
Edelmetall Marktbericht vom 26.04.2025: Gold und Silber Prognose - Fundamentaldaten sprechen für eine nachhaltige Nachfrage in beiden Märkten
Zinspolitik und Handelsstrategien stärken die Position beider Edelmetalle
Gold und Silber haben die Woche durchwachsen abgeschlossen: Gold notierte bei 3.314 US-Dollar und verzeichnete einen leichten Wochenverlust von -0,41 %, während Silber bei 33,06 US-Dollar um 1,9 % zulegen konnte. Im bisherigen Monatsverlauf liegt Gold mit +6,1 % deutlich im Plus, während Silber -2,9 % verbucht. Trotz kurzfristiger Schwankungen zeichnen sich tiefgreifende fundamentale Entwicklungen ab, die für die kommenden Monate eine spannende Dynamik im Edelmetallsektor erwarten lassen.
Die jüngsten Bewegungen am Goldmarkt deuten auf einen möglichen strategischen Umbruch hin. Nach einem Anstieg auf historische Höchststände über 3.500 US-Dollar je Unze hat sich der Preis zwar leicht zurückgezogen, jedoch wächst die fundamentale Nachfrage. Besonders auffällig ist das Engagement staatlicher Fonds: Der staatliche Öl-Fonds Aserbaidschans stockte seine Goldbestände im ersten Quartal um fast 19 Tonnen auf – Gold (TVC:GOLD) macht damit mittlerweile mehr als ein Viertel seines gesamten Portfolios aus.
Florian Gumis von Midas Touch Consulting betont, dass wir uns womöglich am Anfang eines neuen, langfristigen Trends befinden, in dem Gold eine zunehmende Remonetarisierung erfährt. Weltweit sichern sich Zentralbanken und staatliche Investoren verstärkt physisches Gold, was auf tiefgreifende Veränderungen der globalen Kapitalströme hinweisen könnte. Diese Entwicklung unterstreicht, dass Gold zunehmend als strategisches Wertaufbewahrungsmittel angesehen wird – ein Faktor, der die Preisentwicklung nachhaltig beeinflussen könnte.
Handelsbeziehungen und Goldpreis: Neue Impulse aus den USA und China
Weitere Impulse kommen aus der geopolitischen Ecke: Wie auf dem Youtube-Kanal von Kitco News berichtet wird, könnte ein möglicher Handelsdeal zwischen den USA und China den Edelmetallmarkt zusätzlich bewegen. US-Finanzminister Scott Bessent stellte eine Lockerung der Handelszölle in Aussicht, was kurzfristig einen dämpfenden Effekt auf den Goldpreis haben könnte.
Dennoch bleibt die zugrunde liegende Unterstützung für Gold stabil. Märkte preisen bereits Zinssenkungen und weitere geldpolitische Stimuli ein, was die fundamentale Nachfrage weiter untermauert. Parallel dazu treibt China seine Bestrebungen voran, den internationalen Handel vermehrt in Yuan abzuwickeln – mit Gold als stabilisierender Komponente im Hintergrund. Diese strukturelle Verankerung des Goldes in der Handelsstrategie deutet darauf hin, dass die Nachfrage auf einem nachhaltigen Fundament ruht.
Silber: Der kleine Bruder zeigt Muskeln
Während Gold sich zuletzt in einer Konsolidierungsphase befand, zeigte Silber (TVC:SILVER) Anzeichen relativer Stärke. Der Preis des weißen Metalls konnte in der vergangenen Woche deutlich zulegen, was unter Marktbeobachtern als erstes Signal eines möglichen größeren Ausbruchs gewertet wird. Florian Gumis sieht in der aktuellen Entwicklung klare Parallelen zu 2020: Damals setzte Silber nach einer Phase der Schwäche zu einem spektakulären Anstieg an.
Im historischen Vergleich erscheint Silber derzeit extrem günstig bewertet, insbesondere im Verhältnis zu Gold. Das aktuelle Gold-Silber-Verhältnis liegt über 100 – ein Niveau, das historisch oft Vorläufer kräftiger Bewegungen bei Silber war. Viele Analysten halten einen Anstieg in den Bereich zwischen 40 und 50 US-Dollar für möglich, sollte die Dynamik anhalten.
Physische Nachfrage stützt den Silberpreis
Auch fundamentale Daten zeichnen ein bullisches Bild: Laut Kitco News befinden sich die Silberbestände an der Shanghai Gold Exchange auf einem Achtmonatstief – ein klares Indiz für eine starke physische Nachfrage in China. Gleichzeitig nehmen die Lagerbestände weltweit ab, während die industrielle Nachfrage – angetrieben durch Zukunftstechnologien wie Solarenergie und Elektromobilität – hoch bleibt.
Die Investmentnachfrage zieht ebenfalls wieder an. Erste Bewegungen zeigen, dass Silber zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Investoren rückt. In diesem Umfeld könnte eine weitere Preisrallye unmittelbar bevorstehen, insbesondere wenn psychologisch wichtige Marken wie 34,50 US-Dollar nachhaltig überwunden werden.
Technische Analyse Gold: Bullen bleiben am Steuer
Das Zwischenergebnis für den momentanen Monat liegt beim Goldpreis aktuell bei soliden +6,1 %. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) steigt weiter an, was ein positives Signal für den langfristigen Trend darstellt. Der Kurs hält sich über diesem wichtigen gleitenden Durchschnitt. Mittelfristig wirkt der Bereich um 3.500 US-Dollar als Widerstand, während bei etwa 2.583 US-Dollar eine solide Unterstützung liegt. Insgesamt zeigt die Trendanalyse, dass die Bullen das Kommando übernommen haben.
Technische Analyse Silber: Aufbruch in eine neue Phase?
Beim Silberpreis ergibt sich für den laufenden Monat ein Minus von -2,9 %, doch die technische Struktur bleibt vielversprechend. Der Kurs notiert oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts, was positiv zu werten ist. Der Widerstandsbereich um 34,56 US-Dollar und das 52-Wochenhoch bei 34,85 US-Dollar stellen kurzfristige Zielzonen dar. Nach unten sichert der Bereich um 28,29 US-Dollar ab. Die Trendanalyse zeigt: Die übergeordneten Trends bleiben top bullisch.
Gold - kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Entwicklungen bei Gold sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Gold oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Gold - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...
26.04.2025 - Andreas Opitz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)