Jungheinrich: Steigende Kosten drohen 2022 zu belasten
Nach dem Abschluss eines Rekordjahres, wird 2022 eine Herausforderung für Jungheinrich
Jungheinrich kämpft sich durch und wird mit einem völlig neuen Wachstumstrend belohnt. Frankfurt hat hingegen Schwierigkeiten, die Lage einzuschätzen und wechselt von Boom zu Bust bei den Vorzügen.
Den Vorstand von Jungheinrich (DE0006219934) beneide ich nicht. Er macht alles richtig und wird trotzdem an der Börse abgestraft. Die Aktien stehen seit Januar unter so hartem Verkaufsdruck, als wenn das Unternehmen Morgen in Konkurs gehen würde. Dabei stimmt das Gegenteil.
Jungheinrich schloss 2021 mit einem neuen Unternehmensrekord ab. Die Nachfrage nach den „Intralogistik“-Lösungen des Unternehmens ist überbordend. Das Thema Lagerhaltung und interne Logistik hat für die meisten Kunden in den vergangenen zwei Jahren eine völlig neue Bedeutung bekommen. Das alte Just-in-Time-Konzept hat einen Schiffbruch erlitten, was automatisch dazu führt, dass in Zukunft mehr (!) Lagerhaltung und nicht weniger den Alltag der Kunden bestimmen wird. Für Jungheinrich ist dieser Trend ein Segen und das war auch in den Zahlen für 2021 abzulesen.
Der Umsatz kletterte von 3,81 Mrd. Euro auf 4,24 Mrd. Euro, während gleichzeitig der Auftragseingang um 29 % auf 4,87 Mrd. Euro sprang. Die Profitabilität auf operativer Ebene verbesserte sich sprunghaft und kletterte um 65 % auf 360 Mio. Euro. Nach Steuern blieben 267 Mio. Euro (+77 %) stehen, was einem Ergebnis von 2,62 Euro je Vorzugsaktie entsprach.
Steigende Kosten drohen 2022 zu belasten
Den Ausblick für 2022 hat man nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs heruntergenommen. Im Wesentlichen, weil Jungheinrich die Schätzungen der Analysten für das Gesamtjahr nicht treffen wird, wenn sich die Lage in der Ukraine nicht verbessert und die Sanktionen gegen Russland bestehen bleiben. Der neue Ausblick ist aber kein Drama.
Jungheinrich geht jetzt von einem Auftragseingang aus, der „leicht“ unter dem Vorjahresniveau liegt. Zuletzt hatte das Unternehmen wie gesagt 4,87 Mrd. Euro an neuen Aufträgen eingesammelt. 2020 waren es nur 3,78 Mrd. Euro. Den Umsatz für das Gesamtjahr sieht man jedoch über dem Niveau von 2021, auch wenn die Engpässe in den Lieferketten anhalten. Das gilt aber nicht für die Profitabilität, die unter stark gestiegenen Kosten an den Beschaffungsmärkten und den Energiemärkten leiden wird. Das operative Ergebnis und das Vorsteuerergebnis werden voraussichtlich „deutlich“ unter dem Niveau von 2021 liegen.
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02.04.2022 - Mikey Fritz
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