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Plug Power, Nel ASA, Ballard Power, Nikola Motors- Der Wasserstoffsektor nach Kurzsturz

Nikola Motors Zahlen enttäuschen erneut

NTG24 - Plug Power, Nel ASA, Ballard Power, Nikola Motors- Der Wasserstoffsektor nach Kurzsturz

 

Der Wasserstoffsektor ist wohl der Sektor, der von der letzten kleinen Korrekturphase des Marktes am stärksten betroffen ist. Auch wenn sich die meisten Titel wie Ballard Power (ISIN: CA0585861085) und Plug Power (ISIN: US72919P2020) am Freitag mit hohen einstelligen Prozentzahlen wieder erholen konnten, steht der ganze Sektor zuletzt stark unter Druck. Da eine Erhöhung der Leitzinsen und eine steigende Rendite der amerikanischen Staatsanleihen primär den Technologiesektor unter Druck setzt, ist die Korrektur nicht verwunderlich. Der ETF Global Clean Energy (ISIN: IE00B1XNHC34) der vorwiegend im Sektor der sauberen Energie investiert ist und auch Anteile beider Unternehmen vereint, ist innerhalb dieser Woche um ganze 21,05 % gesunken. Hinzuzufügen bleibt das beide Unternehmen eine unfassbare Kursrallye im letzten Jahr hinter sich haben. Während Ballard Power über 200 % gestiegen ist, kommt Plug Power sogar auf ein Kursplus von über 810 %. Auch wenn die vermeintlich rosigen Zukunftsaussichten schon in der Marktkapitalisierung eingepreist sind, bleibt der Sektor im stetigen Wandel. Die Technik kann nur den entscheidenden und erhofften Unterschied in der Zukunft bringen, wenn die Produktionskosten drastisch gesenkt werden können. Doch beide Unternehmen haben an strategisch guten Punkten (zu hohen Kursen) Kapitalerhöhungen durchgeführt. Das neue Kapital soll vor allem das Wachstum der Sparte ankurbeln und die kapitalintensive Produktion revolutionieren. Profiteure von sinkenden Wasserstoffpreisen könnten vor allem Hersteller in der Automobilbranche sein.

 

Nikola Motors

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBereits 2019 hat Nikola Corp. (ISIN: US6541101050) den Wasserstofftruck „ONE“ vorgestellt. Auch wenn der Truck im Gegensatz zur Konkurrenz ein wahrer Hingucker ist, wurde im letzten Jahr noch nicht ein einziger Truck ausgeliefert. Nachdem das Unternehmen im Juni 2020 per SPAC an die Börse gegangen war, gab es für den Kurs kein Halten mehr. Der Ausgabepreis der Aktie lag bereits 60 % über den Emissionspreis von 35,65 US-Dollar. Innerhalb von 2 Wochen schnellte der Kurs bis auf sein Allzeithoch von 94 US-Dollar hoch. Dies ergab eine Marktkapitalisierung von 21 Milliarden US-Dollar und das, obwohl das Unternehmen noch keinerlei Umsätze vorzuweisen hat. Im Oktober kam dann der große Absturz. Der Shortseller Hindenburg Research warf Nikola Betrug und Manipulation vor. Im Fokus der Vorwürfe stand hierbei ein Werbevideo, in dem Nikola zum ersten Mal den Truck „ONE“ im fahrenden Zustand präsentiert hatte. Hindenburg Research warf dem Unternehmen vor, dass der Truck gar nicht selber fahren könne und lediglich einen flachen Hügel runterrollen gelassen wurde. Erst stritt Nikola diese Anschuldigungen ab. Später veröffentlichte das Unternehmen allerdings eine Presseerklärung, in der es wörtlich hieß: „ Es wurde nie behauptet, dass das Fahrzeug aus eigenem Antrieb fährt. Im Video heißt es auch, dass sich das Fahrzeug lediglich in Bewegung befindet.“

Seit der Presseerklärung hat der Kurs bereits 72 % vom Niveau des Allzeithochs eingebüßt. General Motors (ISIN: US37045V1008) zog sich daraufhin aus der Kooperation mit Nikola zurück und stieß ihre 11 % Unternehmensanteile ab. Auch der Gründer Trevor Milton hat im Laufe des Skandals seinen Platz als Geschäftsführer räumen müssen. Doch präsentierte er vorher noch den Truck „TWO“ dieser soll im Jahr 2021 ausgeliefert werden und sich diesmal auch aus eigener Kraft fortbewegen können.

 

 

Mit einer Reichweite von 1000 Kilometern soll der Truck „TWO“ in einer Liga mit den Projekten der Konkurrenten Daimler (ISIN: DE0007100000) und Tesla (ISIN: US88160R1014) mitspielen können. Daimler will ihren Wasserstofftruck „Gen H2“ im Jahr 2023 auf den Markt bringen. Voraussichtlich kann dieser Termin jedenfalls grob eingehalten werden. Teslas elektrisch angetriebener „Semitruck“ sollte bereits 2019 in Produktion gehen. Neuer Termin ist das 2. Quartal 2022. Doch ob Tesla diesen Zeitplan halten kann, ist alleine schon aufgrund der extremen Verspätung andere Projekte (der Tesla Roadster sollte bereits 2018 auf den Markt kommen) eher fragwürdig. Die Infrastruktur für die Wasserstofftankstellen in Nordamerika soll die norwegische Firma Nel ASA (ISIN: NO00010081235) errichten.

 

01.03.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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