Schon in wenigen Tagen könnte Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard unter Dach und Fach bringen
Was lange währt, wird endlich gut?
Seit fast zwei Jahren schon versucht Microsoft, sich den Gaming-Giganten Activision Blizzard einzuverleiben und will dafür, sehr zur Freude der dortigen Anteilseigner, satte 69 Milliarden US-Dollar zahlen. Es handelt sich um die bisher größte Übernahme im Segment, welche Microsoft über Nacht zu einem der größten Videospielekonzerne auf dem Planeten machen würde.
Genau deshalb regte sich aber auch lange Widerstand gegen das Ganze, unter anderem von der Konkurrenz. Jene hat mittlerweile bereits das Handtuch geworfen. Zuletzt schlug sich Microsoft (US5949181045) noch mit Bedenken der britischen Wettbewerbsbehörde CMA herum. Jene meldete vor allem Sorgen darüber an, dass der Konzern im Cloud-Gaming eine allzu beherrschende Marktstellung erhalten könnte. Um derartige Sorgen zu entkräften, wurden dem französischen Publisher Ubisoft für 15 Jahre die Rechte an Cloud-Spielen von Activision Blizzard (US00507V1098) angeboten.
Damit gab die CMA sich zufrieden und gab ihren Widerstand vor wenigen Wochen auf. Der Übernahme scheint nur noch wenig im Wege zu stehen und wie das Portal „The Verge“ berichtet, soll diese noch in dieser Woche endlich über die Bühne gehen. Als Termin ist offenbar der kommende Freitag angepeilt. Dass die schier endlose Odyssee, welche von beginn an nicht unter dem besten Stern stand, nun an einem Freitag den 13. enden könnte, ist ein amüsanter Zufall.
Nicht jeder erteilt Microsoft seinen Segen
Die Berichte erscheinen glaubhaft. Schließlich hat Microsoft unmissverständlich klargemacht, die Übernahme mit allen Mitteln und gegen jeden Widerstand durchsetzen zu wollen. Zudem läuft die derzeitige Frist für den Deal bereits am 18. Oktober aus und der Konzern ließ bereits wissen, dass es keine weitere Verlängerung geben soll. Eine Fusion noch in den nächsten Tagen würde zu solchen Aussagen passen.
Die Reibereien dürften aber selbst in einem solchen Fall noch kein Ende finden. Noch immer skeptisch zeigt sich die US-amerikanische FTC, die sich mit Microsoft schon häufiger vor Gericht gestritten hat. Die Übernahme von Activision Blizzard wollte die Behörde eigentlich verhindern, was jedoch von einem Gericht wieder kassiert wird. Eine Berufung in der Sache steht noch aus und mit einer Entscheidung wird im Dezember gerechnet. Ein Hinderungsgrund für die baldige Übernahme ist das aber nicht Tatsächlich ist es für Microsoft nur ein gewichtiges Argument, die Fusion möglichst schnell dingfest zu machen.
Denn wenn Activision Blizzard erstmal zum Inventar gezählt werde kann, gerät die FTC in eine deutlich schlechtere Ausgangslage vor Gericht. Auch wenn es immer wieder Überraschungen geben kann, so ist kaum davon auszugehen, dass die Gerichte ein Rückabwicklung der Übernahme anordnen würden. Aus Anlegersicht scheint das Ganze daher erst einmal durch zu sein, was sich ehrlicherweise schon seit einer Weile abzeichnete. Den Kipppunkt erreichten die Reibereiern gefühlt schon vor einigen Monaten, als der PlayStation-Hersteller Sony (JP3435000009) sich auf das Unterzeichnen eines Vertrags zum Erhalt von Spielen aus der „Call of Duty“-Reihe auf den eigenen Plattformen einließ.
Die Anleger sind zufrieden
Sehr gefallen dürfte eine erfolgreiche Übernahme den Anteilseignern von Activision Blizzard, denn Microsoft zahlt einen saftigen Aufschlag für das Ganze. Ohne die Pläne würde die Aktie sich derzeit kaum in der Nähe von 90 Euro aufhalten. Auch für die Microsoft-Aktie ist die Fusion nicht unvorteilhaft. Denn im Gaming-Segment schwächelt der Software-Gigant schon seit Jahren.
Mit einem der größten Publisher der Welt im Gepäck bessern sich die Aussichten darauf, gegen die harte Konkurrenz in den kommenden Jahren besser bestehen zu können. Gelingen könnte dies vor allem mit einem breiten Angebot an erfolgreichen Titeln. In dieser Hinsicht hatten Sony und Nintendo (JP3756600007) zuletzt klar die Oberhand. Die Microsoft-Aktie tangiert das Ganze eher peripher, da an den Märkten die KI noch immer die weiteren Aussichten beherrscht. Schaden werden Erfolge bei Videospielen aber mit Sicherheit nicht.
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09.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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