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Microsoft kann mit den jüngsten Zahlen nicht auf ganzer Linie überzeugen

Analysten hatten mehr erwartet

NTG24 - Microsoft kann mit den jüngsten Zahlen nicht auf ganzer Linie überzeugen

 

Gestern nach Börsenschluss präsentierte Microsoft frische Zahlen für das zurückliegende Quartal, und so richtig überzeugen konnte der Software-Gigant dabei nicht. Zwar werden nach wie vor satte Gewinne geschrieben und ob der vor wenigen Tagen angekündigte Abbau von 10.000 Stellen oder fünf Prozent der Belegschaft da wirklich notwendig ist, darüber lässt sich munter streiten. Doch unter dem Strich konnten die Erwartungen der Märkte nicht erfüllt werden.

Als größtes Sorgenkind erwies sich das Geschäft mit dem Betriebssystem Windows, einst die tragende Säule des gesamten Konzerns. Der Abschwung im PC-Sektor machte sich hier überdeutlich bemerkbar und die Umsätze gingen um satte 39 Prozent in die Tiefe. Im Sinkflug befand sich Windows auch schon vorher. Doch im vorherigen Quartal fielen die Umsatzverluste mit 15 Prozent noch vergleichsweise milde aus.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZulegen kann Microsoft (US5949181045) weiterhin im Cloud-Segment, welches an der Börse mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt wird. Hier konnte der Konzern ein Umsatzwachstum in Höhe von 31 Prozent vorlegen, was aber weniger als noch ein Quartal zuvor ist, als es noch um 35 Prozent in die Höhe ging. Neue Rekorde ließen sich dieses Mal also in keinerlei Hinsicht vermelden. Damit dürfte angesichts der angespannten Lage auch kaum jemand gerechnet haben. Dennoch bleibt ein etwas fader Nachgeschmack bestehen.

Insgesamt brachte Microsoft es auf ein Umsatzwachstum von zwei Prozent und vermeldete Einnahmen in Höhe von 52,7 Milliarden USD. Der Nettogewinn legte um 12 Prozent auf nun 16,4 Milliarden USD zu. Das sind Zahlen, von denen die meisten anderen Unternehmen nur träumen können und am Hungertuch nagt man in Redmond auch in Krisenzeiten nicht. Doch die Analysten hatten mehr erwartet, und allein das könnte ausreichen, um bei der Microsoft-Aktie nun erst einmal für Gegenwind zu sorgen.

 

Microsoft auf Sparflamme

 

Im nachbörslichen Handel reagierten die Anleger gestern zunächst noch mit Kursgewinnen von knapp vier Prozent. Lange konnten die sich aber nicht halten und heute Morgen stand ein Minus von etwas mehr als einem Prozent auf dem Ticker. Dass ein größerer Einbruch bei dem Software-Giganten ausgeblieben ist, ist zunächst eine erfreuliche Angelegenheit. Verpasste Erwartungen sind letztlich aber keine gute Grundlage für steigende Kurse und so stehen uns heute im regulären Handel mit einiger Wahrscheinlichkeit kleinere Korrekturen bevor.

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Damit es in Zukunft an der Börse wieder aufwärts geht, hat Microsoft bereits einige Maßnahmen in die Wege geleitet. Allen voran wurde der Sparstrumpf angezogen und wie bereits erwähnt wird ein nicht unerheblicher Teil des Personals entlassen. Darüber hinaus soll es wohl auch Einschnitte im Hardware-Segment geben, was Microsoft bisher aber nicht näher definierte. Die laufenden Kosten sollen aber in jedem Fall deutlich gesenkt werden, da man auch in den nächsten Quartalen mit einer eher zurückhaltenden Kundschaft rechnet.

 

Es wird weiter investiert

 

Investitionen werden derweil nicht gleich auf Null zurückgefahren. In „strategischen Zukunftsgebieten“ will Microsoft auch jetzt noch investieren. Dazu gehört allem Anschein nach auch Künstliche Intelligenz und erst kürzlich kündigte der Konzern an, weiter auf eine Zusammenarbeit mit OpenAI zu setzen. Deren Software ChatGPT sorgt seit einer Weile für viel Aufsehen und die Technik dahinter ließe sich grundsätzlich gut mit vielen Software-Lösungen von Microsoft verbinden. Konkrete Ankündigungen in diese Richtung gibt es bisher aber noch nicht.

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Werbebanner EMH PM TradeBei Microsoft setzen die Verantwortlichen aber weiter klar auf einen Wachstumskurs. Die Frage, welche sich für Anleger stellt, ist, ob dieser auch von Erfolg gekrönt sein wird. Die Voraussetzungen dafür sind gar nicht schlecht. Zwar gibt es die eine oder andere schwächelnde Sparte und gegen die anhaltende Schwäche im PC-Markt wird man kaum etwas ausrichten können. Doch das Unternehmen befindet sich schon seit Jahren im Umbruch und ist davon kaum noch abhängig. Chancen sind hier in jedem Fall noch vorhanden, doch Geduld ist jetzt zwingende Voraussetzungen für erfolgreiche Investitionen und natürlich bleiben auch Risiken bestehen.

 

25.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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