Edelmetall Marktbericht vom 28.12.2024: Edelmetalle im Aufwind - Warum Gold und Silber 2025 neue Höchststände erreichen könnten und welche Faktoren den Markt weiterhin antreiben
Analysten prognostizieren für Gold bis 2025 Spitzenwerte um 3.000 US-Dollar
Der Edelmetallmarkt zeigt sich zum Jahresende 2024 mit spannenden Entwicklungen. Gold legte im laufenden Jahr um beeindruckende 27 % zu, während Silber eine Wertsteigerung von rund 23,5 % verzeichnete. Im Dezember hingegen rutschten die Preise ab: Gold verlor 1,2 %, Silber gar 4,1 %. Trotz kurzfristiger Schwäche dominieren optimistische Langfristprognosen die Diskussion, da Analysten und Banken von einer stabilen Aufwärtsentwicklung bis 2025 ausgehen. Insbesondere geopolitische Spannungen und geldpolitische Strategien sorgen für Aufwind.
Der Goldpreis dürfte sich in den kommenden Jahren weiter hervorragend entwickeln und sogar neue Höchststände erreichen, wie die Prognosen mehrerer führender Investmentbanken nahelegen. Laut Goldman Sachs soll Gold (TVC:GOLD) bis Ende 2025 auf 3.000 US-Dollar pro Unze steigen. Die Analysten sehen sinkende Zinssätze der US-Notenbank und eine steigende Nachfrage seitens Schwellenländer als Haupttreiber. Ähnlich optimistisch zeigt sich J.P. Morgan, das den Goldpreis bei 2.950 US-Dollar mit potenziellen Spitzen bis 3.000 US-Dollar sieht. Gründe dafür seien unter anderem eine unsichere wirtschaftliche und politische Lage in den USA sowie ein schwächer werdender Dollar.
UBS und die Bank of America positionieren sich ebenfalls bullish, jedoch mit leicht niedrigeren Prognosen. Während UBS von einer stabilen Nachfrage der Zentralbanken ausgeht und einen Preis von 2.900 US-Dollar prognostiziert, erwartet die Bank of America im Durchschnitt 2.750 US-Dollar. Heraeus schätzt, dass der Goldpreis in einer Spanne zwischen 2.450 und 2.950 US-Dollar liegen könnte, abhängig von Zinssenkungen und geopolitischen Risiken.
Silber: Der unterschätzte Star des Edelmetallmarkts
Obwohl Silber (TVC:SILVER) oft im Schatten des Goldes steht, zeigt das Metall ebenfalls großes Potenzial. Prognosen für den Silberpreis im Jahr 2025 sind von moderaten Anstiegen geprägt, mit Spitzenwerten, die über die aktuelle Bewertung hinausgehen könnten. Kursprognose.com rechnet mit 34,57 US-Dollar pro Unze, was einem Zuwachs von 11,1 % entspricht. Heraeus Precious Metals geht sogar von einer Spanne zwischen 28 und 40 US-Dollar aus, da die industrielle Nachfrage, insbesondere aus der Solarindustrie, weiter steigen dürfte.
Auch langfristige Projektionen zeigen interessante Entwicklungen. Trading.de spricht von möglichen Preisen bis zu 70 US-Dollar pro Unze bis 2030, getrieben durch globale wirtschaftliche Umwälzungen und erhöhte Industrienachfrage. Kettner Edelmetalle bleibt etwas konservativer und sieht die Preise zwischen 26,50 und 33,00 US-Dollar.
Stärkere Nachfrage durch Zentralbanken
Ein wichtiger Faktor für die Stabilität und das Wachstum der Edelmetallpreise ist die kontinuierliche Aufstockung von Goldreserven durch Zentralbanken. Gerade Schwellenländer nutzen Gold, um sich gegen geopolitische Unsicherheiten abzusichern. Dieser Trend dürfte sich 2025 fortsetzen und dem Markt eine stabile Basis verleihen. JPMorgan hebt hervor, dass Gold von einer potenziellen Zinssenkung der US-Notenbank profitieren könnte, was das Edelmetall als sicheren Hafen noch attraktiver macht.
Technische Analyse Gold: Wichtige Unterstützungs- und Widerstandsbereiche im Fokus
Die technische Analyse für Gold zeigt ein durchwachsenes Bild. Der aktuelle Rückgang im Dezember von -1,2 % sorgt für Unsicherheit bei Anlegern. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein essenzieller Indikator für langfristige Trends, verläuft aufwärts, was grundsätzlich positiv ist. Der Kurs liegt knapp darüber, was eine gewisse Stabilität signalisiert. Die Zone um 2.472 US-Dollar bietet eine starke mittelfristige Unterstützung. Auf der Gegenseite markiert das 52-Wochenhoch bei 2.790 US-Dollar einen entscheidenden Widerstandsbereich und potenziellen Anziehungspunkt. Für langfristige Investoren bleibt die Marke von 1.984 US-Dollar, dem 52-Wochentief, ein verlässlicher Boden. Insgesamt deutet die Trendanalyse jedoch auf eine eher ungünstige Lage für Bullen hin, was Vorsicht gebietet.
Technische Analyse Silber: Herausforderungen trotz stabiler Grundlagen
Silber verzeichnete im Dezember mit einem Rückgang von -4,1 % stärkere Verluste als Gold. Der langfristige 200-Tage-Durchschnitt (GD200) zeigt zwar einen positiven Trend, doch der aktuelle Kurs liegt darunter, was den Druck auf Silber verstärkt. Eine entscheidende Unterstützung bietet die Zone um 27,67 US-Dollar, während das 52-Wochenhoch bei 34,85 US-Dollar als harter Widerstand dient. Diese Marke fungiert gleichzeitig als Anziehungspunkt bei einem potenziellen Trendwechsel. Langfristig zeigt sich die Zone um das 52-Wochentief bei 21,91 US-Dollar als verlässlicher Boden. Obwohl die übergeordnete Trendlage aktuell ungünstig für Bullen erscheint, könnte die steigende industrielle Nachfrage mittelfristig für eine Erholung sorgen.
Mit diesen Erkenntnissen runden technische Analysen das Bild für beide Edelmetalle ab und geben Anlegern wichtige Orientierungspunkte für ihre Entscheidungen.
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28.12.2024 - Andreas Opitz
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