Edelmetall Marktbericht vom 13.01.2024: Silberpreis verteidigt Unterstützung, während Gold auf geopolitische Spannungen reagiert

Der US-Erzeugerpreisindex deutet auf eine mögliche Zinssenkung hin

 

In der aktuellen Woche zeichneten sich Gold und Silber durch eine einheitliche und positive Entwicklung aus. Gold schloss mit einem leichten Anstieg von 0.18 % auf 2049 US-Dollar, während Silber mit einem Plus von 0.08 % auf 23.18 US-Dollar folgte. Trotz der monatlichen Rückgänge von -0.66 % bei Gold und -2.5 % bei Silber, beleuchtet dieser Artikel die vielfältigen Einflussfaktoren und Trends, die den Edelmetallmarkt prägen.

Die Preisentwicklung von Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) in dieser Woche wurde durch eine Reihe globaler Ereignisse beeinflusst. Gold profitierte von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und den Spekulationen über eine mögliche Lockerung der US-Geldpolitik. Die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten, insbesondere die Angriffe auf die Houthi-Bewegung im Jemen, intensivierte die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen.

Der Rückgang des US-Erzeugerpreisindex im Dezember deutet zudem auf eine mögliche Abnahme der Inflation hin, was die Hoffnungen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank verstärkte. Bart Melek von TD Securities hebte hervor, wie diese Entwicklungen als wichtige Triebkräfte für den Goldpreis agieren.

 

Der Einfluss des Chinesischen Neujahrsfestes

 

Das bevorstehende chinesische Neujahrsfest spielt ebenfalls eine Rolle für die Edelmetallmärkte. Traditionell steigt in dieser Zeit die physische Nachfrage nach Gold in Asien, was den Preis unterstützen kann. Dieses kulturelle Ereignis unterstreicht die Bedeutung regionaler Feste und Bräuche für den globalen Edelmetallhandel.

 

Produktionsrückgang in Simbabwe: Ein globales Phänomen

 

Ein signifikanter Rückgang der Goldproduktion in Simbabwe um 15 % auf 30,11 Tonnen im Jahr 2023, wie von Reuters berichtet, zeigt die Fragilität der Goldproduktion auf globaler Ebene. Währungsschwankungen und Stromausfälle waren die Hauptursachen dieses Rückgangs. Fidelity Refineries, die staatliche Agentur Simbabwes, bestätigte diese Zahlen. Der Rückgang der Produktion in einem ehemals führenden Goldproduzentenland wie Simbabwe hebt die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen hervor, mit denen viele Gold produzierende Nationen konfrontiert sind.

 

Silbermarkt: Bullen nutzen Support

 

Auf der anderen Seite konnte Silber am Freitag einen Gewinn verzeichnen, wodurch die Unterstützung bei etwa 22,50 US-Dollar verteidigt wurde. Die Möglichkeit, dass die Bullen den Preis bis zur Marke von 24 US-Dollar und darüber hinaus treiben, bleibt ein wichtiges kurzfristiges Szenario. Dennoch bleibt die Marke von rund 26 US-Dollar ein starker Widerstand, was die weiteren Aussichten für Silber beeinflusst. Saisonal betrachtet könnten Gold und Silber in der nahen Zukunft weiter an Wert gewinnen. Diese Erwartung basiert auf historischen Mustern, die zeigen, dass Edelmetalle in bestimmten Jahreszeiten tendenziell stärker performen.

 

Gold: Technische Perspektive

 

Der Blick auf die technische Analyse von Gold zeigt ein gemischtes Bild. Der Schlusskurs von 2049 US-Dollar reflektiert einen leichten Anstieg, doch die monatliche Veränderung von -0.66 % deutet auf eine gewisse Volatilität hin. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein Schlüsselindikator für Langzeitprognosen, zeigt einen Aufwärtstrend. Dies ist generell als positives Zeichen zu werten.

Der nächste signifikante Widerstandsbereich liegt bei 2135 US-Dollar, während die Unterstützung bei etwa 1810 US-Dollar zu finden ist. Das 52-Wochenhoch und -tief bieten ebenfalls wichtige Anhaltspunkte für langfristige Investoren. Die Trendanalyse, die verschiedene Indikatoren berücksichtigt, deutet auf einen überwiegend bullischen Markt hin.

 

Silber: Eine Herausforderung für Bullen

 

Im Vergleich dazu präsentiert sich Silber etwas weniger optimistisch. Der Schlusskurs von 23.18 US-Dollar und die wöchentliche Veränderung von 0.08 % deuten auf Stabilität, doch der monatliche Rückgang von -2.5 % und der fallende GD200 weisen auf Herausforderungen hin. Wichtige Unterstützungszonen für Silber befinden sich bei 20.67 US-Dollar und 19.89 US-Dollar (52-Wochentief), während der Widerstand bei 25.91 US-Dollar und das 52-Wochenhoch bei 26.12 US-Dollar liegen. Insgesamt scheint die Trendlage für Bullen eher ungünstig zu sein.

 

Die Rolle von Zentralbanken und Währungspolitik

 

Neben technischen Analysen und geopolitischen Ereignissen spielt auch die globale Währungspolitik eine entscheidende Rolle in der Preisentwicklung von Edelmetallen. Lockerungen oder Straffungen der Geldpolitik durch wichtige Zentralbanken wie die US-Notenbank können erhebliche Auswirkungen auf Gold und Silber haben. Anleger beobachten daher aufmerksam die Wirtschaftsdaten und politischen Entscheidungen, die Hinweise auf zukünftige Zinsbewegungen geben könnten.

13.01.2024 - Andreas Opitz

 

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