Intel plant Einstieg bei Chiphersteller Arm

Vom geplanten Börsengang von Arm könnten dann beide Unternehmen profitieren

 

Intel plant als Ankerinvestor beim Softbank-Unternehmen Arm einzusteigen. Vom Börsengang könnten beide Unternehmen profitieren.

Nach den Unruhen rund um das geplante Intel-Werk in Magdeburg gibt es von Intel (US4581401001) auch wieder positive Meldungen zu verkünden. Intel wollte aufgrund der geänderten Randbedingungen die Subventionen für den Bau der Chipfabrik in Magdeburg neuverhandeln. Aufgrund der gestiegenen Baukosten und Energiepreise forderte Intel anstatt der vereinbarten Subventionen in Höhe von 6,2 Milliarden Euro für den Bau mindestens 10 Milliarden Euro. Finanzminister Christian Lindern sprach dem Konzern allerdings keine neuen Gelder zu. Der Bau der Fabrik ist davon allerdings auch nicht abhängig und wird ungestört fortgesetzt.

 

Nun will Intel wohl bei dem Softbank-Unternehmen Arm miteinsteigen. Der Chipdesigner Arm gehört aktuell noch zum Tech-Konzern Softbank (JP3436100006). Doch das Unternehmen plant die Schritte für einen Börsengang und ist auf der Suche nach einem strategischen Investor. Einer dieser Investoren wird voraussichtlich Intel werden.

Der Börsengang von Arm soll noch in diesem Jahr erfolgen und der Softbank voraussichtlich zwischen 8 bis 10 Milliarden US-Dollar einbringen. Damit dürfte der IPO von Arm einer er größten in diesem Jahr werden. Intel möchte diesen Börsengang begleiten und befindet sich in Gesprächen mit Arm, um als Ankerinvestor strategisch unterstützen zu können. Die Gespräche sind aktuell noch in einem Frühstadium, so dass die Erfolgsaussichten und auch das eventuelle Volumen, mit dem Intel an Arm beteiligt werden würde, nicht abgeschätzt werden kann.

Sollte Intel allerdings als Ankerinvestor gewonnen werden, dann dürfte dies dem Börsengang von Arm enormen Rückenwind geben. Intel würde dann als Garant für den Erfolg von Arm angesehen werden und könnte mit Sicherheit assoziiert werden. Auch die Bewertung von Arm könnte durch einen Einstieg von Intel profitieren. Intel könnte im Gegenzug einen monetären Gewinn aus einer Beteiligung vor dem offiziellen IPO schlagen.

Für Chiphersteller ist dieses Vorgehen nicht unüblich. So sind auch in der Vergangenheit wiederholt Ankerinvestoren mit Anteilen im Wert zwischen 100 und 200 Millionen US-Dollar vor dem Börsengang bei Chipherstellern eingestiegen.

Der Unternehmenssitz von Arm befindet sich in Großbritannien und soll auch dort trotz des Börsenganges in den USA bleiben. Arm strebt dabei ein Listing an der Technologiebörse NASDAQ an. Eventuell wird Arm zusätzlich ein Zweitlisting in London anstreben. Die Expertenmeinungen zum wahren Wert von Arm gehen sehr weit auseinander. Während einige den Wert es Unternehmens bei rund 70 Milliarden US-Dollar sehen, liegen pessimistische Schätzungen eher bei 30 Milliarden US-Dollar.

Für Intel stellt Arm auch einen Weg dar, um zurück an die Spitze der Halbleiterindustrie zu gelangen. Mittlerweile hinkt Intel der Konkurrenz rund um TSMC hinterher. Um den Rückstand zu minimieren, möchte Intel das Unternehmen auch für andere externe Firmen öffnen und strategische Vorteile daraus ziehen. In dem Fall ist es sogar so, dass Intel die entwickelte Technologie von Arm nutzen muss, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Außerdem existiert bereits eine Partnerschaft zwischen Intel und Arm. Dieser regelt die Nutzung von Arm-Technologie in Intel-Prozessoren.

20.06.2023 - Felix Eisenhauer

 

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