als .pdf Datei herunterladen

Nvidia mit roten Vorzeichen, Bayer wieder im Zeichen von Glyphosat, bange Blicke auf HelloFresh und RWE bestätigt mauen Ausblick

Die Bullen halten sich zurück

NTG24 - Nvidia mit roten Vorzeichen, Bayer wieder im Zeichen von Glyphosat, bange Blicke auf HelloFresh und RWE bestätigt mauen Ausblick

 

Die hervorragende Marktstimmung musste in den letzten Tagen einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Bereits am Mittwoch gab es hier und dort Gewinnmitnahmen zu sehen. Tags darauf zeigten sich die Marktakteure enttäuscht von Konjunkturdaten aus den USA. Besonders ein überraschend steiler Anstieg der Erzeugerpreise schwächte die Erwartung auf bald sinkende Zinsen und damit auch die allgemeine Zuversicht.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNicht einmal bei Nvidia (US67066G1040) ist es den Anteilseignern gelungen, diese Entwicklung einfach zu ignorieren. Stattdessen bringen Gewinnmitnahmen die Aktie dezent unter Druck. Nachdem es bereits am Mittwoch um etwas mehr als ein Prozent abwärtsging, folgten darauf gestern Verluste von 3,2 Prozent. Der Kurs ließ bis auf 879,44 US-Dollar nach. Von einem Crash kann hier noch keine Rede sein und die meisten Analysten trauen dem Titel noch deutlich mehr zu. Kurse jenseits der 1.000 Dollar gelten unverändert nicht als ein Ding der Unmöglichkeit.

Es kristallisiert sich allerdings heraus, dass eine Voraussetzung dafür eine gute Marktstimmung ist und die wiederum ist derzeit eng an das weitere Agieren der Notenbanken gekoppelt. Sollten jene in den nächsten Wochen erneut vorsichtige Signale aussenden und damit die ersten Zinssenkungen weiter in die Ferne verschieben, könnte es mit der Rallye erst einmal vorbei sein. Allerdings ist es noch zu früh, um ein solches Szenario schon als gegeben hinzunehmen.

 

Bayer will sich befreien

 

Gewinnmitnahmen sind ein Luxusproblem, das Bayer (DE000BAY0017) gerne hätte. Der Pharmakonzern bewegt sich an der Börse weiterhin tief im Kurskeller und gestern ging es wieder um 1,3 Prozent bis auf 26,02 Euro abwärts. Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat. In den USA sind diesbezüglich laut Medienberichten noch Zehntausende Prozesse offen.

Insider wollen nun in Erfahrung gebracht haben, dass Bayer an einem gewagten Manöver feilen könnte, um sämtliche Klagen mit einem Schlag aus der Welt zu schaffen. Wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet, soll der Befreiungsschlag womöglich mit einer als „Texas Two Step“ bekannten Taktik gelingen. Klappt das Ganze, würden Kläger im besten Fall zu außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen gezwungen werden, was für Bayer ein sehr viel geringeres Risiko ergeben würde. Der Konzern kommentierte die Berichte bisher allerdings nicht weiter.

 

HelloFresh: Es wird ernst!

 

Bei HelloFresh (DE000A161408) stehen heute neue Zahlen an und Zuversicht macht sich im Vorfeld nicht breit. Bereits vor einigen Tagen legte der Kochboxen-Versender vorläufige Zahlen vor, welche deutlich unter den Erwartungen lagen. Mittelfristige Ziele wurden ersatzlos gestrichen und in der Folge stürzte der Aktienkurs zeitweise um fast 50 Prozent in die Tiefe. Nach einem kleinen Ausflug auf ein neues 52-Wochen-Tief bei 6,13 Euro stabilisierte sich die Aktie zu Wochenbeginn um die 7-Euro-Marke herum.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

In einem schwachen Handel mussten die Anteilseigner am Donnerstag nun schon wieder Abschläge hinnehmen. Mit einem Minus von 3,85 Prozent fiel HelloFresh gestern wieder auf mehr als übersichtliche 6,74 Euro zurück, was nicht gerade für neue Zuversicht auf Seiten der Aktionäre spricht. Zu hoffen bleibt da wohl nur, dass es heute nicht noch weitere Enttäuschungen zu sehen geben wird. Angesichts der schwierigen Ausgangslage lässt sich das aber wohl auch nicht ausschließen.

 

RWE bleibt vorsichtig

 

RWE (DE0007037129) warnte bereits im Januar davor, dass 2024 dünner ausfallen dürfte als noch das vorherige Jahr. Derartige Prognosen bestätigte der Versorger nun noch einmal und unterstrich bei einer Pressekonferenz, dass man im laufenden Jahr wohl nicht an die Ertragslage aus dem Vorjahr anknüpfen können werde. Unverändert sind es in erster Linie gesunkene Strompreise, welche die Prognose dahinschmelzen lassen.

Beim Ebitda peilt RWE für 2024 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro an, nachdem 2023 hier noch 8,4 Milliarden Euro erreicht werden konnten. Dennoch soll die Dividende weiter steigen. 1,10 Euro je Anteilsschein werden für dieses Jahr ins Auge gefasst und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anleger ließen sich dadurch aber auch nicht trösten. Die RWE-Aktie knickte gestern um 3,5 Prozent ein und landete per Handelsschluss bei 30,62 Euro und damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 30,21 Euro.

 

Warnsignale

 

Ohne Zweifel hat die Stimmung an den Märkten sich zuletzt etwas eingetrübt und immer mehr wird den Anlegern bewusst, dass auf hübsche Höhenflüge auch unschöne Korrekturen folgen können. Bisher halten sich die Verluste bei den meisten Einzeltiteln noch in Grenzen. Doch wir haben erste Warnsignale in einem vielleicht doch etwas zu sehr aufgeheizten Markt zu sehen bekommen. Für Optimisten könnte es sich dabei aber letztlich auch nur um eine gesunde Konsolidierung inmitten eines übergeordneten Aufwärtstrends handeln. Gestützt werden solche freundliche Annahmen auch von historischen Daten.

Anzeige:

Banner Anlegertag München

 

15.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)