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Nokia enttäuscht im 4. Quartal in allen Bereichen

Nokia erleidet Milliarden-Verlust und die Umsätze fallen - Aktien-Rallye ist vorbei

NTG24 - Nokia enttäuscht im 4. Quartal in allen Bereichen

 

Nokia hat Mühe, sich auf dem Vorjahresniveau zu halten. Das 4. Quartal fiel unerwartet schwach aus und das auch noch in allen wichtigen Bereichen. Das Unternehmen schaffte es nicht, das Umsatzniveau des Vorjahresniveaus zu erreichen und wies obendrein einen sehr hohen Verlust aus, der auch das Gesamtjahr ins Minus zog. 

Das 4. Quartal ist für Nokia traditionell das wichtigste. Die Kundschaft investiert in den letzten drei Monaten des Jahres am stärksten, da man die Budgets noch ausschöpfen möchte, um im Folgejahr keine Kürzungen hereinzubekommen. Entsprechend stark steigt bei Nokia der Umsatz und sorgt im Jahresvergleich üblicherweise für neues Wachstum. Nicht so 2020. 

 

 

Obwohl Huawei aus dem Rennen ist, weist Nokia einen Umsatzrückgang im Jahresvergleich aus. Man erlöste 6,57 Mrd. Euro und blieb damit -5 % unter dem 4. Quartal 2019. Nokia gibt den währungsbereinigten Vergleich mit +1 % an. Der grösste Umsatzrückgang kommt ausgerechnet aus dem wichtigsten Geschäftsfeld. Der Bereich Networks, wozu der Aufbau der 5G-Mobilfunknetzwerke zählt, macht mehr als drei Viertel des Umsatzes aus. Der Bereich wies im Jahresvergleich einen Rückgang um gleich -7 % aus. Im Gesamtjahr sank der Konzernumsatz somit um -6 % auf 21,87 Mrd. Euro. 

Nokia schaffte es, die Rohertragsmarge im 4. Quartal leicht zu erhöhen. Die Marge stieg um 70 Basispunkte von 38,5 % im Vorjahr auf nun 39,2 %. Auf das Gesamtjahr betrachtet verbesserte man die Rohertragsmarge um 220 Basispunkte von 35,4 % auf 37,6 %, was ein positives Ergebnis ist und die Grundlage für weitere Verbesserungen in 2021 legt. 

 

Schwache Profitabilität im letzten Quartal

 

Die Profitabilität litt jedoch unter den operativen Aufwendungen. Für das letzte Quartal wies Nokia nur einen operativen Gewinn von 475 Mio. Euro aus, was gleich -41 % unter dem Vorjahresniveau liegt. Eine deutliche Enttäuschung. Im Gesamtjahr konnte man den operativen Gewinn jedoch noch auf 918 Mio. Euro retten und blieb damit 89 % über 2019. Darin enthalten sind auch die starken Schwankungen am Devisenmarkt. Der starke Euro hat Nokia in 2020 rund 4 % gekostet. 

 

Nokia Oyj

 

Unter dem Strich blieb aber ein satter Verlust stehen, der im Wesentlichen aus Steuereffekten resultierte. Der neue Finanzvorstand Marco Wirén überprüfte zum Jahresende die vorgetragenen Verlustvorträge und entschied, dass die Verlustvorträge in Finnland abgeschrieben werden, weil man nicht mehr damit rechnet, dass das Geschäft, das den Verlust verursacht hat, in absehbarer Zukunft wieder profitabel wird. Eine Begründung, die man als Aktionär nicht hören möchte. Von der Abschreibung war nur Finnland betroffen. Nokia hat weitere Verlustvorträge, unter anderem in Frankreich und den USA, die weiter vorgetragen werden. 

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNach Steuern wies Nokia so einen Verlust von 2,61 Mrd. Euro für das 4. Quartal aus. Je Aktie ergibt sich so ein Verlust von -0,46 Euro auf verwässerter Basis. Auch für das Gesamtjahr ergab sich durch die Abschreibung der Verlustvorträge ein Jahresverlust von -2,42 Mrd. Euro, was einem Verlust von -0,43 Euro / Aktie entspricht.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

05.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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