
Edelmetall Marktbericht vom 24.05.2025: Gold und Silber - Edelmetalle trotzen Unsicherheiten und gewinnen an Attraktivität
Anleger bevorzugen zunehmend Gold und Silber als Inflationsschutz
Die Edelmetalle Gold und Silber zeigen sich in der laufenden Handelswoche erneut in robuster Verfassung. Gold konnte mit einem Wochenplus von 5,0 Prozent auf 3.358 US-Dollar glänzen, während Silber um 3,8 Prozent auf 33,47 US-Dollar zulegte. Auch auf Monatssicht präsentieren sich beide Metalle stabil mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent bei Gold und 2,7 Prozent bei Silber. Doch was treibt diesen Markt – und warum setzen Investoren trotz vorübergehender Rückschläge weiterhin auf Edelmetalle?
Die jüngste Korrektur beim Goldpreis sorgte in Anlegerkreisen für Irritationen, vor allem da sie zeitgleich mit Kursverlusten an den Aktienmärkten einherging. Dabei gilt Gold (TVC:GOLD) traditionell als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder geopolitischer Krisen. Laut Goldman Sachs Research und Analystin Lina Thomas bleibt dieser Ruf auch weiterhin bestehen. Die kurzfristigen Kursverluste seien vielmehr als Ausdruck eines erhöhten Liquiditätsbedarfs institutioneller Marktteilnehmer zu werten. Diese hätten ihre Goldpositionen vorübergehend aufgelöst, um Margin Calls in anderen Assetklassen – insbesondere bei Aktien – bedienen zu können.
Solche Umschichtungen sind laut Thomas keineswegs ungewöhnlich und stellen keine Abkehr vom Edelmetall dar. Vielmehr unterstreichen sie den Wert von Gold als jederzeit veräußerbares, global akzeptiertes Reservegut.
Gold als geopolitisches Gegengewicht – Zentralbanken handeln
Zusätzlichen Auftrieb erhält Gold durch die zunehmenden geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen auf die Struktur der Währungsreserven zahlreicher Staaten. Laut einem Bericht auf goldmansachs.com haben die Sanktionen gegen Russland – insbesondere die Einfrierung russischer Auslandsguthaben in Euro und US-Dollar – die Verwundbarkeit von Fremdwährungsreserven deutlich gemacht.
Als Konsequenz reagieren viele Zentralbanken mit einem Strategiewechsel. Statt weiterhin auf US-Dollar oder Euro zu setzen, wird vermehrt in physisches Gold investiert – und dieses zunehmend im eigenen Land gelagert. Besonders Schwellenländer erhöhen ihre Goldanteile, um sich unabhängiger vom westlich geprägten Finanzsystem aufzustellen. Die Reserven sind dort traditionell geringer als bei den etablierten Industrieländern, was erhebliches Nachholpotenzial signalisiert.
Diese Entwicklung unterstreicht die Funktion von Gold als langfristiges politisches und wirtschaftliches Absicherungsinstrument – weit über seine Rolle als Inflationsschutz hinaus.
Silber glänzt im Einzelhandel – vor allem in den USA
Nicht nur Gold erfährt Rückenwind – auch Silber (TVC:SILVER) zeigt sich zunehmend gefragt. Besonders im US-amerikanischen Einzelhandel bleibt Silberschmuck eine wichtige Umsatzsäule. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Silver Institute hervor, veröffentlicht in den Silver Institute Press Releases. Im Jahr 2024 konnte Silber nicht nur starke Verkaufszahlen verbuchen, sondern auch die höchsten Gewinnmargen im Vergleich zu anderen Edelmetallen erzielen.
Ein wesentliches Wachstumsmoment ergibt sich aus der jüngeren Käuferschicht zwischen 20 und 40 Jahren, die sich zunehmend für auffällig gestalteten Silberschmuck interessiert. Auch die Selbstkäuferschaft von Frauen nimmt deutlich zu und sorgt für konstante Nachfrage.
Zuversicht trotz leicht rückläufiger Einschätzung der Marktstellung
Wie auf silverinstitute.org berichtet wird, erwarten mehr als 90 Prozent der befragten US-Händler ein anhaltendes Wachstum des Silbergeschäfts in den kommenden Jahren. Zwar ist die Einschätzung der geschäftlichen Relevanz im Vergleich zu 2022 leicht zurückgegangen, doch bleibt die Gesamtstimmung deutlich positiv. Händler betonen das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis von Silber sowie dessen vielseitige Designmöglichkeiten – entscheidende Faktoren für den nachhaltigen Erfolg im Schmucksegment.
Dazu kommt, dass Einzelhändler weiter in ihre Silberlager investieren und verstärkt auf gezieltes Marketing setzen. All dies deutet darauf hin, dass Silber im Einzelhandel mehr ist als ein kurzfristiger Trend – es entwickelt sich zur tragenden Säule im Sortiment der Juweliere.
Technische Analyse Gold: Kurs bleibt über GD200 – Fokus auf Widerstandsmarke bei 3.500 US-Dollar
Gold zeigt sich auch technisch gut unterstützt. Das bisherige Monatsplus liegt bei soliden 2,1 Prozent. Der Kurs notiert aktuell oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts (GD200), was als positives Signal für den längerfristigen Trend gewertet wird. Besonders im Fokus steht der mittelfristige Widerstandsbereich rund um die Marke von 3.500 US-Dollar – zugleich das aktuelle 52-Wochenhoch. Sollte dieser Bereich nachhaltig überwunden werden, wäre der Weg für weitere Kursanstiege geebnet. Auf der Unterseite bietet die Zone bei 2.689 US-Dollar eine solide mittelfristige Unterstützung. Das 52-Wochentief bei 2.287 US-Dollar dient als langfristiger Boden. Die Trendanalyse ergibt ein klar bullisches Bild.
Technische Analyse Silber: Dynamik bleibt erhalten – Kurs zielt auf 34,85 US-Dollar
Silber kann mit einem Monatszuwachs von aktuell 2,7 Prozent überzeugen und befindet sich ebenfalls oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts. Diese Konstellation signalisiert Stärke im längerfristigen Chartbild. Der Kurs nähert sich aktuell dem mittelfristigen Widerstand bei 34,56 US-Dollar – nur knapp unter dem 52-Wochenhoch von 34,85 US-Dollar. Ein Ausbruch darüber könnte ein neues Momentum entfachen. Auf der Unterseite sichert die Zone bei 28,29 US-Dollar ab, während das langfristige 52-Wochentief bei 26,39 US-Dollar als solide Unterstützungsbasis gilt. Auch hier ergibt die Trendanalyse ein klares Urteil: Der Trend ist weiterhin stark bullisch geprägt.
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24.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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