
BYD drängt die Konkurrenz raus
BYD startet Rabattschlacht - Konkurrenten am stärksten getroffen
BYD schockt mit einer massiven Rabattschlacht. Vor allem im chinesischen Heimatmarkt hat sich ein Überangebot bei den Händlern aufgebaut. BYD bereinigt den Lagerbestand mit Rabatten von bis zu 34 %, was der Konkurrenz jedoch mehr als BYD selbst schadet.
BYD (CNE100000296) drängt die Konkurrenz raus. Anders kann man die am Montag angezettelte Rabattschlacht nicht einordnen. Ohne Zweifel werden die hohen Rabatte die Gewinn- und Verlustrechnung bei BYD für das laufende Quartal beeinträchtigen. Aber während BYD eine „Delle“ im Jahresverlauf hat, kann es kleineren Konkurrenten wie Changan, Leapmotor (Stellantis (NL00150001Q9)), NIO (US62914V1061) und Xpeng (US98422D1054) erheblichen Schaden zufügen. Denn:
Das Automobilgeschäft ist ein Skalengeschäft. Für Massenware gilt, dass derjenige gewinnt, der am meisten Fahrzeuge verkauft, weil er die enorm hohen Fixkosten besser verteilen kann. Je geringer der jährliche oder vierteljährliche Ausstoss, desto höher ist das Risiko, dass das jeweilige Unternehmen ins Stolpern kommt. Und das „Stolpern“ kommt öfter vor, als den Aktionären lieb ist. Ein Beispiel:
BYD drängt die Konkurrenz raus
In den USA gibt es nur zwei Autohersteller, die bisher nicht durch eine Insolvenz gelaufen sind oder aufgekauft wurden: Ford Motor (US3453708600) und Tesla (US88160R1014). Die Gewichtung liegt selbstverständlich auf Ford, denn Tesla hat eine zu kurze Historie, um vergleichbar zu sein. Aber wir wissen auch, dass Tesla in der Zeit der grossen Finanzkrise nur knapp vor einer Insolvenz bewahrt werden konnte. Diesen Punkt muss man sich immer bei Investments in der Automobilbranche vor Augen halten: Verschlechtert sich das Umfeld rapide, können die Fixkosten den kompletten Betrieb in wenigen Quartalen erschlagen. Und dann ist es völlig egal, wie alt der Autokonzern ist. Das Einzige, was in solchen Situationen zählt, ist Liquidität.
BYD hat ein Lagerproblem und bereinigt es, indem man die Konkurrenz gleich noch mit herunterzieht. Man hatte dem Kapitalmarkt ein Jahreswachstum von 30 % auf rund 5,5 Mio. Fahrzeuge versprochen. Hier war man im 1. Quartal auch auf dem besten Weg, aber die Basis spielt nicht mit. BYD presste den höheren Ausstoss also in das Händlernetz hinein, aber deren Wachstumsrate lag zuletzt „nur“ bei rund 15 %. Entsprechend baute sich ein „Stau“ auf, der nun mit Geld gelöst werden soll. BYD gibt bis Ende Juni umfassende Rabatte für mehr als 20 Modelle. Angefangen bei -10 % bis hoch zu -34 % Rabatt.
Interessant sind auch die Pläne für die weitere Entwicklung des Portfolios. CA Immo weist darauf hin, dass man im Rahmen der normalen Verkaufsaktivitäten ein „unaufgefordertes“ Angebot für das gesamte CEE Länderportfolio bekommen hat. Das Interesse prüft man derzeit und signalisierte, dass man durchaus gegenüber einem kompletten Verkauf oder einem Teilverkauf aufgeschlossen ist. Der Vorstand geht sogar noch weiter: Man erwägt auch den Rückzug aus dem Markt Österreich. Eine überraschende Ankündigung, denn schliesslich hat CA Immo seinen Sitz in Österreich. Das verpflichtet selbstverständlich zu keinen Engagements, aber ein „Home-Bias“ ist bei Immobiliengesellschaften die Regel, nicht die Ausnahme. Um die Erwägungen einzusortieren: Das Geschäft in Österreich und CEE ist klein im Vergleich zu dem Engagement, das das Unternehmen traditionell im Hauptmarkt Deutschland hat. Allein die Erwägung eines Rückzugs zeigt aber, dass der Vorstand nur dem Kern Europas weiteres Wachstum zutraut, nicht den Peripheriemärkten.
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27.05.2025 - Mikey Fritz
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