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Die Zweifel um Nvidia wachsen, auch Microsoft verliert an Halt, Amazon droht mehr Regulierung in der EU und Cloudflare leidet nach einer großflächigen Störung

Mit Tech-Aktien haben die Anleger momentan nur noch wenig Freude

NTG24 - Die Zweifel um Nvidia wachsen, auch Microsoft verliert an Halt, Amazon droht mehr Regulierung in der EU und Cloudflare leidet nach einer großflächigen Störung

 

Lange Zeit waren es die Tech-Aktien, allen voran die „Magnificent Seven“, welche die Rallye an den Aktienmärkten maßgeblich antrieben. Doch seit einigen Tagen macht sich zunehmend Skepsis breit. Es wird über mögliche Überbewertungen diskutiert und die Angst vor dem Platzen einer Blase schickt die Bullen in die Defensive. Daran sollte sich auch am gestrigen Dienstag nichts ändern.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDabei hatte Nvidia (US67066G1040) sogar Neuigkeiten im Gepäck, die vor gar nicht langer Zeit noch zuverlässig die Kurse weiter in die Höhe getrieben hätte. Das Unternehmen beteiligt sich im großen Stil am KI-Entwickler Anthropic. Bis zu zehn Milliarden US-Dollar sind dafür vorgesehen, welche Anthropic seinerseits unter anderem für den Kauf von Nvidia-Chips zu nutzen gedenkt. Wie schon bei OpenAI investiert Nvidia also mehr oder minder in die eigene Kundschaft.

 

 

 

Genau das wird an der Börse allerdings zunehmend mit Sorge betrachtet. Dass die KI-Firmen munter Geld untereinander hin- und herschieben, ist in den Augen der Kritiker eines der deutlichsten Anzeichen für eine Blasenbildung. Derweil fehlt es noch allerorten an überzeugenden Konzepten, welche aus KI-Anwendungen auch nennenswerte Gewinne entstehen lassen. Nvidia als Hardware-Lieferant hat damit zwar keine Probleme. Dennoch setzte sich der Abwärtstrend gestern mit Verlusten von 2,8 Prozent fort. Mit Spannung warten die Aktionäre nun auf die Zahlen, die heute nach Börsenschluss erwartet werden.

 

Microsoft auf dem Holzweg?

 

Neben Nvidia beteiligt sich auch Microsoft (US5949181045) an Anthropic und stellt dafür bis zu fünf Milliarden Dollar in Aussicht. Im Gegenzug verfplichtet sich der frischgebackene Partner dazu, Cloud-Kapazitäten in Redmond einzukaufen. Das Produkt ist ein anderes, das Prinzip aber dasselbe wie bei Nvidia. Microsoft investiert großzügig in einen eigenen Kunden, um damit Wachstum zu forcieren und den KI-Traum am Leben zu erhalten. Das fruchtet allerdings auch in diesem Fall nicht mehr richtig.

Die Anleger ließen sich nicht begeistern und die Microsoft-Aktie verlor am Dienstag um 2,7 Prozent bis auf 493,79 Dollar an Wert. Damit stürzt der Titel fast auf den niedrigsten Stand seit den Sommermonaten. Die Nervosität ist greifbar und bessern lässt die Stimmung sich wohl nur, wenn das Segment wieder Einnahmen vorweisen kann, die nicht in irgendeiner Weise durch eine dezent zweifelhafte Kreislaufwirtschaft entstehen.

 

Amazon im Visier

 

Zu allem Überfluss droht Microsoft in der EU nun auch noch zusätzliche Regulierung. Auch Amazon (US0231351067) ist von entsprechenden Untersuchungen betroffen, welche die EU-Kommission gestern ankündigte. Beschäftigen möchte man sich damit, ob die beiden Cloud-Giganten als sogenannte Gatekeeper eingestuft werden könnten. Ferner soll unter die Lupe genommen werden, ob der Digital Markets Act (DMA) wettbewerbswidrige Praktiken wirksam bekämpfen kann.

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Konkurrenten werfen Amazon und Microsoft vor, ihrer erdrückende Marktmacht mit AWS und Azure auszunutzen und so beispielsweise den Wechsel zu einem anderen Anbieter unnötig zu erschweren. Die beiden Unternehmen ließen wissen, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen und die EU von Dingen wie der Wahlfreiheit der Kunden überzeugen zu können. Eine Entscheidung soll innerhalb der nächsten zwölf Monate fallen. Die Anleger zeigten sich wenig entspannt; die Amazon-Aktie fiel um 4,4 Prozent auf 222,55 Dollar hinab.

 

Ausfall bei Cloudflare

 

Wie anfällig das Netz durch die zunehmende Zentralisierung geworden ist, zeigte sich derweil bei Cloudflare (US18915M1071) sehr anschaulich. Der Konzern, über dessen Netzwerke nach Unternehmensangaben etwa 20 Prozent des weltweiten Internetverkehrs laufen, hatte mit einer großflächigen Störung zu kämpfen. Im Zuge dessen waren zahlreiche Webseiten nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Das traf beispielsweis auf ChatGPT, X und fast schon ironischerweise auf die Plattform „Allestoerungen.de“ zu, wo sich Nutzer über aktuelle Ausfälle eigentlich informieren können sollen.

Gegen Nachmittag hiesiger Zeit meldete Cloudflare, dass das Problem behoben sei und das Internet funktioniert wie gewohnt. Die Aktie hat dennoch einen sichtlichen Schaden davongetragen. Verkäufe trieben den Kurs um 2,8 Prozent in die Tiefe und damit zum ersten Mal seit August unter die Linie von 200 Dollar. Per Handelsschluss reichte es noch für 196,53 Dollar.

 

Das muss klappen!

 

Die Lage im Tech-Sektor spitzt sich zu und selbst positive Nachrichten gingen zuletzt einfach unter. Alles hängt jetzt davon ab, ob Nvidia mit seinen Zahlen ein weiteres Mal überzeugen und auf diesem Wege Sorgen beseitigen kann. Derartige Kunststücke sind dem Chiphersteller in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal geglückt. Eine Garantie für eine Wiederholung davon gibt es dennoch nicht. Sollte Nvidia heute enttäuschen, so könnte die Korrektur im Segment noch mehr an Tempo aufnehmen und selbst ein endgültiges Platzen der Blase kann gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden.

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19.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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