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Norilsk Nickel gibt Produktionspläne bekannt

Norilsk Nickel vor Investitionsoffensive

NTG24 - Norilsk Nickel gibt Produktionspläne bekannt

 

Auf dem Capital Market Day von Norilsk Nickel (US55315J1025) in London gab das Unternehmen heute unter anderem seine mittelfristigen Produktionspläne bekannt.

Norilsk Nickel konzentriert sich auf die Erforschung, Gewinnung, Raffination von Erzen und nichtmetallischen Mineralien sowie dem Verkauf von aus Erzen hergestellten Grund- und Edelmetallen. Die Zu den Segmenten des Unternehmens gehören die GMK-Gruppe, die Bergbau- und Metallurgie-Aktivitäten, Transportdienstleistungen, Energie, Reparatur- und Wartungsdienstleistungen auf der Taimyr-Halbinsel im nördlichen Teil der Region Krasnojarsk einschließt. Die KGMK-Gruppe umfasst hingegen die Bergbau- und Metallurgieaktivitäten, Energie, Explorationsaktivitäten auf der Kola-Halbinsel im Nordwesten Russlands. Norilsk Nickel Harjavalta, deckt die Raffinerieaktivitäten in Finnland ab. Hinzu kommen weitere metallurgische Betriebe und Explorationstätigkeiten in Russland und im Ausland.

 

Stahl

Bildnachweis: © Schmolz + Bickenbach AG

 

Wie das Unternehmen heute mitteilte, soll die Produktion von Nickel in diesem Jahr zwischen 220.000 und 225.000 Tonnen liegen, im nächsten Jahr aber auf 225.000 – 235.000 Tonnen steigen. Danach erwartet der Konzern einen Produktionsrückgang auf 215.000 – 225.000 Tonnen für die beiden Folgejahre. Grund dafür seien nötige Wartungsarbeiten in der Nadjeshda-Schmelze. Diese Arbeiten dürften auch den Ausstoß von Palladium und Platin beeinflussen. Im laufenden Jahr will Norilsk Nickel zwischen 106 und 108 Tonnen Platin und Palladium fördern, 2020 soll die Förderung dann ebenfalls leicht auf 103 bis 106 Tonnen sinken, um nach Abschluss der Arbeiten 2021 und 2022 wieder auf 105 bis 115 Tonnen zuzulegen. Der Ausstoß von Kupfer schließlich soll nach 430.000 – 450.000 Tonnen im laufenden Jahr bei 420.000 – 440.000 Tonnen 2020 liegen. 2021 und 2022 soll die Produktion auf 390.000 – 420.000 Tonnen sinken. Als Grund gibt der Konzern hierfür einen Rückgang der Vorräte an, die allerdings ab dem Jahr 2024 durch dann erhöhte Abbauvolumen wieder aufgefüllt werden sollen.

 

Deutliche Erhöhung der Investitionen geplant

 

Die geplanten Investitionen für die Jahre 2023 bis 2025 sollen im kommenden Jahr bei 2,5 Mrd. bis 2,8 Mrd. Dollar liegen und im Folgejahr auf 3 Mrd. bis 3,4 Mrd. Dollar steigen. In der Spitze sollen sie zwischen 3,5 Mrd. und 4 Mrd. Dollar betragen. 2026 wird dann wieder mit einem Rückgang auf unter 2 Mrd. Dollar gerechnet. Großaktionär und Präsident Potanin betonte bereits im vergangenen Jahr, dass das Unternehmen seine Produktion vor allem deshalb erhöhen wolle, um am erwarteten Nachfrageboom für Elektroautos zu partizipieren. Damit verbunden sein soll eine deutliche Verstärkung der Umweltbilanz von Norilsk Nickel.

Um die geplante Produktionserweiterung zu finanzieren, soll ab 2023 die Dividende gekürzt werden.  Wie hoch diese Kürzung ausfallen soll, ist bislang noch nicht entschieden und dürfte wohl auch von der Situation in 3 Jahren abhängen. Im Jahr 2022 läuft ein Aktionärsvertrag ab, der Richtlinien für die Dividendenzahlungen festlegt. Aktuell zahlt der Konzern 60 % seines EBITDA im Kerngeschäft, solange das Verhältnis von Nettoschulden zu EBITDA unter 1,8 liegt. Mit steigender Nettoverschuldung sinkt das Payout-Ratio etwa für einen Wert von 2,2 auf 30 %.

 

Norilsk Nickel

 

Die Aktie von Norilsk Nickel hat in den letzten Monaten von steigenden Preisen bei Nickel, Kupfer und vor allem Palladium profitiert. Im Zuge dessen ist die Aktie bis in seine Widerstandszone bei 27 Dollar hineingestiegen. Eine Konsolidierung der aufgelaufenen Gewinne sollte deshalb keine Überraschung sein, was den positiven Aussichten keinen Abbruch tut. Der Attraktivität der hohen Dividendenrendite von über 9 % und der niedrigen Bewertung (KGV von knapp 9 auf Basis des Gewinns für 2020) bleiben weiter Argumente, die für das Unternehmen sprechen.

 

Fazit

 

Norilsk Nickel will seine Produktion ausweiten und dabei gleichzeitig ,,grüner‘‘ werden. Die Positionierung im Megatrend Elektromobilität ist ausgezeichnet, was mit einer enormen Marktmacht bei Palladium und Platin einhergeht. Die kapitalintensive Produktion macht eine Dividendenkürzung plausibel, welche allerdings erst in 3 Jahren wirksam werden dürfte. Die laufende Dividendenrendite von über 9 % hat allerdings Nachhaltigkeitsbedingungen, die mit den Investitionen gesichert werden. Aus dieser Sicht ist die mittelfristige Planung plausibel. Die hohe Ertragskraft und die hohen Reserven des Unternehmens machen es als strategisches Investment interessant, weshalb sich die Aktie auch in unserem Themendepot Basis- und Edelmetalle befindet.

 

 

 18.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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