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Netflix übertrifft mit Zahlen die Erwartungen der Märkte, doch die Aktie reagiert dennoch mit Verlusten

Prognose rauf, Aktienkurs runter

NTG24 - Netflix übertrifft mit Zahlen die Erwartungen der Märkte, doch die Aktie reagiert dennoch mit Verlusten

 

Nutzerzahlen nennt Netflix bei seinen Quartalszahlen nicht mehr, denn nach der Einführung von werbefinanzierten Abos haben jene nach Ansicht des Unternehmens nur noch eine geringe Relevanz. Der Fokus liegt auf Umsatz und Gewinn, und in dieser Hinsicht konnte der Streaming-Anbieter im vergangenen Quartal überzeugen.

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenIm zweiten Quartal hatte Netflix (US64110L1061) einige Blockbuster im Programm, darunter die dritte und finale Staffel der schwer erfolgreichen Serie „Squid Game“, die sich längst zu einem kulturellen Phänomen entwickelt hat. Damit und mit Kooperationen für Live-Übertragungen konnten die nun vorgestellten Zahlen sichtlich in die Höhe gepusht werden. Die Umsätze in Q2 beliefen sich auf 11,08 Milliarden US-Dollar, wovon 3,1 Milliarden Dollar an Gewinn hängen blieben. Die Markterwartungen wurden damit übertroffen.

 

 

 

Im laufenden Quartal soll es munter weitergehen. Netflix stellt einen Umsatz von 11,5 Milliarden Dollar und rund drei Milliarden Dollar Gwinn in Aussicht. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr in die Höhe geschraubt. Statt bisher bis zu 44,5 Milliarden Dollar sollen die Umsätze nun mindestens bei 44,8 und bestenfalls bei 45,2 Milliarden Dollar liegen. Es scheint also, als könnte es für den Marktführer im Streamingmarkt momentan kaum besser laufen. Dennoch blieb an der Börse Begeisterung aus.

 

Netflix: Nur ein glücklicher Zufall?

 

Die Aktie von Netflix reagierte auf die Quartalsergebnisse mit Abschlägen von 5,1 Prozent im Handel am Freitag und der Kurs ging auf 1.209 Dollar zurück. Das könnte damit zu tun haben, dass Netflix hohe Umsätze und bessere Prognosen unter anderem mit günstigen Wechselkurseffekten begründet. Das schürt natürlich die Befürchtung, dass das organische Wachstum weniger beeindruckend ausfallen könnte, als es die nackten Zahlen vielleicht vermuten lassen würde. Wie eingangs schon erwähnt gibt es auch keine Nutzerzahlen, die solche Sorgen beschwichtigen könnten.

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Vielleicht sehen einige Beobachter auch geplante Investitionen mit Sorge. Netflix plant damit, Kooperationen für Live-Übertragungen auszuweisen und zudem Konzerte in Zusammenarbeit mit Spotify anzubieten. Darüber hinaus wird darüber nachgedacht, für die US-Übertragungsrechte der Formel 1 mitzubieten. All das könnte zwar durchaus neue Zuschauer anlocken. Es ist aber auch mit nicht zu vernachlässigenden Kosten verbunden.

Sparen will Netflix derweil bei den Produktionskosten, und das auch mithilfe von KI. Die argentinische Serie „El Eternauta“ verwendete bereits eine KI-generierte Szene, in der der Zusammensturz eines Gebäudes zu sehen war. Dem Unternehmen zufolge konnte dies zehn Mal schneller und bedeutend günstiger produziert werden als mit klassischen Spezialeffekten. Künstliche Intelligenz werde Filme und Serien in Zukunft aber nicht nur günstiger, sondern auch besser machen, versprach Netflix-Co-Chef Ted Sarandos.

 

An der Speerspitze

 

Nicht jeder dürfte mit dieser Einschätzung d’accord gehen. Streiks in Hollywood von Autoren und Schauspielern hatten viel damit zu tun, dass die Sorge vor einem Ersatz ihrer Beschäftigung durch KI drohen könnte. Aus Anlegersicht ist es aber zu begrüßen, dass Netflix neue Technologien aktiv verfolgt und diese mit als erstes zu integrieren versucht. Denn wer heute nicht in Sachen KI am Ball bleibt, der könnte morgen schon abgehängt werden. Für Netflix ist es ein wichtiger Baustein, um die Marktführerschaft zu verteidigen.

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Werbebanner DegussaDie hat der Streaming-Anbieter bis heute in den wichtigsten Märkten, abgesehen von einigen Ausnahme wie Deutschland, wo Amazon mit Prime Video an der Spitze steht. Solange Netflix weiterhin mit exklusiven und hochwertigen Inhalten punkten kann, dürfte sich am Wachstumstrend nur wenig ändern. Der Kursrückgang aus der Vorwoche ist zu verschmerzen und er lässt sich vielleicht auch ein Stück weit mit Gewinnmitnahmen erklären. Es spiegeln sich darin aber letztlich auch sehr hohe Erwartungen wider, und solche gibt es nicht ohne Grund. Gewinne lassen sich nie garantieren, doch im Falle von Netflix könnte ein Dip letztlich auch nur eine willkommene Einstiegsgelegenheit darstellen.

 

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21.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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