
Der Einstieg der US-Regierung bei Intel wird an der Börse gefeiert, doch viel hat das Unternehmen davon bisher nicht
Für Intel dürfte der Druck in Zukunft zunehmen
Die US-Regierung steigt mit einem Anteil von rund zehn Prozent zum größten Einzelaktionär bei Intel auf und lässt dem Unternehmen dafür nichts zukommen, was nicht ohnehin bereits beschlossene Sache gewesen wäre. Es ist ein zweifelhafter Deal, wenngleich er an der Börse schon ein Stück weit als Rettung gefeiert wurde.
Die Aktie von Intel (US4581401001) reagierte auf das Ganze am Freitag mit Kursgewinnen von 5,5 Prozent und nachbörslich ging es um weitere zwei Prozent aufwärts. Dabei hat der Konzern erstmal nichts von dem Einstieg. Ins Boot geholt wird aber eine unberechenbare US-Regierung, welche in Zukunft noch das eine oder andere Mal für Kopfzerbrechen im Management sorgen könnte.
Zwar kündigte Washington an, als passiver Investor auftreten zu wollen. Angesichts des bisherigen Verhaltens der Trump-Administration fällt es aber schwer, solchen Worten Glauben zu schenken. Dass man hier und dort bei Geschäftsentscheidungen ein Wörtchen mitreden möchte, scheint nicht unmöglich zu sein. Ob das wirklich als Chance zu verstehen ist, liegt wohl im Auge des Betrachters.
Intel bleibt im Nachteil
Vorstellbar wäre freilich, dass Trump Druck auf US-Unternehmen ausübt, wieder mehr Chips bei Intel zu kaufen und Aufträge an die kriselnde Foundry-Sparte zu verteilen. Doch solange Intel nicht technologisch aufholen kann, dürften entsprechende Order eher symbolischer Natur bleiben. Intel hinkt an allen Fronten hinterher. Bei der Fertigung zieht TSMC Kreise um den US-Konzern, bei klassischen CPUs gibt AMD den Ton an und KI-Chips hat Intel schlicht vollständig verschlafen.
Bedenklich ist vielleicht vor allem, dass Donald Trump sich für derartige Details wahrscheinlich kaum weiter interessiert, in Zukunft aber sehr genau den Aktienkurs von Intel verfolgen wird. Das Unternehmen steht damit nicht nur unter Druck, endlich eine Wende einleiten zu können. Es wird auch einen narzisstischen und unberechenbaren Präsidenten irgendwie zufriedenstellen müssen, der sich eigentlich bisher immer entschlossen gegen ein staatliches Eingreifen in die Privatwirtschaft aussprach. Doch Trumps Worte von gestern sind heute nicht viel wert und morgen schon wieder vergessen.
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26.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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