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Meta fällt immer tiefer, die Deutsche Bank zeigt sich sehr viel freundlicher, BYD vor Quartalszahlen unter Druck und ein Datenleck setzt Microsoft weiter unter Druck

Die Enttäuschungen sitzen tief

NTG24 - Meta fällt immer tiefer, die Deutsche Bank zeigt sich sehr viel freundlicher, BYD vor Quartalszahlen unter Druck und ein Datenleck setzt Microsoft weiter unter Druck

 

Im Allgemeinen entwickelte die Berichtssaison sich bisher recht positiv, doch eine große Ausnahme gibt es natürlich wieder einmal. Die Tech-Branche kann bei den Anlegern so überhaupt nicht punkten und spezielle die weiteren Aussichten machen vielen Beobachtern große Sorgen.

Die mit Abstand größte Enttäuschung war dabei bei Meta (US30303M1027) vorzufinden. Zum zweiten Mal in Folge musste die Facebook- und Instagram-Mutter Umsatzrückgänge hinnehmen und die Gewinne brachen regelrecht ein. Nicht einmal halb so hohe Gewinne wie noch vor einem Jahr konnten unter dem Strich verbucht werden und die Schwäche bei der Online-Werbung schlägt hier voll durch.

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Werbebanner WikifolioDie Reaktion der Anteilseigner hätte deutlicher nicht ausfallen können. Nachbörslich verlor die Meta-Aktie am Mittwoch bereits um rund 20 Prozent an Wert. Im gestrigen Handel weiteren die Verluste sich noch weiter aus und letztlich stand an den hiesigen Börsen ein Minus von 24,3 Prozent unter dem Strich. Der Kurs rasselte bis auf 101,30 Euro in die Tiefe; zeitweise wurde sogar schon die 100-Euro-Linie auf die Probe gestellt. Besserung ist nicht in Sicht und außer Mark Zuckerberg scheint niemand von den hohen Investitionen in das Metaverse begeistert zu sein.

 

Microsoft macht Fehler in der Cloud

 

Bei Microsoft (US5949181045) fielen die Zahlen eher freundlich aus, doch viel Land sah die Aktie des Software-Giganten dennoch nicht. Am Donnerstag mussten Verluste von 3,1 Prozent verbucht werden, was für einen Schlusskurs in Höhe von 228,25 Euro sorgte. Anteil daran hat zum einen ein eher verhaltener Ausblick auf das vierte Quartal, welches weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein dürfte.

Darüber hinaus gab es aber auch wenig erfreuliche Nachrichten rund um die Cloud, welche sich mittlerweile zum wichtigsten Standbein bei den Redmondern gemausert hat. Durch eine Fehlkonfiguration standen die Tore bei Azure zeitweise sperrangelweit offen. Wie die Sicherheitsfirma Socradar mitteile, sollen Daten von über 65.000 Kunden aus über 100 Ländern frei verfügbar gewesen sein. Microsoft gestand den Fehler ein, bestritt aber den Umfang des Datenlecks. Wie viele Kunden tatsächlich betroffen sein sollten, darüber gab es aber keine Auskunft. Gute Werbung für die eigene Cloud ist das Ganze aber sicher nicht.

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Gelingt BYD der Befreiungsschlag?

 

Abseits der Tech-Werte waren es in den letzten Tagen vornehmlich China-Aktien, welche bei den hiesigen Anlegern durchgefallen sind. Die Regierung in Peking dreht sich immer mehr nur noch um Xi Jinping und der hat momentan allem Anschein nach andere Sorgen als die Wirtschaft im Land. Das bekommt die BYD-Aktie derzeit schwer zu spüren.

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Werbebanner EMH PM TradeIn den letzten fünf Tagen sind Verluste von etwas mehr als acht Prozent beim Aktienkurs von BYD (CNE100000296) zu verbuchen und ein Ausweg aus dieser misslichen Lage scheint sich nicht anzubieten. Hoffen können die Anleger für den Moment einzig auf gute Quartalszahlen. Jene sollen heute nach Börsenschluss vorgestellt werden. In den letzten Quartalen konnte der Autobauer fundamental punkten, was aber ehrlicherweise nur die Wenigsten interessiert zu haben scheint. Eben deshalb sollte sich jetzt niemand zu große Hoffnungen auf eine große Trendwende machen.

 

Die große Frage bei der Deutschen Bank

 

Bei den europäischen Banken gab es hingegen viele positive Überraschungen zu sehen. Für viel Aufmerksamkeit sorgte unter anderem, dass die Deutsche Bank (DE0005140008) im abgelaufenen Quartal einen Milliardengewinn verzeichnen konnte. Das hätten dem Geldhaus nur die Wenigsten zugetraut und umso besser fiel die Stimmung bei den Aktionären aus. Die hievten die Deutsche Bank-Aktie gestern mal eben um 5,11 Prozent auf 9,86 Euro in die Höhe.

Steigende Zinsen kommen dem Geldhaus zugute und so ist es für die Anteilseigner auch eine gute Nachricht, dass die EZB just am Donnerstag den Leitzins massiv um 0,75 Prozent in die Höhe geschraubt hat. Dem gegenüber steht aber weiterhin die Sorge um Kreditausfälle im großen Rahmen aufgrund der drohenden Rezession. Ob nun Risiken oder Chancen überwiegen, kann wohl nur jeder für sich selbst beantworten. Prognosen laufen aufgrund der unzähligen Variablen weitgehend ins Leere.

 

Letzte Zweifel bleiben

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAuch wenn der Tech-Sektor in den letzten Tagen gnadenlos enttäuschte, so konnten die Märkte sich doch in einer recht ansehnlichen Erholungsbewegung festbeißen. Dass jene noch länger anhalten wird, daran gibt es aber so manchen Zweifel. Analysten sprechen momentan von starken Widerständen, an die sich DAX, Dow Jones und Co. herangetastet haben. Gewinnmitnahmen und ein damit einhergehender neuerlicher Abschwung werden da als realistisches Szenario für heute oder die kommende Woche angesehen. Tatsächlich gibt es fundamental auch noch zu wenig Argumente, um eine große Comeback-Rallye zu rechtfertigen. Es ist daher weiterhin nur zur Vorsicht zu mahnen.

 

28.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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