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Auf Nvidia scheinen äußerst herausfordernde Zeiten zuzukommen

Grafikkarten bekommen ein eklatantes Nachfrageproblem

NTG24 - Auf Nvidia scheinen äußerst herausfordernde Zeiten zuzukommen

 

Rund zwei Jahre lang hätte es für Nvidia kaum besser laufen können. Die Grafikchips des Herstellers flogen nur so aus den Regalen und das zu teils exorbitanten Preisen. Wer dachte, dass das immer so weitergehen wird, hat sich allerdings schwer getäuscht. Die Ausgangslage scheint sich ins Gegenteil verkehrt zu haben, was selbstredend keine gute Nachricht für den Aktienkurs ist.

Der befindet sich bereits seit Monaten im Abwärtstrend und immer mehr Anleger verlieren das Vertrauen in eine Fortsetzung der Wachstumsstory. Lediglich ab und zu gibt es mal Erholungen zu sehen. So etwa am gestrigen Montag, als Nvidia (US67066G1040) sich um respektable 5,67 Prozent verbessern konnte. So richtig begründen lassen sich derartige Zugewinne aber kaum, denn fundamental hat sich wenig bis gar nichts verändert.

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Werbebanner WikifolioDer ansehnliche Kurssprung dürfte zu weiten Teilen auf deutliche Verbesserungen im Kryptosektor zurückzuführen sein. Vor allem Ethereum legte eine waschechte Kursexplosion aufs Parkett und schoss innerhalb weniger Tage um rund 30 Prozent in die Höhe. Damit erreicht die Digitalwährung zwar noch keine neuen Rekorde, macht aber viel von den Verlusten des laufenden Jahres wieder wett. Genau das kommt mit einer großen Hoffnung für Nvidia einher. Schließlich werden zum Schürfen von Ethereum noch immer bevorzugt Grafikkarten verwendet.

Eigentlich hätte sich das durch eine neue Version von Ethereum schon längst ändern sollen, dieses Versprechen gibt es aber auch schon seit Jahren zu hören. Grafikkarten bleiben wohl erst einmal das wichtigste Werkzeug für Ethereum-Miner und Anleger hoffen nach den jüngsten Aufschlägen darauf, dass die jetzt wieder felißig Grafikkarten kaufen könnten. Davon lässt sich derzeit aber kaum zwingen ausgehen.

 

Da muss noch mehr kommen

 

Denn zum einen reichen die Zugewinne der letzten Tage lediglich aus, um im laufenden Jahr Kursverluste zu begrenzen. Zum anderen sind die Energiepreise in die Höhe geschossen, was das Minen weniger profitabel und in einigen Ländern sogar weiterhin zum Verlustgeschäft macht. Der ganz große Rund auf Grafikkarten ist da eher nicht zu erwarten. Zu allem Überfluss geben die Kryptowährungen im frühen Handel am Dienstag auch noch deutlich nach, Ethereum wertete bis zum frühen Vormittag um knappe drei Prozen ab.

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Gleichzeitig gibt es Berichte über volle Lager bei den Händlern zu hören, welche diese auch einfach nicht geleert bekommen. Dabei wäre genau das jetzt gefragt, schließlich bereitet Nvidia im Hintergrund gerade die nächste Zeitenwende vor. Im Herbst, voraussichtlich im Oktober steht die nächste Generation an Grafikkarten an. Da stellt sich die Frage, wohin die enormen Lagerbestände bisheriger Grafikchips wandern sollen. Privatnutzer scheinen sich dafür ebenfalls wenig zu interessieren. Die halten entweder aufgrund der Inflation ihr Geld bei sich oder sie warten derzeit ganz bewusst auf neue Karten und wollen nicht Hunderte Euro in Technik investieren, die bald nicht mehr State of the Art sein wird.

 

Vom Hype ins Tal der Tränen

 

Die neue Generation bei Nvidia steht also derzeit unter keinem besonders guten Stern und die RTX-4000-Serie könnte noch ein weiteres Problem bekommen. Gerüchteweise wird der Stromverbrauch der neuen Karten jedes Maß an Vernunft sprengen. Das Top-Modell könnte sich bis zu 600 Watt aus der Steckdose genehmigen. Zum Vergleich: damit ließe sich bequem ein ganzes Dutzend an Mittelklasse-Notebooks betreiben. Ob das in Zeiten einer drohenden Energiekrise noch zeitgemäß ist, darf wohl bezweifelt werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEbenso ist fraglich, ob die Nutzer sich für derartige Stromfresser begeistern können, wenn horrende Nebenkosten gerade das eigene Einkommen aufzufressen drohen. Die Zurückhaltung der Börsianer bei der Nvidia-Aktie ist daher nachvollziehbar. Im laufenden Jahr sind bisher Verluste von 40 Prozent zu verzeichnen und sollten die Probleme des Konzerns weiter anwachsen, könnte es durchaus noch weiter in Richtung Süden gehen. Die Kurse der Kryptowährungen allein werden hier auch kaum als Rettungsanker ausreichen.

 

19.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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