Vom dezenten Abflauen des KI-Booms lässt sich Microsoft nicht stören und es wird weiter kräftig in den Bereich investiert
Für KI-Rechenzentren holt sich Microsoft nun finanzstarke Unterstützung
Microsoft hat bereits etliche Milliarden in das Thema KI investiert, allein der Partner OpenAI wurde schätzungsweise schon mit 13 Milliarden US-Dollar bedacht. Obschon die Euphorie an der Börse mittlerweile merklich nachgelassen hat und viele sich fragen, ob und wann derartige Ausgaben sich rentieren könnten, will der Software-Gigant offenbar nicht nachlassen.
Stattdessen schmiedet Microsoft (US5949181045) schon die nächsten Pläne für massive KI-Investitionen. Wie bei „heise.de“ zu lesen ist, gründete der Konzern jüngst eine Firma namens Global AI Infrastructure Investment Partnership (GAIIP) mit dem Ziel, enorme Summen für neue KI-Supercomputer aufzutreiben. Ganz allein will Microsoft die Zeche nämlich offenbar nicht zahlen. Für den Anfang beteiligen sich an dem Vorhaben drei ausgesprochen finanzstarke Partner. Dazu zählen die Investmentgesellschaft Blackrock, die staatliche Investmentfirma MGX aus Abu Dhabi und der Infrastrukturfonds Global Infrastructure Partners.
Zusammen sollen jene 30 Milliarden US-Dollar beisteuern, wobei es sich aber möglicherweise nur um einen ersten Schritt handeln könnte. In Aussicht gestellt wird ein Investitionspotenzial von bis zu 100 Milliarden Dollar unter Berücksichtigung von Fremdfinanzierung. Genutzt werden sollen diese enormen Summen, um weitere Rechenzentren für Künstliche Intelligenz aus dem Boden zu stampfen.
Microsoft setzt (auch) auf Nvidia
Angedacht ist nicht nur der Bau von Rechenzentren mit gewaltigen Supercomputern. Auch um die Energieversorgung scheint man sich in Eigenregie kümmern zu wollen. Solar- und Windparks sind den Berichten zufolge angedacht, auch andere Kraftwerksarten sind wohl eine Möglichkeit. Damit würden die Partner auch Kritik darum begegnen, dass die immer neuen KI-Rechenzentren einen enormen Energiehunger haben und damit die Infrastruktur unter Druck setzen.
Welche Chips genau zum Einsatz kommen werden, ist derzeit noch offen. Microsoft gibt sich offiziell technologieoffen und will auf ein breites Ökosystem mit einer Vielzahl von Partnern setzen. Die dominierenden Chips von Nvidia werden aber wohl eine tragende Rolle spielen. Darauf weist hin, dass der Hersteller eine Ehrennennung erhält, obschon er das Projekt nicht durch eine eigene Beteiligung unterstützt. Ein Weg an Nvidia vorbei führt bei Vorhaben dieser Größenordnung im KI-Segment aber derzeit kaum.
In den Augen der Anleger sind die Entwicklungen durchaus erfreulich. Das es noch immer enorme Investitionen für KI-Technologie braucht, steht außer Frage. Indem Microsoft sich dafür Unterstützung ins Boot holt, können Sorgen der Aktionäre bezüglich etwas zu hoher Ausgaben etwas gelindert werden. Passend dazu sprach Microsoft auch über weitere Aktienrückkaufprogramme und potenziell steigende Dividenden und zeigt damit, die eigenen Anteilseigner nicht aus dem Blick verloren zu haben.
Microsoft legt zu
Die Microsoft-Aktie reagierte am Donnerstag positiv und konnte sich um 1,8 Prozent bis auf 438,69 Dollar verbessern. Die allgemein hervorragende Stimmung nach der durch die Fed eingeleitete Zinswende stand dabei wahrscheinlich im Vordergrund. Doch scheinen die Investitionspläne rund um KI neuerlichen Kursaufschlägen nicht im Weg zu stehen. Dennoch steht bislang noch der Beweis dafür aus, dass mit der Technologie in nächster Zeit signifikante Umsatzsprünge zu machen sind.
So bleibt die Microsoft-Aktie letztlich irgendwo zwischen großen Zukunftshoffnungen und dezenten Zweifeln hängen, dies allerdings immerhin auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Das Rekordhoch bei knapp 470 Dollar ist nicht weit entfernt und die Marktkapitalisierung hält sich sehr bequem oberhalb der Linie von 3 Billionen Dollar. Die große Frage bleibt, ob von hier aus noch weiteres Wachstumspotenzial vorhanden sein mag. Eine zufriedenstellende Antwort darauf gibt es momentan allerdings nicht. Es sind bereits hohe Erwartungen eingepreist und Microsoft steht für den Moment ein wenig in der Bringschuld, was für den Aktienkurs durchaus auch das eine oder andere Risiko mit sich bringt.
Microsoft Corporation-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Microsoft Corporation-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Microsoft Corporation-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Microsoft Corporation - hier weiterlesen...
20.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)