Edelmetall Marktbericht vom 28.10.2023: Warum Silber trotz positiver Entwicklungen bei Gold schwächelt - Eine Analyse der divergierenden Trends und ihrer möglichen Ursachen
Der Goldpreis erreicht 2000 USD pro Unze
Gold und Silber haben in der letzten Handelswoche eine ambivalente Performance hingelegt. Während Gold mit einem Plus von 1,3 % abschloss, sank der Silberpreis um 1,1 %. Ein Blick auf den Monatsverlauf offenbart eine ähnliche Geschichte, bei der Gold jedoch mit 8,5 % deutlich stärker abschneidet als Silber mit 4,2 %. Aber was steckt hinter diesen Zahlen? Und welche Rolle spielen geopolitische Risiken und Wirtschaftsdaten bei der Preisbildung für Edelmetalle? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die den Edelmetallmarkt beeinflussen.
Die HSBC-Analysten betonen die wichtige Rolle, die geopolitische Risiken im Nahen Osten für den Goldpreis spielen können. Zwar tendieren diese Risiken dazu, den Goldpreis zu stützen, aber die steigenden US-Renditen und der starke US-Dollar halten diesen Aufwärtstrend in Schach. Tatsächlich sind militärische Aktionen des US-Militärs im Nahen Osten einer der Gründe, warum Gold (TVC:GOLD) kurz über der Marke von 2.000 US-Dollar pro Unze gehandelt wird.
Der Einfluss der Federal Reserve
Die Federal Reserve könnte jedoch ein entscheidender Akteur in der weiteren Entwicklung des Goldpreises sein. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank ihre Absicht, die Zinsen langfristig auf dem aktuellen Niveau zu halten, bekräftigen wird. Dies könnte dazu führen, dass der Goldpreis seine dynamische Bewegung weiter fortsetzt, insbesondere wenn geopolitische Risiken im Vordergrund bleiben.
Ölpreise und Goldnachfrage
Ein weiterer wichtiger Indikator für die Entwicklung des Edelmetallmarktes ist der Ölpreis. Bei fallenden Ölpreisen wird eine steigende Goldnachfrage aufgrund geopolitischer Risiken als unwahrscheinlich erachtet. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass ein höherer Ölpreis oft ein Indikator für steigende Edelmetallpreise ist, insbesondere in Zeiten geopolitischer Unsicherheit.
Wirtschaftsdaten und Verbraucherausgaben
Ein interessanter Trend zeigt sich in den jüngsten Verbraucherausgaben in den USA. Im September sind diese stärker gestiegen als erwartet, was für das vierte Quartal einen höheren Wachstumspfad andeutet. In diesem Kontext könnte es interessant sein, die Entwicklung des Edelmetallmarktes im Auge zu behalten, da steigende Verbraucherausgaben auch eine Zunahme der Inflation bedeuten könnten – ein traditioneller Preistreiber für Gold und Silber.
Gold: Die Bullen geben den Ton an
Gold hat die Woche bei einem Kurs von 2006 US-Dollar je Unze beendet. Das entspricht einer prozentualen Veränderung von 1,3 % für die Woche und 8,5 % für den Monat. Ein wichtiger Indikator für Langzeitanalysen, der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ist steigend, und der Goldpreis liegt darüber – ein insgesamt positives Signal. In Bezug auf Widerstände und Unterstützungen zeigt die technische Analyse eine Zone um 2009 US-Dollar als mittelfristigen Widerstandsbereich, während die 1810-US-Dollar-Zone als mittelfristiger Unterstützungsbereich fungiert. Ein Blick auf die Trendanalyse, die eine Vielzahl von Indikatoren berücksichtigt, zeigt auf, dass die Bullen aktuell den Ton angeben.
Silber: Die übergeordnete Tendenz ist seitwärts
Im Gegensatz zu Gold hat Silber (TVC:SILVER) die Woche mit einem Minus abgeschlossen und notierte bei 23,09 US-Dollar je Unze. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) fällt, und der Silberkurs liegt darunter – insgesamt ein negatives Zeichen. Im mittelfristigen Bereich fungiert die Zone um 25,25 US-Dollar als Widerstand, während die 20,67-US-Dollar-Zone als Unterstützung dient. Die Trendanalyse legt nahe, dass der Markt für Silber im Moment eher seitwärts tendiert.
Vergleich der beiden Edelmetalle
Während Gold und Silber oft parallel zueinander agieren, zeigt die jüngste Entwicklung eine Auseinanderbewegung. Gold zeigt Stärke, getrieben sowohl von geopolitischen Risiken als auch von der erwarteten Geldpolitik der Federal Reserve. Silber hingegen scheint sich in einer seitwärtigen Phase zu befinden, beeinflusst durch verschiedene makroökonomische Faktoren und weniger resistent gegenüber den Auf- und Abs der Weltwirtschaft.
Schlüsselmarken und Zonen
Für Investoren sind die Schlüsselmarken und Zonen in der technischen Analyse von entscheidender Bedeutung. Im Fall von Gold dient die Zone um das 52-Wochenhoch von 2060 US-Dollar als harter Widerstandsbereich, während die Zone um das 52-Wochentief von 1617 US-Dollar als langfristige Unterstützung fungiert. Bei Silber sind die entsprechenden Zonen das 52-Wochenhoch von 26,12 US-Dollar und das 52-Wochentief von 18,82 US-Dollar.
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28.10.2023 - Andreas Opitz
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