Microsoft muss sich mit der Übernahme von Activision Blizzard noch etwas länger gedulden
Der Übernahme-Krimi geht weiter
Eigentlich hätte Microsoft die Spieleschmiede Activision lieber gestern als heute übernommen. Möglich wäre das Ganze noch zum Ende der laufenden Woche gewesen, trotz des Widerstands der britischen Kartellwächter. Nun haben sich aber die Gerichte eingeschaltet und das Ganze zunächst auf Eis gelegt.
Begründet wurde dieser Schritt mit dem noch laufenden Verfahren der FTC, welche dem Vorhaben von Microsoft (US5949181045) eher skeptisch gegenübersteht. Eine Anhörung in dieser Sache wird für die nächste Woche erwartet. Der Ausgang der Klage könnte entscheidenden Einfluss auf die Übernahmepläne haben, welche unter anderem von den Kartellbehörden der EU und China bereits abgesegnet wurde.
Mit einem Volumen von 69 Milliarden US-Dollar würde es sich mit weitem Abstand um die größte Übernahme im Videospiel-Sektor aller Zeiten handeln. Kritiker befürchten, dass Microsoft sich mit dem Deal einige der größten Marken exklusiv sichern möchte. Das Nachsehen hätte die Konkurrenz in Form von Sony und Nintendo. Zwar versuchte Microsoft immer wieder, zu beschwichtigen. Damit konnte aber längst nicht jeder überzeugt werden.
Das zähe Ringen um die schon vor etwa anderthalb Jahren angekündigte Übernahme geht damit in die nächste Runde. In Großbritannien läuft diesbezüglich noch ein Berufungsverfahren, nachdem die dortige CMA den Plänen eine Ablehnung verpasst hatte. Ob und wann Microsoft nun Activision Blizzard schlucken wird, bleibt erst einmal offen.
Die Microsoft-Aktie lässt sich nicht stören
Es gab Tage, da hätte eine solche Meldung wahrscheinlich für Sorgenfalten auf der Stirn der Aktionäre gesorgt. Im aktuellen KI-Hype scheinen die dem Spielesektor aber nur noch eine geringfügige Bedeutung beizumessen. Das Ganze hat keinerlei Auswirkungen auf die Microsoft-Aktie, welche am Dienstag um 1,2 Prozent auf 308,25 Euro zulegen konnte. Der Aufwärtstrend bleibt aktiv und das 52-Wochen-Hoch bei 315,45 Euro in greifbarer Nähe. Solange ChatGPT weiterhin für bunte Fantasien bei den Börsianern sorgt, dürfte sich an der guten Stimmung wahrscheinlich kaum etwas ändern.
14.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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