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NIO und Xpeng brechen neue Rekorde

NIO und Xpeng Aktien nach Rekordzahlen vor dem nächsten Sprung

NTG24 - NIO und Xpeng brechen neue Rekorde

 

Der Markt für Smart Cars explodiert regelrecht und wird sich als vergleichsweise resistent gegen Konjunkturzyklen erweisen. Selbstverständlich schwankt der PKW-Absatz mit der Konjunktur, aber da die Smart Cars den klassischen Verbrennern beständig Marktanteile wegnehmen werden, puffert das die neue Autohersteller und deren Aktien auch in schlechten Zeiten ab. Noch dazu weisen die Smart Car Hersteller Wachstumsraten aus, von denen der Rest der Branche nur träumen kann, was ihnen ebenfalls viel Spielraum gibt. 

„It´s the algo, stupid“. Die Elektrifizierung des Antriebs ist eine wichtige Disruption, doch die Digitalisierung des Autos ist die wesentlich größere Disruption für die Endkunden. Die Möglichkeiten, die sich im Zusammenhang mit autonomem Fahren auf Level 4 und Level 5 ergeben werden, ändern nicht nur das individuelle Fahrverhalten, sondern sie werden weltweit alle bekannten Verkehrskonzepte umkrempeln. 

Alle bisher etablierten Verkaufsargumente für Autos können dann getrost über Bord geworfen werden, denn Level 5 bedeutet, dass niemand mehr fahren wird, sondern alle gefahren werden. Was den Fokus beim Kauf wegführt von Fahreigenschaften hin zu Komforteigenschaften: Wie viele Bildschirme sind im Auto verbaut? Welchen Internetempfang habe ich? Kann ich mich hinlegen und schlafen während der Fahrt? Muss ich ein eigenes Auto haben oder kann ich eines in der Familie / Community teilen? Kann mich mein Auto auf Arbeit absetzen und sich dann autonom einen Parkplatz suchen und die Batterien aufladen? Einer steigenden Komplexität der Aufgaben sind kaum Grenzen gesetzt. 

Nicht die besten Ingenieure, sondern die besten Programmierer werden in Zukunft über die attraktivsten Autos entscheiden. Das ist leicht geschrieben, wird sich aber gerade in Deutschland nur schwer umsetzen lassen. BMW, Daimler und Volkswagen sind auf diese Wende nicht eingestellt. Die Asiaten und das Silicon Valley sind da wesentlich schneller und ich sehe Projekte in der Pipeline, die den Vorstandsetagen in München, Stuttgart und Wolfsburg den Atem nehmen werden. Gerade in China explodiert die Softwareentwicklung auf diesem Gebiet und ich sehe hier weiterhin die attraktivsten Player für die Zukunft. 

 

NIO beendet das Jahr mit Bravour

 

Trotz Covid-19-Krise konnte NIO 43.728 Fahrzeuge in 2020 produzieren und absetzen. Damit wuchs der Absatz im Jahresvergleich zu 2019 um 113 % und das Unternehmen konnte das Momentum zum Jahresende hin weiter steigern. Im Dezember wurden allein 7.007 Fahrzeuge ausgeliefert, was einem Zuwachs von 121 % im Jahresvergleich entsprach. Die Auslieferungen verteilten sich relativ gleichmässig über alle Modelle (EC6, ES6 und ES8).

 

NIO Inc.

 

Am Samstag erwarte ich Neuigkeiten aus China. Das Unternehmen wird seinen jährlichen NIO Day zum vierten Mal abhalten. Das Event war eigentlich für Dezember geplant, wurde aber auf den 09. Januar verschoben. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an NIO-Besitzer und Aktionäre, die sich in Chengdu treffen, um die neuesten Entwicklungen präsentiert zu bekommen. Erwartet wird, dass NIO eine neue Limousine mit der Bezeichnung ET7 vorstellt, die dem BMW 7er Konkurrenz machen soll. Auch eine neue Batterie mit 150 Kilowatt-Stunden soll eingeführt werden, die die Reichweite auf 900 km treiben soll. Die Bordsoftware soll ein Upgrade bekommen, die in Zusammenarbeit mit neuer LiDAR-Technologie das autonome Fahren ausweiten soll. 

 

Xpeng legt noch einen drauf

 

Xpeng drückte im Dezember auch noch einmal richtig aufs Gas. Insgesamt 5.700 Fahrzeuge lieferte man an Kunden aus, was einem Wachstum im Jahresvergleich von sage und schreibe 326 % entsprach. Im Monatsvergleich zum November ergab sich ein Wachstum von 35 %, womit Xpeng im 4. Quartal auf insgesamt 12.964 Fahrzeuge kam, die ausgeliefert wurde. Auch hier ein Wachstum von 303 % im Quartalsvergleich bzw. 51 % mehr als im 3. Quartal 2020. 

 

Xpeng Inc.

 

Kumuliert für das Gesamtjahr lieferte Xpeng 27.041 Fahrzeuge aus. Das entsprach einem Wachstum von 112 %, was vergleichbar mit dem Tempo von NIO ist, die jedoch früh begonnen und bereits ein höheres Volumenniveau erreicht haben. 

 

Autonomes Fahren wird auf Level 3 und 4 erhöht

 

Für die Modelle des Jahrgangs 2021 rüstet Xpeng die Technik weiter auf. Das Unternehmen ist eine Partnerschaft mit dem innovativen LiDAR-Hersteller Livox eingegangen. Livox wurde 2016 gegründet, mit dem Ziel, drei Probleme zu beheben, die bei den bestehenden LiDAR-Produkten auf dem Markt vorherrschen: zu hohe Preise, zu geringe Skalierbarkeit in der Produktion und zu geringe Qualität. 

Nach vier Jahren Entwicklungszeit hat Livox nun in 2020 eine komplette Reihe von hochperformanten LiDAR-Produkten auf den Markt gebracht. Xpeng wird die LiDAR-Sensoren von Livox einbauen, die autonomes Fahren auf Level 3 (hochautomatisiertes Fahren) und Level 4 (vollautomatisiertes Fahren) erlauben werden. Damit schliesst Xpeng im Bereich des autonomen Fahrens auf das Niveau der neuen S-Klasse und des A8 auf. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeXpeng kommt nach Europa. Norwegen ist der erste Markt, den man nun aktiv mit dem Vertrieb betritt. Was Sinn macht, da die Regierung den EV-Markt besonders stark bevorteilt, was sich auch in den Zulassungszahlen bemerkbar macht. In 2020 waren erstmals mehr als 50 % der Neuzulassungen E-Autos. Unter anderem müssen Käufer von E-Autos keine Einfuhrzölle und Steuern zahlen. Xpeng bietet in Norwegen den G3 ab etwa 33.700 Euro an und hat die ersten 100 Fahrzeuge bereits ausgeliefert.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

06.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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