbereitschaft versetzen: Die vergangene Handelswoche hat es in sich gehabt. Während der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland einbricht und die US-Immobilienmärkte wackeln, fragen sich Anleger zunehmend, wie es um die vermeintlich sicheren Häfen der Edelmetallinvestition bestellt ist. Im Fokus stehen dabei vor allem die Metalle Platin und Palladium.

Palladium (TVC:PALLADIUM) schloss die jüngste Handelswoche bei einem Kurs von 1222 US-Dollar pro Unze, was einer prozentualen Veränderung von -2,1% entspricht. Im laufenden Monat setzt sich dieser negative Trend fort und weist bereits eine Verlustquote von -4,0% auf. Diese Zahlen sind vor allem für langfristige Investoren beunruhigend, da auch der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) einen fallenden Trend anzeigt. In der technischen Analyse gilt es als besonders bearishes Signal, wenn der aktuelle Kurs unterhalb dieses Durchschnitts liegt.

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Für eine mögliche Kursunterstützung könnten Anleger jedoch die Marke von 1190 US-Dollar im Auge behalten. Dieser Wert dient nicht nur im mittelfristigen Kontext als stabile Unterstützung, sondern repräsentiert auch das 52-Wochentief und fungiert somit als robuste langfristige Unterstützungszone. Trotzdem bleibt die Frage: Wie groß ist das Risiko, dass der Preis weiter sinkt? Der nächste Widerstandsbereich, der bei einem Kurs von 1623 US-Dollar liegt, scheint momentan weit entfernt.

 

Platin - Ein Silberstreif am Horizont?

 

Die Lage bei Platin (TVC:PLATINUM) scheint auf den ersten Blick hoffnungsvoller. Im Vergleich zu Palladium konnte Platin die letzte Handelswoche mit einem Kurs von 946 US-Dollar pro Unze und einer Steigerung von 3,5% abschließen. Diese Erholung stellt jedoch einen Kontrast zum laufenden Monatstrend dar, der eine Veränderung von -0,77% aufzeigt. Wie bei Palladium gibt der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) auch für Platin Anlass zur Vorsicht. Auch hier liegt der aktuelle Kurs unterhalb dieses wichtigen Indikators, was grundsätzlich als bearish interpretiert wird.

Im mittelfristigen Kontext hat sich eine Widerstandszone um 1126 US-Dollar etabliert, während die Unterstützungszone bei etwa 884 US-Dollar liegt. Noch interessanter ist jedoch der langfristige Ausblick: Das 52-Wochentief um 811 US-Dollar dient als stabile Unterstützung, und das 52-Wochenhoch um 1133 US-Dollar fungiert als signifikanter Widerstand. Diese Zahlen könnten entscheidend für Anleger sein, die nach einer langfristigen Anlagestrategie suchen. Im großen Ganzen bleibt die Markttendenz für Platin jedoch seitwärts gerichtet, was auf eine Phase der Konsolidierung und der relativen Unsicherheit hindeutet.

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Was signalisieren die Wirtschaftsindikatoren?

 

Nicht nur die Edelmetallpreise von Platin und Palladium weisen interessante Entwicklungen auf. Ein Blick auf die globalen Wirtschaftsdaten zeigt eine ebenso dynamische Landschaft.

In Deutschland erlebte der Ifo-Geschäftsklimaindex eine signifikante Abnahme. Er fiel auf 85,7 Punkte, deutlich unter den Prognosen von 87,8 Punkten und dem vorherigen Wert von 87,3 Punkten. Ein solches Absinken weist auf eine wachsende Skepsis innerhalb der deutschen Wirtschaft hin. Dieser Pessimismus könnte sich auch auf das gesamte europäische Wirtschaftsbild auswirken. Die jüngsten Daten signalisieren eine abnehmende Zuversicht in die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands, möglicherweise bedingt durch die zahlreichen globalen Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft derzeit gegenübersieht.

 

Gemischte Ergebnisse aus den USA: Immobilienmarkt in der Zwickmühle

 

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Werbebanner ClaudemusIn den Vereinigten Staaten zeigen die Zahlen eine ähnliche Gemengelage. Ein signifikantes Detail: Die tatsächlichen Hausverkäufe fielen auf 4,07 Millionen, was nicht nur unter den Erwartungen von 4,41 Millionen lag, sondern auch den letzten Wert von 4,16 Millionen unterschritt. Dieses Absinken deutet auf eine mögliche Verlangsamung des Immobilienmarktes hin. Faktoren wie Zinserhöhungen oder eine unsichere wirtschaftliche Zukunft könnten hierbei eine Rolle spielen.

Doch nicht alles ist düster. In einem erfreulichen Gegensatz dazu verzeichneten die Verkäufe von Neubauten in den USA einen leichten Aufschwung. Sie stiegen auf 0,714 Millionen, im Vergleich zum erwarteten Wert von 0,728 Millionen und dem letzten Wert von 0,697 Millionen. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Neubaumarkt noch immer Potential bietet, auch wenn der breitere Immobilienmarkt Anzeichen von Schwäche zeigt.

Ein weiterer interessanter Indikator sind die Kern-Auftragseingänge für langlebige Güter. Trotz der allgemeinen Wirtschaftsunsicherheit erlebten sie einen monatlichen Anstieg von 0,5%. Diese Zahl übertraf die Erwartungen von null Prozent und lag nur leicht unter dem vorherigen Wert von 0,6%. Ein solcher Anstieg deutet darauf hin, dass trotz der allgemeinen Unsicherheiten die Nachfrage nach langlebigen Gütern weitgehend stabil bleibt.

27.08.2023 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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