Gestohlene Schlüssel gestatteten Hackern anscheinend deutlich mehr Zugriff bei Microsoft als bisher gedacht
Der GAU in der Cloud?
Dass mutmaßlich chinesische Hacker sich durch gestohlene Keys unerlaubterweise Zugriff zu Microsoft-Diensten verschaffen konnten, ist bereits bekannt. Medienberichten zufolge hatten die Angreifer dabei aber auf deutlich mehr Dienste Zugriff, als bisher gedacht. Laut dem Sicherheitsunternehmen Wiz waren von dem Angriff mehr oder weniger alle Cloud-Anwendungen von Microsoft betroffen.
Zuvor war lediglich die Rede davon, dass Angreifer sich Zugang zu Exchange Online verschaffen konnten. Microsoft (US5949181045) selbst berichtete über verdächtige Zugriffe auf E-Mails. Den Ausführungen der Sicherheitsexperten hatten die Angreifer aber wohl auch Zugriff auf Teams, Sharepoint und sogar kundeneigene Apps, welche per Login with Microsoft funktionierten. Anders ausgedrückt beschafften die Hacker sich mehr oder minder einen Generalschlüssel zur Azure-Cloud von Microsoft.
Ob und inwieweit damit nun Schabernack betrieben wurde, ist bisher nicht bekannt. Bisher gibt es keine Belege dafür, dass über die bisher kommunizierten Einbrüche irgendwelche Zugriffe stattgefunden hätten. Microsoft selbst beharrt weiterhin auf dem Standpunkt, dass der Angriff nur in einem begrenzten Ausmaß stattgefunden hätte. Die Sicherheitsprofis können das aber nicht so recht nachvollziehen.
Aus der Ferne lässt sich hier nur schwer ein Urteil bilden. Wichtig für die Aktionäre ist aber, dass Microsoft bei seiner Cloud-Technologie gerade massiv Vertrauen verspielt, und solches ist gerade in diesem Bereich von enormer Wichtigkeit. Schließlich haben immer mehr große Unternehmen sensible Daten und kritische Infrastruktur in die Cloud verlagert. Schon der kleinste Zweifel an der Sicherheit kann da schnell dafür sorgen, dass sich manch einer nach Alternativen umsieht.
Schlappe für die Microsoft-Aktie
Die Sicherheitsprobleme bei Microsoft ziehen weite Kreise und scheinen die ordentlichen Quartalszahlen mittlerweile zu überschatten. Am Mittwoch ging es mit den Kursen um 3,5 Prozent auf nur noch 304,25 Euro abwärts. Die Cloud ist für Microsoft der größte Umsatz- und Gewinntreiber. Gerade deshalb ist die Sorge groß, dass der Konzern hier vor großen Problemen stehen könnte.
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27.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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