Nvidia sorgt für Euphorie, Super Micro Computer legt im Windschatten zu, Microsoft flirtet mit Rekordkursen und auch ASML ist im Aufwind!
Nvidia versetzt die Börsianer einmal mehr in Entzücken!
Die Zahlen von Nvidia waren das große Thema am Donnerstag und es hätte wohl kaum besser laufen können. Selbst mancher Optimist dürfte überrascht darüber gewesen sein, wie gut der Konzern wieder einmal abgeschnitten hat. Kurz zusammengefasst konnten sowohl im vergangenen Quartal als auch bei der weiteren Prognose sämtliche Erwartungen gesprengt werden.
Die Reaktion an der Börse fiel eindeutig aus. Die Bullen verfielen in blanke Euphorie und hierzulande konnte Nvidia (US67066G1040) um satte 10,5 Prozent bis auf 969,10 Euro zulegen. Das Papier notierte schon zuvor alles andere als niedrig. Nun konnten neue Rekorde erzielt werden. An den Heimatmärkten wurde erstmals die Marke von 1.000 US-Dollar übersprungen, was im Chart aus psychologischer Sicht für weitere Aufwärtsdynamik sorgen könnte.
Sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat Nvidia, dass der KI-Boom weiterhin quicklebendig ist und es für das Platzen einer hypothetischen Blase weit und breit keinerlei Anzeichen gibt. Damit hatte vor den Zahlen längst nicht jeder Beobachter gerechnet. Enttäuschende Ergebnisse einiger Vertreter aus dem Halbleitersegment wurden hier und dort als Warnsignal interpretiert. Doch bei Nvidia läuft weiterhin alles blendend.
Super Micro Computer im grünen Bereich
Ausgelöst hat Nvidia mit seinen Traumzahlen ein kleines Beben, welches das gesamte Segment bewegte. Zwar konnten nicht alle Mitbewerber sich über steigende Kurse freuen. Im Aufwind befand sich gestern aber Super Micro Computer (US86800U1043) mit einem Kursplus von immerhin 1,3 Prozent an den hiesigen Handelsplätzen. Der zuvor unter Druck geratene Kurs konnte so wieder bis auf 837,10 Euro zulegen. Zeitweise standen sogar schon fast 900 Euro auf dem Ticker.
Letztlich erinnerten sich die Anleger im späteren Handel aber daran, dass es zwischen Super Micro Computer und Nvidia doch noch einen himmelweiten Unterschied gibt. Die brachial gestiegenen Umsätze des Chipherstellers sprechen zwar für eine anhaltend hohe Nachfrage. Super Micro Computer ist aber mehr oder minder ein Bittsteller und noch dazu muss das Unternehmen als Kunde die astronomischen Margen von Nvidia teuer bezahlen. Da gibt es durchaus Gründe, um der Aktie etwas skeptischer gegenüberzustehen.
Microsoft: Nicht aufzuhalten
Auch Microsoft (US5949181045) kaut fleißig bei Nvidia ein, bastelt aber bereits an eigenen Lösungen. Zudem nutzt der Software-Gigant KI-Technologie schon heute zum eigenen Vorteil und will darauf in Zukunft weiter aufbauen. Anzeichen für einen noch immer sehr lebendigen Hype helfen den Kursen hier daher ein gutes Stück mehr auf die Sprünge. Am Donnerstag kokettierte die Aktie mit der 400-Euro-Marke und neuen Kursrekorden. Zu Handelsschluss reichte es für kaum weniger beeindruckende 398,95 Euro.
Der Aufwärtstrend bei Microsoft ist sehr lebendig, obschon es sich mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,2 Billionen Euro schon jetzt um das mit Abstand wertvollste Unternehmen auf dem Planeten handelt. Eingepreist ist hier vielleicht auch, dass Redmond von der KI-Technologie langfristig noch mehr als Nvidia profitieren könnte. Denn der Run auf die Hardware dürfte irgendwann auf Sättigungseffekte stoßen. Bei der Software hingegen ist der Stein bisher vermutlich noch nicht einmal richtig ins Rollen gekommen.
Erleichterung bei ASML
Bei ASML (NL0010273215) nutzten die Aktionäre die gute Stimmung am Donnerstag, um dem etwas angeschlagenen Titel nach den enttäuschenden Zahlen aus dem April wieder eine ansehnliche Erholung zu gönnen. Um 2,7 Prozent legte der Titel zu und pendelte sich damit bei 877,40 Euro ein. Weiteren Rückenwind gab es von den Analysten von Goldman Sachs, die ihre Kaufempfehlung nach den Nvidia-Zahlen noch einmal bestätigten.
Auch das Kursziel blieb unangetastet und mit 1.075 Euro stellen die Experten auf 12-Monats-Sicht nicht weniger als frische Kursrekorde in Aussicht. Derartige Prognosen sind nicht an den Haaren herbeigezogen. Der einzige Flaschenhals bei Nvidia sind derzeit die Produktionskapazitäten, die angesichts der enormen Nachfrage weiter gesteigert werden dürften. Bei jeglichem Vorhaben für neue Fabriken ist die Technik von ASML unabdingbar und so drängt sich der Verdacht auf, dass die Niederländer zuletzt lediglich eine vorübergehende Schwächephase erlitten haben. Doch mit Sicherheit sagen lässt sich dies freilich erst im Nachhinein.
Die KI gibt den Ton an
An den Börsen gibt es noch immer genügend Gründe, um sich Sorgen zu machen. Sei es aufgrund der Zinssituation oder der vielen geopolitischen Krisen wie etwa einem Umzingelungsmanöver der chinesischen Armee rund um Taiwan und angelegene Inseln. Zumindest im Tech-Sektor rückte dies am Donnerstag aber erst einmal in den Hintergrund. Denn beim aktuell wohl meistbeachteten Konzern aus dem Segment gibt es aus fundamentaler Sicht nicht einmal ansatzweise etwas zu meckern.
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24.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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