als .pdf Datei herunterladen

Durch die Bank enttäuscht Mercedes-Benz mit schwachen Zahlen und einem verhaltenen Ausblick, was die Aktie schwer unter Druck setzt

Nicht nur Zölle setzen Mercedes-Benz zu

NTG24 - Durch die Bank enttäuscht Mercedes-Benz mit schwachen Zahlen und einem verhaltenen Ausblick, was die Aktie schwer unter Druck setzt

 

Es zeichnete sich bereits ab, dass Mercedes-Benz mit seinen Zahlen nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgen würde. Was nun am Mittwoch vorgelegt wurde, dürfte aber selbst manchen Skeptiker noch negativ überrascht haben. Die Umsätze gingen zurück und die Gewinne brachen brutal ein, und das in nahezu allen Bereichen. Das spricht immer mehr für ein strukturelles Problem im Konzern.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe Sonderaktion 4

 

Konzernweit konnte Mercedes-Benz (DE0007100000) im vergangenen Halbjahr nur noch einen Umsatz von 66,4 Milliarden Euro erzielen. Das sind neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, was bei einem Blick auf den Gewinneinbruch aber noch einigermaßen erträglich wirkt. Denn der Konzerngewinn bracht im zurückliegenden Halbjahr um gleich 56 Prozent auf nur noch 2,7 Milliarden Euro ein. Das Unternehmen begründete dies vordergründig mit den hohen US-Zöllen sowie Sonderbelastungen aus dem laufenden Sparprogramm „Next Level Performance“.

 

 

 

Auch in Zukunft will Mercedes-Benz sparen, um der Lage irgendwie Herr werden zu können. Im Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim soll Ende 2026 die Stahlschmiede geschlossen werden und der Stellenabbau wird sich wohl noch eine Weile fortsetzen. Punkten will das Unternehmen gleichzeitig mit neuen Modellen, da die aktuelle Fahrzeugauswahl zuweilen etwas angestaubt wirkt. Manches Modell ist schon seit über fünf Jahren auf dem Markt. Mit einer großen Wende rechnet Mercedes-Benz allerdings zumindest für dieses Jahr nicht.

 

Mercedes-Benz: Das Luxusproblem?

 

Die Prognose für 2025 musste Mercedes-Benz deutlich nach unten anpassen. Verkäufe und Umsatz sollen wohl deutliche Einschnitte hinnehmen müssen. Ferner werden bei der bereinigten Umsatzrendite nur noch vier bis sechs Prozent in Aussicht gestellt. Im schlimmsten Fall würden sich die 8,1 Prozent, die noch 2024 erreicht werden konnten, also halbieren. Es scheint trotz solcher Aussichten aber nicht alles schlecht zu sein.

Anzeige:

Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenMercedes-Benz-Chef Ola Källenius wies bei der Zahlenvorlage auf den Cashflow im Industriegeschäft hin, der sich von 3,9 auf 4,2 Milliarden Euro verbessern konnte. Aus Sicht von Källenius konnten „robuste“ Ergebnisse erzielt werden und in den kommenden Monaten wolle man Kurs halten mit neuen Produkten und einem konsequenten Kostenmanagement. Analysten begrüßen derweil, dass Mercedes-Benz überhaupt noch schwarze Zahlen schreiben konnte. Bei Stellantis sah das zuletzt bekanntlich noch anders aus. Das macht den offensichtlichen Abwärtstrend aber nur bedingt erträglicher.

Recht offensichtlich hatte Mercedes-Benz mit sinkenden Absätzen zu kämpfen. Anders als bei vielen Konkurrenten betraf das auch die Sparte rund um Elektroautos und insbesondere den chinesischen Markt. Dort werden mittlerweile kaum noch nennenswerte Absatzzahlen bei Elektroautos erreicht; der Marktanteile bewegt sich nur knapp oberhalb der Bedeutungslosigkeit. Verkauft werden vermehrt günstige Modelle der Mitbewerber. Es macht sich die Vermutung breit, dass Mercedes-Benz die Luxusstrategie der letzten Jahre auf die Füße fällt. Mancher Experte rechnet nun schon mit fallenden Preisen, um die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln.

 

Bullen auf dem Rückzug

 

Die Aktionäre versteckten ihre Enttäuschung nicht. Die Mercedes-Benz-Aktie knickte am Mittwoch um 3,4 Prozent ein und landete bei müden 51,39 Euro. Ein kleiner Erholungsversuch darf damit als kassiert angesehen werden. Der Blick nach vorne wird zu sehr von unangenehmen Entwicklungen getrübt. Zwar wird es in der Branche als Entlastung angesehen, dass US-Zusatzzölle künftig auf 15 statt aktuell 25 Prozent festgezurrt werden sollen. Doch auch unter diesen Voraussetzungen kommen auf die Autobauer wohl Milliardenbelastungen zu.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeEin schneller Ausweg aus der Krise bietet sich nicht an. Es fehlt bei Mercedes-Benz an so ziemlich allem. Mit weiteren Einsparmaßnahmen lässt sich dies freilich etwas lindern. Doch wird der Konzern damit kaum Wachstumssignale hinterlassen können und damit fehlt es aus Anlegersicht letztlich auch an überzeugenden Argumenten für Zukäufe von Anteilsscheinen. Es bleibt wohl nur die vage Hoffnung, dass die Marktgegebenheiten sich insgesamt eines Tages aufhellen mögen.

 

Mercedes-Benz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Mercedes-Benz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mercedes-Benz-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Mercedes-Benz - hier weiterlesen...

 

31.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)