Edelmetall Marktbericht vom 06.01.2024: Gold und Silber im Fokus - Einblicke in die jüngsten Marktbewegungen

Analyse der Marktbeeinflussungen durch US-Dienstleistungsbranche und Arbeitsmarktdaten

 

Gold und Silber stehen einmal mehr im Mittelpunkt des Interesses. Trotz einer insgesamt negativen Woche für beide Edelmetalle behalten Analysten und Anleger die Entwicklungen genau im Auge. Die Bewegungen dieser Woche bieten interessante Einblicke, besonders im Hinblick auf die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten aus den USA und die daraus resultierenden Erwartungen für die Geldpolitik.

Die vergangene Woche sah Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) eine negative Entwicklung, mit Gold, das um 0.84 % auf 2045 US-Dollar und Silber, das um 2.5 % auf 23.17 US-Dollar fiel. Trotz dieser Rückgänge bleibt der Goldpreis stabil über der 2000 US-Dollar-Marke, ein Signal für das kontinuierliche Vertrauen in das Edelmetall als sicherer Hafen.

Die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts und die positiven Überraschungen mit 216.000 neuen Stellen und einer stabilen Arbeitslosenquote von 3,7% hatten einen Einfluss auf die Marktstimmung. Die Hoffnungen der Investoren richten sich nun auf die kommende Woche, wenn neue US-Inflationsdaten veröffentlicht werden, die voraussichtlich einen leichten Anstieg auf 3,2% zeigen werden. Die Erwartung von Zinssenkungen bis Ende 2024, basierend auf den Fed-Mitschriften, führt zu einem gewissen Optimismus unter den Anlegern.

 

Auswirkungen auf Gold und Silber: Analyse der Marktdynamik

 

Auf der anderen Seite hat sich die US-Dienstleistungsbranche im vergangenen Monat verlangsamt, was zu einem Anstieg des US-Dollars und der Renditen 10-jähriger Staatsanleihen führte. Diese Entwicklungen beeinflussen direkt die Preise für Gold und Silber, da eine stärkere Währung und höhere Renditen traditionell negativ für Edelmetalle sind.

Trotzdem hat sich der Silberpreis nach anfänglichen Verlusten wieder erholt, getrieben durch die robusten Arbeitsmarktdaten. Überraschend starke Beschäftigungszahlen und höhere Löhne als erwartet, haben zu einer leichten Anpassung der Zinssenkungserwartungen geführt, was wiederum den Silberpreis stabilisierte.

 

Physischer Markt und globaler Handel: Nachfrage und Angebot

 

Interessanterweise hat in Indien, einem der größten Märkte für physisches Gold, die Nachfrage zugenommen, da die Inlandspreise von ihren Höchstständen zurückgegangen sind. Dies deutet auf eine globale Dynamik hin, in der nicht nur die makroökonomischen Daten, sondern auch die physische Nachfrage und Angebot die Preise beeinflussen.

Der Silberpreis zeigt ähnliche Tendenzen. Nach anfänglichen Verlusten, unterstützt durch die Nonfarm Payrolls (NFP), konnte sich der Preis wieder stabilisieren. Die Kombination aus stabilen Arbeitslosenzahlen, höheren Löhnen als erwartet und angepassten Zinssenkungserwartungen bildet ein komplexes Bild für den Silbermarkt.

 

Technische Analyse von Gold und Silber: Ein detaillierter Blick

 

Die technische Analyse liefert weitere Einsichten in die kürzlichen Marktbewegungen bei Gold und Silber. Bei Gold endete die Handelswoche mit einem Preis von 2045 US-Dollar, was einem Rückgang von 0.84 % entspricht. Interessanterweise liegt der Goldpreis aktuell über dem 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein bullisches Signal für Langzeitinvestoren. Die nächste signifikante Widerstandszone für Gold liegt bei etwa 2135 US-Dollar, während die wichtige Unterstützungszone bei rund 1810 US-Dollar zu finden ist.

 

Silberpreis: Technische Perspektiven

 

Für den Silberpreis, der die Woche bei 23.17 US-Dollar abschloss, ist die Situation etwas anders. Hier ist ein Rückgang von 2.5 % zu verzeichnen, und im Gegensatz zu Gold befindet sich Silber unter seinem GD200, was eine eher bärische Stimmung widerspiegelt. Der bedeutende mittelfristige Unterstützungsbereich liegt bei 20.67 US-Dollar, während die Widerstandszone bei etwa 25.91 US-Dollar zu finden ist.

 

Marktstrategien und Anlageüberlegungen

 

In Anbetracht dieser technischen Analysen könnten Anleger Strategien entwickeln, die sowohl kurz- als auch langfristige Ziele berücksichtigen. Während Gold weiterhin Stärke zeigt und über seinem GD200 bleibt, könnte es für langfristige Investoren interessant sein, auf Rücksetzer zu achten. Für Silber könnte eine vorsichtigere Herangehensweise angebracht sein, insbesondere im Hinblick auf seine Position unter dem GD200 und der potenziellen Volatilität in Reaktion auf makroökonomische Daten.

 

Einflüsse aus den USA und globalen Märkten

 

Die zukünftigen Bewegungen bei Gold und Silber werden stark von den Entwicklungen in den USA beeinflusst, insbesondere von den Inflationszahlen und den geldpolitischen Entscheidungen der Fed. Gleichzeitig spielen die physische Nachfrage und die globalen Marktbedingungen eine wichtige Rolle. So könnte beispielsweise eine steigende Nachfrage aus Ländern wie Indien die Preise unterstützen.

06.01.2024 - Andreas Opitz

 

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