
Südzucker: Besser als befürchtet
Südzucker lieferte keine neuen Hiobsbotschaften - Zuckermarkt vor Stabilisierung
Das Worst-Case-Szenario bei Südzucker blieb aus. Der Rübenzuckergigant konnte sogar einen kleinen operativen Gewinn ausweisen. Obendrein deutet alles auf ein neues Gleichgewicht am Zuckermarkt im kommenden Jahr hin.
Südzucker (DE0007297004) hat im 1. Fiskaljahr besser als befürchtet abgeschnitten. Die Börse verkauft die Aktien des Rübenzuckergiganten seit Mai 2023 ab. Im Tief hat das Unternehmen bisher die Hälfte seiner Marktkapitalisierung verloren. Nicht zu Unrecht, denn die operative Entwicklung ist auf (nahezu) allen Ebenen schlecht. Und das, nachdem Südzucker im Umfeld der Ausweitung des Ukrainekrieges 2022 zu einem der grössten Profiteure gehörte. Eine Hochphase, die jedoch dann im Anschluss ins genaue Gegenteil umschlug.
Das Hauptproblem im Hinblick auf den Gesamtumsatz ist das Segment Zucker. Es ist traditionell das grösste für den Landwirtschaftskonzern und erlöste im 1. Halbjahr des Vorjahres noch 2,134 Mrd. Euro von 5,092 Mrd. Euro insgesamt. Im aktuellen Fiskaljahr 2025/26 brach der Umsatz um mehr als ein Drittel auf 1,39 Mrd. Euro ein. Südzucker kämpfte dabei an zwei Fronten, denn die Preise und die Absatzmengen gingen zurück. Härter kann es einen kaum treffen. Die Preisrückgänge resultierten insbesondere daraus, dass die EU grosse Mengen an Zuckerimporten zuliess, was in der Region zu einem Angebotsüberhang führte. Gleichzeitig wurde die Zuckernachfrage durch den sehr hohen Kakaopreis gedämpft, da die Nachfrage nach schokoladenhaltigen Süssigkeiten aufgrund der hohen Preise zurückging.
Hat die Südzucker Aktie ihren Boden erreicht?
Der operative Verlust im Segment Zucker überrascht daher nicht. Südzucker weist hier einen Verlust von -89 Mio. Euro nach einem Gewinn von 72 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr aus. Es ist daher folgerichtig, dass das Unternehmen daraus Konsequenzen gezogen hat und aktuell deutlich weniger anbaut, um die Zuckermengen im kommenden Jahr zu verringern. Ein wichtiger Aspekt, denn gleichzeitig hat auch die EU die Importmengen für Zucker deutlich reduziert, sodass sich 2026 ein neues Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage bei Zucker finden kann.
Zu den wenigen Highlights des Berichts zählt das Segment Frucht. Darunter fallen Fruchtsäfte und Fruchtzubereitungen, wo Südzucker höhere Erlöse erzielen konnte. Insgesamt ein Anstieg in den ersten sechs Monaten von zuvor 824 Mio. Euro auf nun 858 Mio. Euro (+4 %). Überdurchschnittlich stark konnten die Profitabilität und die Margen gesteigert werden. Das Segment Frucht erhöhte den operativen Gewinn um 31 % von 52 Mio. Euro auf 68 Mio. Euro.
Insgesamt kam Südzucker konzernweit auf einen Umsatz von 4,199 Mrd. Euro (-17,5 %) und ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 189 Mio. Euro (-55 %). Überraschenderweise konnte Südzucker sogar ein positives EBIT von 42 Mio. Euro (-84 %) ausweisen. Die im August reduzierte Jahresprognose bestätigte man zudem.
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10.10.2025 - Mikey Fritz
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