
In neuen Benchmarks demonstriert Nvidia eindrucksvoll seine technologische Überlegenheit
Wer High-End möchte, kommt bei KI an Nvidia nicht vorbei
Ungefähr alle sechs Monate gibt es neue Ergebnisse aus dem MLPerf Training Benchmark, hinter dem ein gemeinnütziges Konsortium von über 125 Mitgliedern steht. Dazu gehören große Player aus der Halbleiterbranche wie Huawei, Qualcomm, Intel, AMD und natürlich Nvidia. Das Ganze darf daher als weitgehend unabhängig betrachtet werden und umso mehr Beachtung erhalten die Ergebnisse.
Über das eigene Abschneiden berichtete Nvidia (US67066G1040) kürzlich auf seinem eigenen Blog und geizt dabei nicht mit Superlativen. Mit dem GB200 NVL72 konnten wohl einige neue Rekorde aufgestellt werden und nach eigenen Angaben war Nvidia auch der einzige Hersteller, der sich Benchmarks in allen Kategorien stellte. Die Hemmschwelle dürfte aber auch sehr gering gewesen sein. Denn die Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass Nvidia in Sachen Leistung weiterhin Kreise um die Konkurrenz dreht.
Zwar sparte sich Nvidia erst einmal direkte Vergleiche mit der Konkurrenz, welche ihre Ergebnisse erst selbst präsentieren muss. Leistungszuwächse des neuen Blackwell-Chips im Vergleich zur vorherigen Hopper-Generation gab es aber sehr wohl. Da bereits Hopper mit den meisten Konkurrenz-Chips den Boden aufwischte, fällt es nicht schwer, Nvidias Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern zu erkennen.
Nvidia schreibt Rekorde
Der MLPerf Benchmark wurde für die aktuelle Runde noch einmal angepasst und setzt nun auf Llama 3.1 405B mit 405 Milliarden Parametern statt GPT-3 mit 175 Milliarden Parametern. Nvidia hat das nicht geschadet. Mit 512 GPUs des eigenen Flaggschiffs konnte das LLM Pre-Training 2,2 Mal schneller abgeschlossen werden als mit dem gleichen Setup, das auf H100-Chips bestand. Beim Feintuning gab es sogar noch größere Fortschritte zu sehen und auch in Sachen Inferenz werden enorme Sprünge nachgewiesen. Bei der Bilderstellung via Stable Diffusion etwa soll es Leistungszuwächse von 160 Prozent zu sehen geben.
Nach Ansicht von Nvidia bringen die Leistungssprünge spürbare Auswirkungen auf die Kosten des Betriebs mit sich. Je nach Anwendungsfall könnte die Leistung pro Dollar um 30 bis 55 Prozent erhöht werden, heißt es vom Unternehmen. Allerdings sind solche Angaben nicht Teil des Benchmarks. Es muss sich in diesem Fall also auf Nvidias Wort verlassen werden. Das gilt auch für die Skalierung von KI-Systemen, welche bei Betreibern entsprechender Rechenzentren eine wichtige Rolle spielt. Nvidia spricht von einer Skalierungseffizienz von 90 Prozent. Unter dem Strich würden Abnehmer umso mehr sparen, je mehr sie von den neuen Blackwell-Chips kaufen, so Nvidia.
Die genauen Zahlen des Benchmarks sind aus Anlegersicht gar nicht unbedingt interessant. Klar ist aber auch schon ohne die Zahlen der Konkurrenz, dass Nvidia Rekorde schreibt und in Sachen High-End unantastbar bleibt. Neben der reinen Hardware verfügt der Konzern auch auf der Software-Seite über eklatante Vorsprünge. So der Markt nicht durch politisches Eingreifen manipuliert wird, wie es in China aufgrund von US-Handelsbeschränkungen der Fall ist, dürfte Nvidia die Marktführerschaft, um nicht zu sagen absolute Dominanz, noch eine ganze Weile erhalten bleiben.
Da kommt Freude auf
Nvidia verwöhnt die eigenen Anleger weiterhin mit guten Zahlen. Nach überzeugenden Quartalsergebnissen gibt es nun Benchmarks, welche die Überlegenheit von Blackwell eindrucksvoll unterstreichen. Eben das dürfte auch der Kundschaft nicht entgehen, die zum Teil sogar selbst im Konsortium hinter MLPerf vertreten ist. Wer etwas auf sich hält, der wird auch in Zukunft in seinen Rechenzentren GPUs von Nvidia verbauen.
Momentan bleibt Apple allerdings in schwierigen Gewässern, geprägt von schwachen Geschäften in China, fehlenden Innovationen im Produkt-Portfolio und einer immer stärkeren Konkurrenz. Immerhin halten sich aber auch hier die Auswirkungen von US-Zöllen bisher in engen Grenzen. Bleibt es dabei, könnte die Erholung sich noch etwas fortsetzen. Verlass ist bei der aktuellen US-Regierung aber nur auf wenig.
Daraus ergeben sich freundliche Aussichten und die Bullen trauen sich auch wieder aus ihrer Deckung heraus. Bis auf 141,92 US-Dollar konnte die Nvidia-Aktie zum Handelsschluss am Mittwoch zulegen. Der Knick aus dem Frühjahr konnte damit weitgehend ausgeglichen werden und das Allzeit-Hoch bei 153,13 Dollar scheint wieder in greifbare Nähe zu rücken. Die Lage in China bleibt allerdings ein Belastungsfaktor.
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05.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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