Edelmetall Marktbericht vom 02.10.2024: Wie geopolitische Spannungen und US-Wirtschaftsdaten den Preis von Gold, Silber, Platin und Palladium beeinflussen
Welche Faktoren beeinflussten die Preisentwicklung von Edelmetallen diese Woche?
In dieser Woche erlebten die Edelmetallmärkte eine einheitliche, wenn auch negative Entwicklung. Die Preise von Gold, Silber, Platin und Palladium verzeichneten Rückgänge, während die geopolitischen Unsicherheiten und eine Stärkung des US-Dollars die Märkte beeinflussten. Am Mittwoch zeigte der Goldpreis trotz der Spannungen im Nahen Osten und der Erwartung wichtiger US-Wirtschaftsdaten keine nennenswerten Bewegungen. Diese Entwicklung bietet Anlass, die aktuelle Marktsituation detailliert zu analysieren.
Trotz der traditionellen Rolle von Gold (TVC:GOLD) als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten, reagierten die Preise überraschend verhalten auf die neuesten geopolitischen Entwicklungen. Die Ankündigung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff zu üben, und die darauf folgende Warnung Teherans, eine massive Gegenreaktion zu starten, führten zu keiner signifikanten Preisbewegung. Laut Analyst Matt Simpson von City Index könnte der Goldpreis bis zur Veröffentlichung wichtiger US-Wirtschaftsdaten in einer volatilen Phase verbleiben, da Anleger möglicherweise eine abwartende Haltung einnehmen.
Die Dynamik bei Silber und anderen Edelmetallen
Der Silberpreis erlebte ebenfalls einen Rückgang, was teilweise auf die Stärkung des US-Dollars zurückzuführen ist. Experten sehen dies jedoch als eine logische Korrekturbewegung an. Sollte der Widerstand bei 35 US-Dollar durchbrochen werden, könnte der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Die technischen Signale bleiben positiv, und die anhaltende Inflation könnte die Nachfrage weiter stützen. Dies deutet darauf hin, dass das langfristige Aufwärtspotenzial von Silber (TVC:SILVER) intakt bleibt.
Platin und Palladium: Potenzial für Marktexplosion
Chris Gaffney, Präsident von World Markets bei EverBank, betont das Potenzial von Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) für eine starke Marktentwicklung im letzten Quartal des Jahres. Die Nachfrage nach diesen Industriemetallen wird insbesondere durch die Erholung im Automobilsektor angetrieben, wo sie eine wesentliche Rolle bei der Reduzierung von Emissionen spielen. Trotz der wachsenden Popularität von Elektrofahrzeugen bleibt die Herstellung von Katalysatoren für Verbrennungsmotoren entscheidend. Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank könnte ebenfalls dazu beitragen, den Markt für diese Metalle weiter zu stärken.
Marktüberblick und Ausblick
Die Preise für Edelmetalle sind durch eine Mischung aus geopolitischen Spannungen, wirtschaftspolitischen Maßnahmen und technischen Faktoren beeinflusst. Während die aktuellen Preisbewegungen die Anleger vorsichtig stimmen könnten, bleiben die langfristigen Aussichten aufgrund der industriellen Nachfrage und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv. Im weiteren Jahresverlauf könnten insbesondere Platin und Palladium von einer verstärkten Nachfrage profitieren, während Gold und Silber weiterhin von ihrer Rolle als sicherer Hafen und Inflationsschutz profitieren könnten.
Gold: Stabiles Verhalten trotz Unsicherheiten
Die technische Analyse für Gold zeigt einen aufsteigenden Trend, wenn man den gleitenden Durchschnitt der letzten zehn Tage (GD-10) betrachtet. Derzeit steht der Goldpreis bei etwa 2640 US-Dollar. Als kritischer Widerstandsbereich wird die Zone um 2686 US-Dollar angesehen, die überwunden werden muss, damit die Bullen weiterhin dominieren können. Auf der anderen Seite dient der Bereich um 2547 US-Dollar als wichtige Unterstützungszone. Solange der Preis über dieser Marke bleibt, könnte der Aufwärtstrend weiter anhalten. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) ist ebenfalls steigend, was die allgemein positive Stimmung unterstreicht.
Silber: Positive Signale trotz kurzfristiger Korrekturen
Silber zeigt eine leichte Erholung im aktuellen Monat mit einem Anstieg von 0,34 %. Der kurzfristige Widerstand liegt bei 32,69 US-Dollar, während 26,39 US-Dollar als starker Unterstützungsbereich fungiert. Der Preis steht derzeit über dem 200-Tage-Durchschnitt (GD200), was ein insgesamt positives Signal für die Marktteilnehmer ist. Die fortgesetzte Inflation und die daraus resultierende Nachfrage nach Edelmetallen könnten den Silberpreis weiter antreiben, besonders wenn er den Widerstand von 35 US-Dollar durchbricht.
Platin: Aufwärtstrend deutet auf weiteres Potenzial hin
Das vorläufige Ergebnis für Platin im aktuellen Monat zeigt einen Anstieg von 1,2 %. Der direkte Widerstandsbereich wird bei etwa 1051 US-Dollar gesehen, während der Unterstützungsbereich bei 900 US-Dollar liegt. Der Preis von Platin ist ebenfalls über dem 200-Tage-Durchschnitt, was auf einen bullischen übergeordneten Trend hinweist. Diese positive Tendenz wird weiterhin von einer steigenden Nachfrage im industriellen Sektor unterstützt, insbesondere im Automobilsektor, der unabdingbar für die Verwendung von Platin in Katalysatoren ist.
Palladium: Seitwärtstrend mit Hoffnung auf Trendwende
Palladium erlebte eine moderate Verbesserung im aktuellen Monat mit einem Anstieg von 0,58 %. Der wichtige Widerstand liegt bei 1121 US-Dollar, während die Unterstützung bei 832 US-Dollar gefunden wird. Interessanterweise ist der Kurs von Palladium über dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt (GD200), was möglicherweise auf eine bevorstehende Trendwende hindeutet. Trotz des allgemein seitwärts gerichteten Trends könnte eine anhaltende industrielle Nachfrage und eine Erholung der globalen Märkte Palladium neue Impulse geben.
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02.10.2024 - Andreas Opitz
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