Microsoft liefert beeindruckende Zahlen ab und lockt Aktionäre mit Aussichten auf die KI und weiteres Wachstum
So sehen Sieger aus
Die Tech-Branche wurde in den vergangenen Monaten teils heftig abgestraft. Einstige Highflyer wie Amazon oder Tesla wurden längst auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und mit Blick auf eine noch immer spürbare Konsumflaute waren die Aussichten nicht besonders rosig. Microsoft konnte sich diesem Trend dank ChatGPT aber vollständig entziehen und nun sorgen hervorragende Zahlen für noch mehr gute Laune.
In so ziemlich jeder nur erdenklichen Hinsicht ist es Microsoft (US5949181045) gelungen, die Erwartungen der Börsenprofis im ersten Quartal zu übertreffen. Die Geschäfte mit der Cloud kletterten um satte 16 Prozent auf 22,08 Milliarden USD und konzernweit konnte ein Nettogewinn von 18,3 Milliarden USD vermeldet werden. Analysten rechneten im Vorfeld mit deutlich weniger. Auch wenn das Wachstum noch keine Rekordwerte erreicht, so zerstreuen sich zumindest Sorgen um einen größeren und langanhaltenden Abschwung.
Abwärts ging es lediglich beim Geschäft mit Windows, einst das wichtigste Standbein des Konzerns. Mittlerweile spielt das Betriebssystem in den Bilanzen aber nur noch eine untergeordnete Rolle und noch dazu hatten die Börsianer hier bereits mit einem Schwächeanfall gerechnet. Unter dem Strich fiel jener aber tatsächlich weniger dramatisch aus als gedacht. Letztlich waren also hier gute Nachrichten zu vernehmen.
Microsoft ist nicht zu bremsen
Erwartungsgemäß wurden die erfreulichen Zahlen von den Märkten sehr positiv aufgenommen. Während die Microsoft-Aktie im Handel am Dienstag noch rote Vorzeichen verkraften musste, ging es im nachbörslichen Handel mit großen Schritten in Richtung Norden. Zu den hiesigen Morgenstunden blickten die Anteilseigner auf ein Plus von 8,5 Prozent, was den Kurs bis auf knapp 299 USD hob. Das ist eine neuer Höchststand im laufenden Jahr und selbst Rekordkurse rund um die Marke von 310 USD sind nicht allzu weit entfernt.
Die Euphorie wird weiterhin angetrieben von den großen Erfolgen, die Microsoft im KI-Bereich feiert. Für die Zukunft sagt der Software-Riese hier weitere Wachstumschancen voraus. Die Milliardeninvestitionen in OpenAI erweisen sich immer mehr als Glücksgriff und der Sprachroboter ChatGPT soll in immer mehr Angebote von Microsoft Einzug finden. Selbst die Suchmaschine Bing, die über viele Jahre ein Schattendasein fristete, scheint da zu einem ernsthaften Konkurrenten zu Google aufsteigen zu können.
Ferner arbeitet Microsoft gerüchteweise an speziellen Chips für KI-Anwendungen, welche den derzeitigen Platzhirsch Nvidia (US67066G1040) direkt angreifen könnten. Natürlich handelt es sich bei all dem noch um Zukunftsmusik. Doch das Potenzial in solchen Bereichen ist nicht weniger als gigantisch. Microsoft verfügt in Sachen KI nicht nur über das notwendige Know-how, um es auch mit den größten Konkurrenten aufzunehmen. Dazu gesellt sich ein technologischer Vorsprung in diesem Bereich und das mehr als bequeme Finanzpolster schadet den Zukunftsaussichten ebenfalls nicht. Es gibt hier also tatsächlich viele gute Gründe, um optimistisch zu bleiben.
Microsoft macht vieles richtig
So sehr Microsoft bei vergangenen Trends der Branche geschlafen hat, so stark prescht das Unternehmen derzeit nach vorne. In Sachen KI lässt man in Redmond nichts anbrennen, was aus Anlegersicht eine erfreuliche und hochspannende Angelegenheit ist. In den nächsten Jahren dürfte Microsoft damit seine Stellung als einer der wertvollsten Konzerne des Planeten mit hoher Wahrscheinlichkeit verteidigen und vielleicht sogar noch etwas höher streben.
Ausgeblieben ist hingegen ein größerer Einbruch, vor dem mancher Experte noch bis vor wenigen Monaten warnte. Die Tech-Branche mag geschrumpft sein, was nicht nur Stellenstreichungen eindeutig beweisen. Es geht ihr aber noch immer blendend und die Gewinne sprudeln. Sollte die Konkurrenz in den nächsten Tagen und Wochen mit ähnlich guten Zahlen punkten können, so hätte die Microsoft-Aktie eine echte Chance, neue Höchststände ins Visier zu nehmen. Wie immer gibt es dafür keine Garantien, doch spannend bleibt es bei dem Titel jetzt allemal.
26.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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