
Lufthansa diskutiert erneute Kürzung von Inlandflügen
Aufgrund hoher Standortkosten könnte im nächsten Jahr weitere 100 Verbindungen wegfallen
Lufthansa prüft auf dem Weg zum mittelfristigen Profitabilitätsziel die massive Kürzung von innerdeutschen Flügen.
Aufgrund der hohen Luftverkehrssteuer in Deutschland und die vergleichsweisen hohen Gebühren diskutiert die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa (DE0008232125) über eine drastische Kürzung des innerdeutschen Flugangebots. Der Lufthansa CEO Carsten Spohr sagte zu der Welt am Sonntag, dass ohne eine Reduzierung der Standortbelastungen weitere Streichungen des Flugangebots unvermeidbar sein werden. Konkret geht es um über 100 innerdeutsche Flüge pro Woche, die im kommenden Sommer zusätzlich wegfallen könnten.
In Deutschland hätten sich die die staatlichen Standortkosten mehr als verdoppelt seit 2019 und daher sei der Flugbetrieb innerhalb Deutschlands in einigen Bereichen nicht mehr wirtschaftlich. Gefährlich könnten diese Pläne besonders für kleine Flughäfen wie Münster/Osnabrück werden. Denn die Lufthansa hat bereits in den letzten Monaten verkündet, dass man auf Strecken wie Münster/Osnabrück nach München seit Jahren defizitär unterwegs ist. Wenn allerdings diese Verbindung wegfällt, dann würde der Flughafen Münster/Osnabrück seine letzte Anbindung an ein internationales Flugdrehkreuz verlieren. Mit diesem Einschnitt könnten die Gebiete, die den Anschluss an die internationalen Luftverkehrsdrehkreuze verlieren wirtschaftlich abgehängt werden.
Spohr spricht sich gegen E-Fuels im Straßenverkehr aus
Weiterhin äußert sich Carsten Spohr beim Interview noch betreffend des heiklen Themas E-Fuels und spricht dabei gegen eine Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen im Straßenverkehr aus. So sprach Spohr davon, dass man 84 % an Effizienz verliert, im Vergleich zu einem herkömmlichen Elektrofahrzeug, wenn man im Straßenverkehr auf die aktuelle Generation der E-Fuels setzen würde. Spohr sehe das Potenzial von E-Fuels viel mehr in der Luftfahrtindustrie, da es hier weniger alternative Antriebstechnologien gebe. Ein elektrisches Flugzeug, sei aufgrund der Gewichts- und Platzrestriktionen, so sei ein Flugzeug mit Elektroantrieb auch nicht mit Festkörperbatterien für Langstreckenflüge umsetzbar.
Dennoch übe Spohr auch scharfe Kritik an den verpflichtenden EU-Klimaschutzvorgaben, die ab 2030 den Fluggesellschaften vorschreiben, wie viel nachhaltigen Kraftstoff diese nutzen müssen. Da andere Länder den Fluggesellschaften nicht diese Vorschriften auferlegen, wird dies zu deutlich teureren Flügen über EU-Drehkreuze führen und schlussendlich die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fluggesellschaften weiter untergraben.
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21.10.2025 - Christian Teitscheid
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