
Novo Nordisk, Eli Lilly – Die Korrektur der Gewinnerwartung trübt die Aussichten ein
Novo Nordisk rechnet mit schwachem Markt für die Abnehmmedikamente in den USA
Novo Nordisk-Aktie mit blutrotem Handelstag. Die Konkurrenz bei den Abnehmmedikamenten nimmt zu und Novo stutzt die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr zusammen.
Lange Zeit war der Pharmariese Novo Nordisk (US6701002056) das wertvollste Unternehmen Europas. Grund hierfür war das starke Wachstum durch die Abnehmpräparaten, die quasi über Nacht zum Verkaufsschlager wurden. Dieses Bild hat sich allerdings nun gewandelt und aufgrund der zunehmenden Konkurrenz in dem Markt korrigierte die Novo Nordisk-Aktie bereits rund 60 % auf Jahressicht.
Der heutige Handelstag verschlechterte die Stimmung bei den Investoren von Novo Nordisk merklich, denn die Aktie stürzte um rund 21 % auf 46,50 € und damit auf den niedrigsten Kurs seit Mitte 2022. Novo hat weiterhin mit einer stärker werdenden Konkurrenz im Markt für das Diabetesmedikament Ozempic und das Abnehmmitel Wegovy zu kämpfen. Aufgrund dessen stutzt Novo Nordisk auch die Jahresziele zusammen und dies ist bereits die zweite Korrektur der Gewinnprognose in diesem Jahr.
Zwar konnte Novo Nordisk gleichzeitig einen neuen CEO präsentierten, mit Mike Doustdar nimmt erneut ein Mann aus den eigenen Reihen den Platz an der Spitze des Konzerns ein, doch dies half der Aktie im Handel wenig. Der noch-amtierende CEO Jorgensen hat aufgrund des enormen Kursverfalls nicht mehr die Unterstützung des Aufsichtsrats hinter sich gewusst und verlässt das Unternehmen so Ende August nach 8 Jahren an der Unternehmensspitze.
Novo Nordisk kritisiert Billig-Medikamente
Novo Nordisk macht nicht nur der Konkurrent Eli Lilly (US5324571083) zu schaffen, sondern auch die Apotheken in den USA, die selbst billige Kopien herstellen. Im letzten Jahr hatte die US-Arzneimittelaufsicht dieses Vorgehen aufgrund der Mangelsituation an Medikamenten im Markt noch erlaubt, doch diese Regelung wurde im Mai zurückgenommen. Dennoch würden zahlreiche Anbieter in den USA damit fortfahren und zu unfairen Mitteln greifen. Dabei bezieht sich Novo Nordisk auf eigene Recherchen, die besagen, dass mehrere Unternehmen weiterhin zusammengesetzte Präparate mit illegalen oder nicht authentischen ausländischen Wirkstoffen herstellen und verkaufen. Novo kündigte bereits eine offizielle rechtliche Beschwerde an.
Trotz der Beendigung der Ausnahmesituationen für Apotheken in den USA rechnet Novo nicht mit einer Erholung im US-Markt. Auch in anderen Märkten geht man derweil davon aus, dass sich besonders Wegovy nicht so gut wie prognostiziert verkaufen wird in der zweiten Jahreshälfte. Daher korrigierte der Pharmariese auch die Prognose für das Gesamtjahr deutlich nach unten. Man erwartet nun nur noch ein Umsatzwachstum von 8 bis 14 %, statt dem vormals prognostizierten 13 bis 21 %. Auch der Gewinn soll nur noch zwischen 10 bis 15 % zunehmen, während man im mai noch von 16 bis 24 % ausgegangen war.
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30.07.2025 - Christian Teitscheid
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