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Nordex senkt Ergebnisprognose und bleibt optimistisch

Nordex mit vorläufigen Zahlen zum 3. Quartal 2021

NTG24 - Nordex senkt Ergebnisprognose und bleibt optimistisch

 

Die gestern von Nordex veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das 3. Quartal 2021 treffen auf ein gemischtes Echo bei den Marktteilnehmern. Der besser als erwartet ausgefallenen Umsatzentwicklung steht eine Prognosesenkung beim operativen Ergebnis gegenüber, wobei die Unsicherheit der Prognosen betont wird. Ein Blick auf die kurz- und langfristigen Einflussfaktoren erscheint deshalb angebracht.

Wie auch in der Erkenntnistheorie, so hängt anscheinend auch das Urteil zu den gestern veröffentlichten Quartalszahlen von Nordex (DE000A0D6554) vom Standpunkt des Betrachters ab. Während Morgan Stanley von einer versteckten Gewinnwarnung spricht, belässt die Investmentbank Jeffries das Votum auf ,,Kaufen‘‘ und bestätigt das Kursziel von 25 Euro. Leiden die Banken hierbei unter dem, was ,,Behavioral Finance‘‘ einen ,,Bestätigungsirrtum‘‘ (confirmation bias) nennt?

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Werbebanner ZB-SeminarIn Bezug auf den Umsatz hat das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen. Durch die hohe Nachfrage erwartet Nordex neu für das laufende Geschäftsjahr einen konsolidierten Umsatz von 5,0 bis 5,2 Mrd. Euro. Die bisherige Prognose lag bei 4,7 Mrd. Euro bis 5,2 Mrd. Euro.

Das operative Ergebnis (EBITDA) lag jedoch deutlich unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die EBITDA-Prognose lag bislang bei 4,0 % - 5,5 % und wurde nun auf 1 % nach unten korrigiert.

Wie Nordex selber betont, ist der Prognose-Nebel extrem dick, weshalb die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Geschäftsentwicklung bis auf Weiteres auf unvorhersehbare Weise beeinflussen.

Die Zahlen zeigen jedenfalls, dass Nordex stärker als erwartet von den Schwankungen bei den Rohstoffpreisen und von Störungen in den Logistik-Ketten betroffen ist.

So führt der Konzern den Rückgang der Profitabilität vor allem auf die Auswirkungen der zunehmenden Volatilität der Rohstoff- und Seefrachtkosten zurück. Denn die Preise für Rohstoffe und Logistik, insbesondere die Seefrachtkosten, sind auf ein noch nie da gewesenes Niveau angestiegen.

Mit dem Hinweis in der Vorabveröffentlichung, dass diese Entwicklung auch auf das Ergebnis des 4. Quartals und des kommenden Jahres belasten wird, trägt Nordex dieser extremen Entwicklung Rechnung.

Allerdings ist auch zu berücksichtigen, dass die künftige Geschäftsentwicklung von Nordex gerade in Zeiten hoher Öl- und Gaspreise von den sehr niedrigen Stromgestehungskosten für Windkraft an Land und der starken Nachfrage nach der Delta4000-Baureihe angetrieben werden dürfte.

Dieser Faktor ist zwar nur indirekt wirksam, fällt aber mit der weltweiten Förderung des regenerativen Energiesektors zusammen. Ebenfalls höher als erwartet könnten die Effizienzgewinne ausfallen, welche jedoch im 3. Quartal 2021 noch nicht ausreichten, um die gestiegenen Material- und Logistikkosten auszugleichen.

Die finalen Geschäftszahlen und der vollständige Bericht für das 3. Quartal 2021 werden am 15.11.2021 veröffentlicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Aktie von Nordex hat auf die Vorabveröffentlichung der vorläufigen Quartalszahlen zunächst mit einem Schwächeanfall reagiert, erholte sich aber kurz darauf und pendelt aktuell um den Schlusskurs vom Vortag.

Aus langfristiger Perspektive konsolidiert die Aktie von Nordex nach Überwinden des seit Anfang 2016 laufenden Abwärtstrends die dabei erzielten Gewinne, bei der sich die Aktie seit dem Corona-Crash im März 2020 mehr als verfünffachte.

 

 

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10.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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