Offenbar Ermittlungen gegen Nvidia, TUI findet keinen Boden und Berkshire Hathaway verkauft fleißig Aktien von Apple!
Bei Nvidia und Co. werden fleißig Gewinne mitgenommen!
Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die Laune an der Börse spontan auf einen neuen Tiefpunkt gerutscht ist. Doch nicht nur die allgemein schlechte Stimmung setzt vielen einstigen Highflyern zu. In vielen Fällen sorgen bedenkliche Schlagzeilen dazu, dass die Anlegerinnen und Anleger besonders viel Vorsicht walten lassen.
Wie „The Information“ berichtet, ist etwa Nvidia (US67066G1040) ins Visier des US-Justizministeriums geraten. Jenes ermittelt gegen den KI-Giganten offenbar aufgrund des Vorwurfs der Ausnutzung von Marktmacht. Konkret steht im Raum, dass Nvidia Kunden zum Kauf mehrerer Produkte gleichzeitig genötigt haben soll. Darüber hinaus gibt es Berichte über höhere Preise für Netzwerkkomponenten, sollte bei einem Abnehmer Hardware von Konkurrenten wie AMD oder Intel zum Einsatz kommen.
Nvidia äußerte sich zu den Berichten bisher nicht weiter, will aber nach eigener Aussage vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeiten. Beteuert wird, dass man sich an alle Gesetze halte. Die Anleger scheinen da aber so ihre Zweifel zu haben und die Nvidia-Aktie verlor am Freitag um weitere 1,8 Prozent an Wert, das den Kurs auf 107,27 US-Dollar trieb. Auf 5-Tages-Sicht sind Abschläge von gut fünf Prozent zu beklagen und im nachbörslichen Handel waren ebenfalls rote Vorzeichen zu bewundern.
TUI segelt in die Tiefe
Schon etwas länger geht es für die Aktie von TUI (DE000TUAG505) abwärts, was sich am Freitag mit Verlusten von 4,1 Prozent fortsetzen sollte. Nachdem das Papier die Linie bei 7 Euro bereits spektakulär verpasste, scheinen nach unten nun alle Dämme zu brechen. Mit 5,56 Euro gibt es zum Wochenende einen neuen Tiefstand im laufenden Jahr und Besserung scheint nicht in Sicht zu sein.
Zusätzlicher Druck wird von den Analysten von Barclays ausgeübt, welche TUI mit einem negativen Ausblick in die Coverage aufgenommen haben. Die FTI-Pleite wird kurzfristig zwar als positiver Faktor angesehen. Dennoch bevorzugen die Börsenprofis nach eigener Aussage die Aktie von Jet2. Für TUI gibt es immerhin ein Kursziel in Höhe von 7,70 Euro, was die Investoren aber augenscheinlich auch nicht trösten konnte. Charttechnisch begibt die Aktie sich mit Kursen unterhalb der Tiefstände aus dem November in ausgesprochen gefährliches Territorium.
Berkshire Hathaway streicht Gewinne ein
Berkshire Hathaway (US0846707026) musste kürzlich ebenfalls Abwertungen hinnehmen, blickt aber noch auf ein Kursplus von knapp 20 Prozent seit Jahresbeginn. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett scheint aber ein Ende der Börsenrallye zu vermuten. Darauf deutet jedenfalls hin, dass zuletzt immer mehr Aktienverkäufe durchgeführt wurden. Nicht nur von BYD-Anteilen hat das Unternehmen sich fleißig getrennt. Die am Wochenende veröffentlichten Quartalszahlen belegen auch massive Verkäufe von Apple-Aktien.
Im vergangenen Quartal halbierte Berkshire Hathaway seine Position bei Apple nahezu auf nun noch 84,2 Milliarden Dollar. Konkrete Gründe dafür wurden nicht genannt. Allerdings dürften Gewinnmitnahmen eine gewichtige Rolle spielen, denn mit einem mehrjährigen Investment hat sich der Einstieg bei Apple für Berkshire Hathaway und Warren Buffet in jedem Fall gelohnt. Dabei ist Buffett Tech-Aktien gegenüber bekanntlich skeptisch und Apple findet sich nur im Portfolio, weil das Unternehmen von der Investorenlegende als Konsumkonzern eingestuft wird.
Apple mit Licht und Schatten
Die jüngsten Zahlen von Apple (US0378331005) selbst fielen nicht unbedingt schlecht aus. Gerade mit seinen Services konnte der Tech-Gigant weitere Wachstumssprünge hinlegen. An der Börse wurde aber mit Sorgen betrachtet, dass das Geschäft mit iPhones Rückschläge hinnehmen musste. In westlichen Gefilden konnten die Absatzzahlen zwar gesteigert werden. Auf dem wichtigen chinesischen Markt, je nach Zählweise der zweit- oder drittgrößte Absatzmarkt für das iPhone, befindet sich Apple allerdings auf dem absteigenden Ast.
Euphorie wollte da nicht so recht aufkommen und die Apple-Aktie bewegt sich derzeit auf hohem Niveau seitwärts. Knapp 220 Dollar stehen zum Wochenende auf der Anzeigetafel und damit nur unwesentlich mehr als eine Woche zuvor. Die Verkäufe von Berkshire dürften die Kurse unter Druck setzen und die allgemein schlechte Stimmung dürfte sich auch nicht eben als förderlich erweisen.
Eine günstige Gelegenheit?
Es scheint sich die Ansicht durchzusetzen, dass die Börsen ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht haben. Wie lange diese Stimmung anhält, lässt sich kaum vorhersagen. Doch es spricht vieles dafür, dass die Gewinnmitnahmen sich auch in der neuen Woche zunächst fortsetzen werden. Freilich entsteht dadurch auch manches Schnäppchen, doch genau vorhersagen lässt sich leider nicht, wo die Einzeltitel ihren vorläufigen Boden erreichen werden.
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04.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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