Edelmetall Marktbericht vom 20.01.2024: Niedrigere Zinsen könnten Gold und Silber als
Der Silberpreis bewegt sich in einem kritischen Unterstützungsbereich
In der vergangenen Woche zeichnete sich eine einheitliche Entwicklung im Edelmetallmarkt ab, wobei sowohl Gold als auch Silber leider mit negativen Ergebnissen abschlossen. Gold fiel auf 2030 US-Dollar, ein Rückgang von -0,95 %, während Silber auf 22,60 US-Dollar und damit um -2,5 % sank. Diese Bewegungen sind vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und geldpolitischer Erwartungen besonders interessant.
Die aktuelle Diskussion in den Finanzkreisen wird von den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank dominiert. Besonders bemerkenswert sind die Kommentare von Brian Moynihan, CEO der Bank of America, der eine Lockerung der Geldpolitik in den kommenden Jahren antizipiert. Vier Zinssenkungen für das Jahr 2024 und ebenso viele für 2025 könnten den Leitzins auf etwa 3% bis 3,25% senken. Diese Perspektive ist für Investoren und Marktbeobachter von großer Bedeutung, da niedrigere Zinsen generell mit geringeren Finanzierungskosten und potenziell höheren Investitionsrenditen einhergehen. Die aktuelle Position der Federal Reserve mit einem Leitzins zwischen 5,25% und 5,50% zeigt eine Stabilität, die zum Ende des Jahres 2023 erreicht wurde.
Einfluss auf Aktienmärkte und Investitionsstrategien
Die Aussicht auf Zinssenkungen und die Prognosen einer wirtschaftlichen Verlangsamung, wie von Anne Walsh, Chief Investment Officer bei Guggenheim Investment Management, vorgebracht, könnten bis zu sechs Zinssenkungen im aktuellen Jahr nach sich ziehen. Eine solche geldpolitische Entwicklung würde den Aktienmärkten neue Dynamiken verleihen. Viele der in Davos vertretenen großen Unternehmen zeigen bereits steigende Aktienkurse in Erwartung dieser Veränderungen. Diese Szenarien unterstreichen die Rolle der Geldpolitik in der Steuerung der Wirtschaft und der Attraktivität von Investitionen.
Gold- und Silbermarkt: Einfluss der Geldpolitik
Für den Gold- und Silbermarkt sind diese Entwicklungen von besonderem Interesse. Die Geldpolitik der Zentralbanken beeinflusst maßgeblich die Attraktivität dieser Edelmetalle als Investitionsobjekte. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und schwankender Aktienmärkte könnten niedrigere Zinsen die Nachfrage nach Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) als vermeintlich "sichere Häfen" verstärken. Insbesondere in Zeiten, in denen traditionelle Anlageklassen unter Druck stehen, könnten Edelmetalle an Attraktivität gewinnen.
Kurzfristige Entwicklungen und Analysen
Während der Goldpreis in der vergangenen Woche leicht gesunken ist, zeigt sich eine Konsolidierung auf hohem Niveau, was auf einen möglichen Ausbruchscharakter hinweist. Dies könnte kurzfristig eine interessante Gelegenheit für Investoren darstellen. Beim Silberpreis sieht die Lage etwas komplizierter aus, da der Preis stärker gefallen ist und sich nun in einem kritischen Unterstützungsbereich bewegt. Die Frage, ob genügend positive Impulse vorhanden sind, um den Preis wieder anzukurbeln, bleibt offen und wird von vielen Marktbeobachtern genau verfolgt.
Technische Analyse des Goldpreises
Der Goldpreis (100 oz) hat die Handelswoche bei 2030 US-Dollar beendet, was einem Rückgang von -0,95 % entspricht. Betrachtet man die monatliche Entwicklung, so verzeichnet Gold einen Verlust von -1,6 %. Interessant ist der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der eine steigende Tendenz aufzeigt und aktuell über dem Kurs liegt. Dies deutet auf eine grundsätzlich positive Langzeitentwicklung hin. Widerstände finden sich bei 2135 US-Dollar, während die Unterstützung bei 1810 US-Dollar liegt. Ein Blick auf das 52-Wochenhoch zeigt einen weiteren wichtigen Widerstand bei 2135 US-Dollar, wohingegen das 52-Wochentief bei 1805 US-Dollar eine starke Unterstützung darstellt. Die übergeordnete Tendenz weist auf eine seitwärtige Bewegung hin.
Technische Analyse des Silberpreises
Im Vergleich dazu hat Silber (5K oz) die Woche bei 22.60 US-Dollar abgeschlossen, was einem Rückgang von -2,5 % entspricht. Über den Monat betrachtet, liegt der Verlust bei -4,9 %. Der 200-Tage-Durchschnitt zeigt einen abwärts gerichteten Trend und befindet sich unter dem aktuellen Kurs, was als negatives Signal gewertet werden könnte. Wichtige Unterstützungszonen finden sich bei 20.67 US-Dollar, während der Widerstand bei 25.91 US-Dollar liegt. Das 52-Wochentief bei 19.89 US-Dollar und das 52-Wochenhoch bei 26.12 US-Dollar markieren weitere signifikante Punkte. Insgesamt dominieren die Bären den Silbermarkt.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Entwicklung der Edelmetallpreise, insbesondere von Gold und Silber, bleibt eng mit den globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den geldpolitischen Entscheidungen verknüpft. Während Gold eine relative Stabilität auf hohem Niveau zeigt, sieht sich Silber mit stärkeren Herausforderungen konfrontiert. Die Erwartungen bezüglich der Zinspolitik der US-Notenbank und die damit verbundenen wirtschaftlichen Prognosen werden auch weiterhin eine entscheidende Rolle spielen.
20.01.2024 - Andreas Opitz
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