Edelmetall Marktbericht vom 07.09.2024: Wie wirtschaftliche Faktoren die Preise von Gold und Silber in die Zwickmühle treiben
Welche wirtschaftlichen Unsicherheiten prägen die Edelmetallmärkte aktuell?
In dieser Woche haben sich Gold und Silber gleichermaßen nach unten bewegt und zeigen eine synchronisierte Abwärtsbewegung in ihren Preisen. Während Gold minimal um 0,25 % auf 2.496 US-Dollar fiel, erlitt Silber einen deutlicheren Rückgang von 3,2 %, um bei 27,91 US-Dollar zu schließen. Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur die kurzfristigen Marktreaktionen wider, sondern auch die tieferliegenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, die derzeit globale Finanzmärkte prägen. Im Folgenden analysieren wir die aktuelle Situation der Edelmetallmärkte und deren mögliche Zukunftsrichtungen.
Die negativen Abschlusszahlen dieser Woche sind ein Spiegelbild der übergreifenden ökonomischen Dynamik. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA haben gemischte Signale gesendet, mit 142.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen gegenüber den erwarteten 161.000. Obwohl dies auf den ersten Blick positiv erscheint, liegt es doch deutlich unter den Prognosen und signalisiert eine Abkühlung der Arbeitsmarktaktivität. Diese Entwicklungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Preisentwicklung von Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER), da Investoren und Analysten die Daten deuten und ihre Anlagestrategien entsprechend anpassen.
US-Dollar stabilisiert sich
Parallel dazu hat sich der US-Dollar nach anfänglichen Verlusten stabilisiert, was zusätzlich Druck auf die Edelmetallpreise ausübt. Der ICE-Dollar-Index, der die Stärke des Dollars gegenüber einem Korb anderer Währungen misst, stieg zuletzt leicht an. Dies wirkt sich negativ auf Gold aus, das typischerweise invers zur Dollarstärke reagiert.
Auch die Renditen von Staatsanleihen zeigen eine interessante Entwicklung: Während die zweijährige US-Note sank, verzeichneten zehnjährige Staatsanleihen ebenfalls einen Rückgang. Dies könnte langfristig zu einer attraktiveren Bewertung von Edelmetallen führen, da niedrigere Renditen traditionell die Nachfrage nach alternativen Investitionsmöglichkeiten wie Gold und Silber steigern.
Die neue Positionierung von Silber
Betrachtet man die langfristigen Perspektiven, scheint Silber am Beginn einer potenziell neuen Ära zu stehen. Trotz der aktuellen Preisrückgänge könnte die erwartete geldpolitische Wende der US-Notenbank dem Silbermarkt neuen Auftrieb geben. Mit einer Prognose von möglichen Zinssenkungen könnte dies den Silberpreis stark beeinflussen, da niedrigere Zinsen üblicherweise das Investitionsinteresse an Edelmetallen erhöhen.
Die geldpolitischen Entwicklungen, insbesondere die Aussichten auf niedrigere Zinsen, könnten Silber eine bedeutende Rolle in den Portfolios von Investoren einräumen. Die historische Performance von Silber während früherer Zinssenkungszyklen der Fed unterstützt diese These, mit durchschnittlichen Gewinnen von über 300 %.
Geopolitische und sozioökonomische Einflüsse
Nicht zu unterschätzen sind die geopolitischen Spannungen und die internen sozialen Konflikte, die ebenfalls die Märkte beeinflussen. Laufende Konflikte und politische Unsicherheiten, insbesondere in Wahljahren, führen zu verstärkter Volatilität an den Märkten. Diese Faktoren können kurzfristig zu Preisschwankungen führen, bieten aber langfristig auch Chancen, da Edelmetalle oft als sichere Anlagen in unsicheren Zeiten angesehen werden.
Technische Analyse Gold: Anhaltende Stärke trotz kurzfristiger Rückgänge
Gold zeigt trotz des leichten Rückgangs in diesem Monat eine weiterhin positive Langzeittendenz. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein wesentlicher Indikator für langfristige Trends, ist ansteigend, und der aktuelle Kurs liegt über diesem wichtigen gleitenden Durchschnitt, was insgesamt ein bullisches Signal darstellt. Die unmittelbare Widerstandszone für Gold befindet sich bei etwa 2.532 US-Dollar. Sollte der Preis dieses Niveau durchbrechen, könnte das ein weiteres bullisches Zeichen sein. Auf der Unterstützungsseite bietet die Marke von 2.287 US-Dollar eine robuste Basis, während das 52-Wochentief bei 1.810 US-Dollar als langfristige Unterstützung dient. Diese Zonen sind entscheidend für die Bestimmung der künftigen Preisrichtung.
Technische Analyse Silber: Schwierige Lage mit Potential für Wendung
Silber befindet sich in einer etwas prekäreren technischen Position verglichen mit Gold. Der aktuelle Monatsverlust von -3,2 % und der Kurs, der sich jedoch noch über dem 200-Tage-Durchschnitt befindet, deuten auf eine gemischte Situation hin. Diese Konstellation lässt auf eine mögliche Wiederherstellung hoffen, falls positive makroökonomische Signale eintreten. Der Widerstandsbereich bei 32,49 US-Dollar stellt eine bedeutende Hürde dar, die es zu überwinden gilt, um ein stärkeres bullisches Momentum zu signalisieren. Andererseits bietet die Unterstützungszone um 26,39 US-Dollar eine solide Grundlage, die bei weiteren Rückgängen Halt bieten könnte. Das 52-Wochentief bei 20,67 US-Dollar bleibt eine kritische langfristige Unterstützung.
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07.09.2024 - Andreas Opitz
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