Nvidia traut sich wieder nach vorn, Apple kann nicht brillieren, TUI getragen von Zinshoffnungen und Nel ASA bleibt im roten Bereich
Größere Überraschungen waren im Handel am Montag eher Mangelware
Nach einem deutlichen Rücksetzer am Freitag starteten die Börsen wieder mit bescheidenen Erholungen in die neue Woche. Beherrscht wurden die Märkte zu weiten Teilen wieder einmal von Zinshoffnungen. Es wird mehr oder minder fest damit gerechnet, dass die EZB noch in dieser Woche ein weiteres Mal die Zinsen fallen lässt und die US-Notenbank Fed in der nächsten Woche die erste Zinssenkung seit langer Zeit über die Bühne bringen wird.
Auf die Sprünge half dies nicht zuletzt dem Tech-Segment, wo unter anderem die vielbeachtete Aktie von Nvidia (US67066G1040) mit Kursgewinnen aufwarten konnte. Mit einem Plus von 3,5 Prozent konnte das Papier sich bis auf 106,47 US-Dollar per Handelsschluss schrauben. Bäume reißen die Bullen damit zwar nicht aus und Bestmarken knapp oberhalb von 140 Dollar bleiben erst einmal in weiter Ferne. Dennoch gleicht die kleine Erholung einem kleinen Ausrufezeichen.
Gelungen ist es letztlich, die Nvidia-Aktie noch stabil über 100 Dollar zu halten, womit die Bullen sich am langfristigen Aufwärtstrend noch immer festklammern. Unterstützung erhalten sie von den Analysten. Jene zeigen sich zufrieden mit den jüngsten Zahlen, die bei vielen Aktionären Unbehagen auslösten. Eine überwältigende Mehrheit der Experten empfiehlt die Aktie nach wie vor zum Kauf und in den meisten Fällen liegen die Kursziele über den aktuellen Rekordmarken.
Apple: Kein „one more thing“
Viele Augen richteten sich am Montag auch auf Apple (US0378331005), was mit Zinsentwicklungen aber nur wenig zu tun hatte. Der Tech-Gigant stellte gestern neue iPhones vor und betrieb zudem bei AirPods und Apple Watch etwas Produktpflege. Allerdings konnte mit keiner der Neuankündigungen für echte Überraschung gesorgt werden. Die zuvor durchgesickerten Informationen aus der Gerüchteküche sollten sich weitgehend bewahrheiten.
Selbstredend will Apple das iPhone in Zukunft mit einer Fülle an KI-Funktionen ausstatten, lässt sich dafür aber seine Zeit. Bei der jüngst vorgestellten Präsentation ist ein Deutschland-Start noch immer nicht in Sicht. Im kommenden Jahr sollen neben Englisch zwar weitere Sprachen bedient werden. Von Deutsch fehlte in der Liste aber jede Spur. Derweil zeigten die Anleger sich enttäuscht darüber, dass es keine größeren Innovationen zu bewundern gab. Die Apple-Aktie tappte letztlich auf der Stelle und verließ den Handel mit übersichtlichen 220,91 Dollar.
TUI: Der nächste Versuch?
Größere Wirkung scheinen die Hoffnungen auf sinkende Zinsen bei den Anlegern des stark verschuldeten Reiseanbieters TUI (DE000TUAG505) zu hinterlassen. Dort gingen die Kurse gestern um immerhin 1,1 Prozent bis auf 5,83 Euro in die Höhe. Nach dem klaren Rückschlag vor dem Wochenende scheinen die Bullen es noch einmal wissen zu wollen. Sie nähern sich in einem nicht unbedingt rasanten, aber doch beachtlichen Tempo wieder der Linie bei 6 Euro an.
Nach Ansicht von Bernstein Research dürfte jene über kurz oder lang noch übertroffen werden. In einer aktuellen Studie bekräftigten die Analysten ihre neutrale Haltung nebst Kursziel in Höhe von 6,80 Euro. Optimistisch stimmt der Blick auf eine robuste Nachfrageprognose für Unterkünfte. In Kursziel und Empfehlung spiegelt sich letztlich dennoch die enttäuschende Charttechnik wider. Es bleibt dabei, dass unterhalb von 6 Euro keine nachhaltigen Kaufsignale zu erwarten sind.
Nel ASA im Tal der Tränen
Offenbar wird bei Nel ASA (NO0010081235) eine Erholung seitens der Bullen überhaupt nicht mehr ins Visier genommen. Stattdessen scheinen die Kurse nach dem Rutsch unter 0,45 Euro ungebremst weiter in Richtung Kurskeller zu purzeln. Bis auf rund 0,41 Euro ging es gestern im Tief abwärts. Per Handelsschluss stand die Aktie mit 0,43 Euro kaum besser da. Auch die schlimmsten Befürchtungen könnten sich noch bewahrheiten, wartet das Mehr-Jahres-Tief dich bereits bei 0,37 Euro und noch immer recht aktive Leerverkäufer erhöhen den ohnehin schon heftigen Verkaufsdruck zusätzlich.
Es ist zum Verzweifeln, doch es fehlt Nel ASA nun einmal auch an wichtigen Signalen. Die Chancen im Wasserstoff-Segment lassen sich kaum übersehen und aus technischer Sicht scheint eine Erholung schon fast überfällig zu sein. Aus der Deckung locken lassen die Käufer sich aber ganz offensichtlich nicht, solange es nicht endlich eine Verbesserung bei der Auftragslage zu bewundern gibt. Davon war am Montag leider erneut wenig bis gar nichts zu sehen.
Zurückhaltend
Zinshoffnungen hinterließen an den Märkten schon mal einen größeren Eindruck. Allerdings hat sich mancher Anleger eben damit im ersten Halbjahr auch schon die Finger verbrannt und ohne die letzte Gewissheit ist etwas Vorsicht zweifellos weiterhin nicht verkehrt. Zudem sind Zinsen eben nicht alles und die hier genannten Unternehmen hängen noch an einer Vielzahl weiterer Faktoren – im positiven sowie im negativen Sinne.
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10.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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